Geschichte der Aromastoffe
Aromastoffe werden seit Menschheitsgedenken verwendet. Zunächst waren sie religiösen Ritualen vorbehalten, fanden dann vor allem in der kosmetischen Parfümierung Verwendung und sind mittlerweile auch in Lebensmitteln für Mensch und Tier nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte der Aromastoffe ist somit sehr vielseitig und lässt sich auf verschiedene Bereiche beziehen. Informieren Sie sich über die Geschichte der Aromastoffe.
Aromastoffe in der Götterbeschwörung
Die ersten Aromastoffe dienten aber zum Erzeugen einer magischen oder geheiligten Atmosphäre bei der Götterbeschwörung. Es waren die Alten Ägypter, denen in ihren von aromatischem Rauchwerk erfüllten Tempeln die ersten Gedanken zur medizinischen Verwendung von Aromastoffen kamen, wobei hier zwischen Medizin und Kosmetik im heutigen Sinne nicht unterschieden wurde.
Etwa um 4.000 vor Christus wurdein in Ägypten und Persien große Mengen an Gewürzen, Harzen und Hölzern verbrannt. Damit wollte man die Götter besänftigen.
Aromastoffe waren das Kostbarste, was es zu dieser Zeit gab. Mit diesen wollte man den Göttern schmeicheln; sie wurden diesen geopfert.
Babylon war um 2.000 vor Christus der wichtigste Ort, an dem mit Aromen und Gewürzen gehandelt wurde. Die Darbringung der Rauchopfer verbreitet sich bei zahlreichen Völkern.
Aromastoffe in der Kosmetik und Medizin
Schönheit war wichtiger Teilaspekt der Gesundheit, und auch Wohlgeruch gehörte dazu. Auch die Wirkung von bestimmten Düften auf die Psyche wurde nicht außer Acht gelassen. So kamen etwa bestimmte Essenzen als Beruhigungsmittel zum Einsatz.
Die Griechen der Antike stellten bald Auszüge aus Blüten her. Diese wurden für Heilsalben sowie zur Körperpflege verwendet.
Ähnliches kann man in den Quellen des alten Indiens beobachten. Durch Handel mit den kostbaren Balsamen, Ölen und Essenzen breitete sich die Verwendung von Aromastoffen weiter nach Europa aus.
Im Mittelalter verfiel hier das Wissen um die aromatischen Essenzen jedoch vorerst wieder, während es zeitgleich in den arabischen Ländern unter dem sich ausbreitenden Islam zu neuer Blüte kam. In Europa rückte der Körper und damit seine Pflege erst in der Renaissance wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Aromaextrakte wie ätherische Öle dienten hier zur Herstellung von Parfüms und Kosmetika und neue bzw. verfeinerte Techniken, wie beispielsweise die Destillation, dienen bis heute als Grundlage der Herstellung von solch traditionsreichen Mitteln wie etwa dem Kölnisch Wasser oder dem Melissengeist.
Im 16. Jahrhundert kam es unter dem Einfluss von Catherine de Medicis im französischen Grasse zur Entstehung der Parfumindustrie. Während der Renaissance kam es ebenfalls zum Einsatz von Aromen in der Nahrung.
Die Bezeichnung "Parfum" ist möglicherweise auf die Römer zurückzuführen. Sie übersandten "per fumum", was sich mit "über Rauch" übersetzen lässt, die Düfte ihrer Götter.
Aromastoffe in der Ernährung
Im Bereich der Ernährung wurden Aromastoffe schon in der ältesten Antike verwendet. Römer, Griechen und Ägypter nutzten sie zur Verbesserung des Geschmacks und Verlängerung der Haltbarkeit.
Schließlich mischte sich die Geschichte der Aromastoffe mit der Geschichte des Parfums. Von größerer Bedeutung wurde die Verwendung von Aromastoffen in der Ernährung im 19. Jahrhundert.
Ab ca. 1970 kam es zur Entwicklung von Aromen, die vor allem naturidentisch waren; dabei wurden bis zu 80 Einzelkomponenten produziert. Lebensmittel wurden vermehrt mit "natürlich" deklariert, sodass es Aufgabe der Aromenindustrie war, mehr solcher natürlicher Aromen zu produzieren.