Der Glykämische Index (GI) - Kohlenhydrate auf dem Prüfstand

Alles, was mit dem Glyx-Faktor zu tun hat, beschäftigt seit einigen Jahren die Medienwelten. Die zwei Buchstaben GI sind die Abkürzung für den Glykämischen Index, ein Kriterium, um gute und schlechte Kohlenhydrate zu ermitteln und korrekt einzuteilen. Diese Klassifizierung soll die Gewichtszunahme verhindern und Diäten erfolgreich machen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Glyx bestimmt die Qualität von Kohlenhydraten

Der Glykämische Index kann die Wirkung nach dem Genuss kohlenhydrathaltiger Speisen auf die Höhe des Blutzuckers bestimmen, beziehungsweise wie stark dieser ansteigt. Im Klartext: Mit dem GI lässt sich ermitteln, wie schnell Zucker ins Blut gelangt und welche Nahrungsmittel dafür verantwortlich sind.

Glykämie bezeichnet den Zucker- und Glukosegehalt im Blut. Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten entsteht während des Verdauungsprozesses Glukose. Der Blutzuckerspiegel wiederum ist ein entscheidender Faktor für die Gewichtsabnahme und die Gewichtszunahme - je nachdem, wie viel Insulin der Körper ausschüttet.

Ein niedriger GI von unter 55 findet sich in Nahrungsmitteln wie

Einen mittleren Index von 55 bis 70 weisen

auf und einen glykämischen Wert von 70 bis 100 erreichen

Befürworter der Glyx-Diät raten zu Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index.

Glyx-Diät mit Dreistufen-Programm

Die Glyx-Diät erfolgt über ein Dreistufen-Programm und enthält eine Reihe verschiedener Glyx-Faktoren. Wer die Diät ausprobieren will, beginnt mit drei Fatburner-Tagen und nimmt hauptsächlich Suppe zu sich. Ein wichtiger Punkt bei der Glyx-Diät ist das tägliche Trampolinspringen von etwa 30 Minuten Dauer.

Nach der Fatburner-Phase in der zweiten Stufe nehmen Glyx-Ritter etwa 1.000 Kalorien pro Tag auf. Gemüse, Milchprodukte, Geflügel oder Fisch gehören zu den bevorzugten Nahrungsmitteln mit niedrigem glykämischem Index. Auf diese Weise sollen Diät-Kandidaten bis zu einem Kilogramm Körpergewicht pro Tag verlieren.

Nach Ablauf der zweiten Phase folgt ein individuell zusammengestellter Ernährungsplan nach dem Glyx-Baukastenprinzip.

Glyx-Tabellen erleichtern die Index-Bestimmung

Inzwischen gibt es verschiedene Glyx-Tabellen, anhand derer sich der jeweilige Wert für Lebensmittel ermitteln lässt. Doch der Glykämische Index gilt immer nur für ein Nahrungsmittel, nicht für eine komplette Mahlzeit. Das Prozedere ist nicht ganz unkompliziert, denn der Glyx-Index eines Produktes kann sich verändern, wenn verschiedene Nahrungsmittel gemischt werden. Eine ideale Kombination sind Kohlenhydrate in Vollkornprodukten und Gemüse in Verbindung mit eiweißhaltigen Lebensmitteln.

Experten halten die Bestimmung des glykämischen Index zwar für relativ sinnvoll, da ein schnell steigender Blutzuckerspiegel auch schnell wieder absinkt und dadurch Heißhungerattacken auslösen kann. Doch ist es ratsam, neben dem GI auch immer die Kalorienmenge zu berücksichtigen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Schwankende Ergebnisse bei Studien

Zum Thema Glykämischer Index werden weltweit Studien durchgeführt. Die Ergebnisse schwanken erheblich, da sich nicht alle Werte gleichmäßig auf europäische und außereuropäische Lebensmittel beziehen lassen. Hinzu kommen weitere zu berücksichtigende Faktoren wie Verarbeitung der Nahrungsmittel, Fett- und Eiweißgehalt sowie der Erhitzungsgrad.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Bestimmung des Glyx-Index nicht eindeutig geklärt, da die Testpersonen bei identischer Ernährung immer wieder unterschiedliche Blutzuckerwerte aufwiesen. Durch die Beobachtungen stellen Forscher die positive Wirkung des glykämischen Index bezogen auf die alltägliche Ernährung bis heute in Frage.

Wer sich ausschließlich am GI orientiert, hat es ständig mit Zahlenspielen zu tun. Ganz davon abgesehen, dass eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vollkornprodukten, Gemüse, Fisch, Salat und Obst automatisch einen niedrigen glykämischen Index aufweist und zu guten Blutzuckerwerten führt. Eine möglichst natürliche Ernährung mit genügend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen unterstützt jede Diät, ellenlange Tabellen mit Zahlenkolonnen muss deshalb niemand in der Handtasche mit sich herumschleppen.