Allgemeines über Vitamine - Merkmale, Vorkommen und mögliche Probleme durch Vitaminmangel

Als Vitamine bezeichnet man eine heterogene Gruppe von lebenswichtigen organischen Substanzen. Sie können vom Körper nicht selbst gebildet werden.

Von Jens Hirseland

Merkmale und Wirkung

Bei Vitaminen handelt es sich um eine heterogene Gruppe von lebensnotwendigen organischen Substanzen. Da der menschliche Körper nicht in der Lage ist, Vitamine selbst herzustellen, müssen sie ihm ständig zugeführt werden.

Vitamine sind für den Menschen unentbehrlich, da sie sich auf zahlreiche chemische Reaktionen im Organismus auswirken:

  • auf das Wachstum
  • auf die Entwicklung des Körpers
  • auf das Immunsystem

Aus diesem Grund ist der Mensch, im Unterschied zu Tieren, auf die regelmäßige Zufuhr dieser Substanzen angewiesen.

Der Begriff "Vitamine" wird aus den lateinischen Wörtern "Vita", das Leben bedeutet und "amin", das für die chemische Struktur steht, zusammengesetzt. Die verschiedenen Vitamine erfüllen im Körper die unterschiedlichsten Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel:

  • die Stärkung des Immunsystems
  • das Umwandeln von Nahrung in Energie
  • die Hormonbildung
  • der Aufbau von Körpergewebe
  • die Enzymfunktion
  • die Entgiftung des Organismus

Unterteilung

Unterteilt werden die Vitamine in zwei Gruppen:

  1. fettlösliche Vitamine
  2. wasserlösliche Vitamine

Fettlösliche Vitamine

Fettlösliche Vitamine lassen sich im Körper speichern, was sowohl Vorteile als auch Nachteile hat. So ist durch die Vorratsspeicherung eine ständige Zufuhr dieser Vitamine nicht notwendig.

Der Nachteil besteht jedoch darin, dass es durch einen Überschuss an Vitaminen zu gesundheitlichen Problemen kommen kann.

Damit die fettlöslichen Vitamine zu den wasserhaltigen Körperstellen transportiert werden können, ist ein Hilfsstoff, der die Vitamine umhüllt, erforderlich.

Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören:

Wasserlösliche Vitamine

Wasserlösliche Vitamine werden über sämtliche wasserhaltigen Körperbereiche verteilt. Dazu gehören unter anderem das Blut oder die Zellzwischenräume.

Im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen können die wasserlöslichen Vitamine kaum im Körper gespeichert werden, sodass es zu einem Ausscheiden von überschüssigen Mengen kommt.

Die einzige Ausnahme bildet Vitamin B12, das sich in der Leber speichern lässt.

Wasserlösliche Vitamine sind:

Vorkommen von Vitaminen in der Nahrung

Die verschiedenen Vitamine kommen in unterschiedlichen Lebensmitteln vor, die sowohl pflanzlicher als auch tierischer Natur sein können. So findet man wasserlösliche Vitamine u.a. in:

Fettlösliche Vitamine sind vorwiegend enthalten in:

Hinweise zur Zubereitung und Lagerung

Da Vitamine sehr empfindlich auf Licht, Luft und Hitze reagieren, muss bei der Lagerung und Zubereitung von vitaminhaltigen Lebensmitteln einiges beachtet werden, damit die wertvollen Stoffe nicht verloren gehen. So sollten besonders vitaminhaltige Teile, wie z.B. Apfelschalen, nicht entfernt werden.

Vitamine erhalten:

  • dunkel und kühl lagern
  • nicht zu lange lagern
  • nicht zu lange kochen
  • nicht zu lange warmhalten
  • nicht zu oft aufwärmen

Auch zu langes Kochen, eine zu lange Lagerung oder zu ausgiebiges Waschen führen zu Vitaminverlust. Das Gleiche gilt für längeres Warmhalten der Speisen oder ständiges Aufwärmen. Ebenso wirkt sich eine zu hohe Kochtemperatur negativ auf die Vitamine aus.

Gesundheitliche Probleme durch Vitaminmangel

Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung wird der tägliche Vitaminbedarf normalerweise gedeckt. Unter bestimmten Umständen besteht jedoch die Gefahr, dass es zu einem Vitaminmangel, der als Hypovitaminose bezeichnet wird, kommt, wie z.B.:

Mitunter kann sich auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie z.B. Antibiotika, negativ auf den Vitaminhaushalt auswirken.

In den westlichen Industrieländern kommt es nur selten zu ernährungsbedingten Vitaminmangel. Es gibt allerdings bestimmte Risikogruppen, zu denen gehören z.B.:

Nahrungsergänzungsmittel

Zahlreiche Vitamine sind in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Ob die Einnahme solcher synthetischen Vitamine sinnvoll ist oder nicht, ist nach wie vor heftig umstritten. Grundsätzlich wird bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung eine zusätzliche Vitaminzufuhr als nicht notwendig angesehen.

Vitaminüberdosierung

Aber auch eine Überdosierung an Vitaminen, die man als Hypervitaminose bezeichnet, kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Dies gilt vorwiegend für fettlösliche Vitamine wie Vitamin A und Vitamin D, die sich im Körper anhäufen. Dabei kann es sogar zu gefährlichen Vergiftungserscheinungen kommen.