Vitamin B12 Mangel - Erkennen und behandeln
Gerade an den wichtigen B-Vitaminen mangelt es vielen Menschen. Auch der Vitamin B12 Mangel ist weit verbreitet. Vitamin B12 (Cobalamin) zählt zur Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine. Da der menschliche Organismus es nicht selbst herstellen kann, muss es ihm regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden.Für die Zellteilung und Blutbildung ist Vitamin B12 von großer Bedeutung. Das Gleiche gilt für die Funktionen des Nervensystems. Lesen Sie über die Anzeichen und Folgen von Vitamin B12 Mangel.
Ursachen - Wie kommt es zu einem Vitamin B12 Mangel?
Bei einem Vitamin B12 Mangel wird dem Körper zu wenig Vitamin B12 (Cobalamin) zugeführt. Das Vitamin ist an der Blutbildung und Zellteilung beteiligt. Der Organismus benötigt Cobalamin zur Herstellung des menschlichen Erbguts (DNA).
Reicht die Produktion von DNA nicht aus, sind die Körperzellen nicht in der Lage, sich zu teilen. Auch Blutzellen lassen sich nicht bilden. Von den Nervenscheiden wird Vitamin B12 wiederum benötigt, damit sie den Transport von Nervensignalen gewährleisten können.
Eine wichtige Rolle spielt Cobalamin auch beim Wachstum von Kindern. So kann ein Mangel an dem Vitamin Entwicklungsverzögerungen zur Folge haben.
Ein Mangel an Vitamin B12 tritt relativ häufig auf. Da dieses Vitamin vor allem über tierische Lebensmittel aufgenommen wird, sind vor allem Vegetarier oft von einem Vitamin-B12-Mangel betroffen.
Risikogruppen für einen Vitamin B12 Mangel
Mit einem Anteil von ca. 30 Prozent sind vor allem ältere Menschen über 60 Jahre von Mangelerscheinungen betroffen. Als weitere Risikogruppengelten Personen:
- Menschen mit chronischen Magen-Darm-Krankheiten wie Morbus Crohn oder chronischer Gastritis
- Nierenerkranke
- Alkoholiker
- Babys
- schwangere und stillende Frauen
Allerdings kann auch eine gestörte Resorption (Aufnahme) des Vitamins im Körper für einen Mangel verantwortlich sein. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Funktionen des Dünndarms gestört sind. Da das Vitamin B12 nur über den Dünndarm in den Körper aufgenommen werden kann, kann durch eine Erkrankung in diesem Bereich oder eine operative Entfernung des Dünndarms nicht aufgenommen werden. Dann muss das Vitamin B12 dem Körper über Injektionen zugeführt werden.
Eine weitere organische Ursache für einen Mangel kann eine gestörte Leberfunktion sein. Ebenso möglich sind operative Eingriffe, bei denen Teile des Magens entfernt werden. So benötigen die Betroffenen nach der Operation lebenslange Injektionen mit Vitamin B12.
Auch Alkoholismus kann einen Mangel an Cobalamin hervorrufen, weil dabei das Vitamin vom Darm schlechter aufgenommen wird. Als weitere mögliche Ursachen gelten eine exokrine Pankreasinsuffizienz (Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse), die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie H2-Rezeptor-Antagonisten und Protonenpumpenhemmern sowie Mangelernährung aufgrund von strenger veganischer oder vegetarischer Ernährung. In seltenen Fällen können auch erbliche Defekte der Grund für Cobalamin-Mangel sein.
Eine weitere Ursache für einen Vitamin B12 Mangel ist ein Mangel an einem bestimmten Eiweiß, dem Intrinsic Factor. Zu diesem Mangel kommt es bei einer chronisch atrophischer Gastritis oder einer Entfernung oder Teilentfernung des Magens.
Der tägliche Bedarf an Vitamin B12 wird mit etwa drei Mikrogramm angegeben. Vitamin B12 ist unter anderem enthalten in:
- Eiern
- Milch
- Vollfettkäse
- Rindfleisch
- Lachs
Symptome - Einen Vitamin B12 Mangel erkennen (z.B. an den Augen oder durch Haarausfall)
Ein Mangel an Vitamin B12 kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Betroffen sind Muskeln, Nerven, Haare und Augen. Zu den Symptomen zählen:
- Blutarmut
- Haarausfall
- Muskelschwäche
- eine gestörte Tiefensensibilität
- Degeneration des Sehnervs
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Müdigkeit
- depressive Verstimmung
- Vergesslichkeit
- allgemeine Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
Folgen: Perniziöse Anämie bei schwerwiegendem Vitamin B12 Mangel
Viel schlimmer als diese Symptome sind jedoch die Folgen, die bei einem ausgeprägten Mangel auftreten können. Bei einem starken Mangel an Vitamin B12 kann es zum Beispiel zu einer perniziösen Anämie (Blutarmut) kommen.
Diese Form der Blutarmut äußert sich nicht nur in Symptomen wie:
Letzteres äußert sich unter anderem in kribbelnden Händen und Füßen. In schweren Fällen kann es sogar zu Lähmungserscheinungen kommen.
Therapie - Was tun bei einem Vitamin-B-12-Mangel?
Wurde der Vitamin-B12-Mangel durch eine Fehlernährung hervorgerufen, führt man dem Körper Cobalamin über Nahrungsergänzungsmittel zu. Sind Erkrankungen der Grund für die Mangelerscheinungen, müssen diese entsprechend behandelt werden, um die Ursache zu beheben.
Bei einem dauerhaften Mangel erhalten die Patienten mehrmals im Jahr intramuskuläre Spritzen mit Vitamin B12. Im Falle von Resorptionsstörungen ist es möglich, diese zu überwinden, indem die Cobalamindosis auf das tausendfache erhöht wird. In der Regel verabreicht man das Cobalamin zusammen mit Folsäure.
Wie lange dauert es, einen Vitamin B12 Mangel zu beheben?
Wie lange es dauert, einen Vitamin B12 Mangel zu beheben, kann pauschal nicht beantwortet werden; es hängt immer vom Ausmaß des Mangels ab. Liegt nur eine leichte Unterversorgung vor, kommt es schon nach kurzer Zeit zu einer Besserung - als Anfangstherapie werden häufig sieben Wochen gewählt.