Vitamin A Mangel - Erkennnen und behandeln
Bei einem Vitamin A Mangel wird dem Körper zu wenig Vitamin A zugeführt. Ebenfalls kann eine Störung der Vitaminaufnahme im Darm vorliegen. Der Körper kann das Vitamin nicht selbst bilden. Durch eine Mangelernährung kommt es hierzulande jedoch nur selten zu dieser Form der Hypovitaminose, auch wenn bei bestimmten Personengruppen ein erhöhter Bedarf vorliegt. Lesen Sie über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eines Vitamin A Mangels.
Ursachen - Ab wann spricht man von einem Vitamin A Mangel und wie kommt es dazu?
Von einem Vitamin A Mangel ist laut Angaben der WHO unter einem Wert von 10 Mikrogramm pro Deziliter die Rede. Die vorherige Spanne zwischen 10 und 20 Mikrogramm wird als beginnender Mangel angesehen.
Zunächst einmal kann es bei unzureichender Aufnahme des Vitamins zu einem Mangel kommen, denn der Körper kann das Vitamin nicht selber bilden. In unseren Breiten wird ein Mangel an Vitamin A jedoch nur selten durch eine Mangelernährung ausgelöst.
Allerdings ist Vitamin A nur in tierischen Produkten vorzufinden. Obst und Gemüse enthalten lediglich eine Vorstufe des Vitamins, das Provitamin A. Dieses wird erst im Darm in Vitamin A umgewandelt. Wer regelmäßig tierische Produkte wie Milchprodukte, Eier oder Fisch und gelbes oder rotes Gemüse isst, der kann den empfohlenen Tagesbedarf von 1,1 mg problemlos decken.
Vitamin A Mangel aufgrund von organischen Störungen
Häufiger als eine mangelhafte Ernährung sind organische Störungen der Grund für einen Vitamin-A-Mangel. Oft ist ein gestörter Fettstoffwechsel der Grund. Denn dieser ist für die Aufnahme des fettlöslichen Vitamins unbedingt notwendig.
Doch nicht nur ein gestörter Fettstoffwechsel im Darm, auch eine schlechte Verdauung kann zu einer mangelnden Aufnahme von Vitamin A führen. Ebenso können Teilentfernungen des Darms durch eine Operation oder Parasiten im Darm die Ursache für die Mangelerscheinung sein.
Neben dem Darm ist auch die Leber oft der Grund für einen Vitamin-A-Mangel. Die Leber produziert nämlich den Eiweißstoff, der notwendig ist, um das Vitamin A im Blut zu transportieren.
Diese Transporteiweißstörung wiederum ist oft die Folge einer chronischen Lebererkrankung, die auf einen Zinkmangel zurückzuführen ist. Zudem ist die Leber auch ein wichtiger Speicher von Vitamin A.
Tagesbedarf und Risikogruppen für einen Vitamin A Mangel
Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin A liegt bei 1 mg bei erwachsenen Männern und 0,8 mg bei Frauen. Dieser Bedarf bezieht sich übrigens nur auf gesunde Menschen. Es gibt auch Personengruppen, die einen erhöhten Bedarf an Vitamin A haben.
Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit:
- Zuckerkrankheit (Diabetes)
- Raucher
- Alkoholiker
- Schwangere
- Lebererkrankungen
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Aber auch das dauerhafte Einatmen unsauberer Luft, erhöhter Stress oder eiweißreiche Ernährung erhöhen den Bedarf an Vitamin A.
Symptome - Einen Vitamin A Mangel erkennen
Ein Vitamin A Mangel bringt unterschiedliche Symptome mit sich. So kann es zu
- Sehproblemen, besonders in der Dämmerung und Nacht
- Bito-Flecken (weiße Flecken im Lidspaltenbereich an der Bindehaut)
- Verhornung der Haut
- einer verdickten, trockenen Bindehaut
- Hornhautgeschwüren
- einem schwachen Immunsystem
- einer Störung der Spermazellenproduktion und
- bei Kindern zu Wachstumsstörungen
kommen.
Folgen eines Vitamin-A-Mangels
Der Körper benötigt Vitamin A unter anderem für:
- die Bildung roter Blutkörperchen
- die körpereigene Abwehr gegen Infektionen
- den Fett- und Eiweißstoffwechsel
- den Aufbau und das Wachstum von Knochen
- die Bildung der Geschlechtshormone
Ein Mangel an Vitamin A kann sich demnach negativ auf alle diese Funktionen auswirken. Daraus ergeben sich zum Beispiel:
- eine mangelnde Immunabwehr
- Blutarmut (Anämie)
- Wachstumsstörungen der Knochen und Zähne
- eine allgemein eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Darüber hinaus wirkt sich ein Mangel an Vitamin A auch auf die Sehfähigkeit aus. So kann es zum Beispiel zur so genannten Nachtblindheit kommen. Auch die Austrocknung der Augenhornhaut und der Augenbindehaut können die Folge eines Vitamin-A-Mangels sein.
Doch die Folgen können noch dramatischer sein. Unter anderem kann der Mangel an Vitamin A zur Erhöhung der Hirnflüssigkeit führen. Und das kann wiederum zu einer Schädigung des Hirns führen.
Selbst für das noch ungeborene Kind im Mutterleib kann ein Vitamin-A-Mangel schlimme Folgen haben. Hier kann es zum Beispiel zu Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, des Magen-Darm-Trakts und des Gehörs kommen.
Zudem kommt es bei Frauen mit Vitamin-A-Mangel häufiger zu Unfruchtbarkeit oder Fehlgeburten.
Behandlung: Was tun bei Vitamin A Mangel?
Therapiert wird ein Vitamin A Mangel mit Tabletten oder einer Infusion. Dosierungen von 1 bis 1,5 mg werden in der Regel ärztlich verordnet. Liegt eine Erkrankung als Verursacher vor, gilt es, diese zu behandeln.
Wichtig ist, einem Vitamin A Mangel vorzubeugen. Dies ist durch eine frische und abwechslungsreiche Kost möglich. Vor allem in
- Leber
- Milchprodukten
- Butter und
- Eigelb
findet sich viel Vitamin A. Beta-Carotin als Vorläufer ist in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Des Weiteren kann man einen Mangel mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln beheben; allerdings sollte dieses Vorhaben unbedingt ärztlich abgesprochen werden.