Überdosierung und Nebenwirkungen von Vitaminpräparaten und die richtige Dosierung
Wir haben ein bisschen von der amerikanischen Mentalität übernommen, möglichst viele Vitamine zu schlucken, in dem vermeintlichen Glauben, sich und dem Körper etwas Gutes zu tun. Insbesondere Vitamin C und Zink gehören zu den Rennern im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel. Speziell in der Herbst- und Winterzeit konsumieren Verbraucher vermehrt Vitaminpräparate. Die vitalen Fitmacher stärken angeblich die Immunabwehr und schützen vor Erkältungen. Doch was passiert, wenn man zu viele Vitamine schluckt? Schadet eine Überdosierung und wie entsteht eine Hypervitaminose.
In Amerika sind hochdosierte Vitamine in jedem Supermarkt erhältlich. Bei uns unterliegt die Dosierung empfohlenen Richtwerten. Trotzdem sind Vitaminpräparate, nicht nur in der Winterzeit, der Renner.
- In Drogeriemärkten
- im Supermarkt
- in Apotheken,
überall werden sie angeboten und suggerieren den schnellen und einfachen Weg zur Gesundheit. Oft soll mit den Vitaminpillen auch eine ungesunde Lebensweise ausgeglichen werden. Doch Vitaminpräparat ist nicht gleich Vitaminpräparat und das unkontrollierte Einnehmen von Vitaminen kann auch Nebenwirkungen haben. So kann ein Zuviel an Vitaminen auch eine Hypovitaminose auslösen und damit Beschwerden verursachen und krank machen.
Gefahrenquelle Vitamine
Öko-Test begutachtete viele Vitaminpräparate, darunter auch Multivitaminpräparate, die fast allesamt schlecht abschnitten, oft waren sie viel zu hoch dosiert. Zum Beispiel wird Vitamin C oft als Kombipräparat mit Zink angeboten. Die Zinkmengen waren aber riskant hoch.
Welche Folgen hat eine Vitamin-Überdosis?
Eine Vitamin-Überdosis äußert sich auf ganz unterschiedliche Art.
- Zu viel Zink kann zu Kupfermangel und einer Störung der Blutbildung führen.
- Das allseits beliebte Vitamin C ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Bei Aufnahme größerer Mengen über einen längeren Zeitraum kann es zu Verdauungsbeschwerden mit Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Zudem besteht das Risiko, dass die in Vitamin C enthaltene Säure den Zahnschmelz attackiert.
In vielen Multivitaminpräparaten sind auch Mineralstoffe enthalten.
- Eine erhöhte Zufuhr von Magnesium kann Durchfall verursachen und den Nieren schaden.
- Wird Kalzium hochdosiert eingenommen, können sich Nierensteine bilden.
- Hohe Dosen von Vitamin A schwächen die Knochen. Langzeitstudien haben ergeben, dass ältere Menschen häufiger Knochenbrüche erleiden, wenn sie hohe Dosen Vitamin A zuführen.
- Vitamin E hochdosiert eingenommen verlängert die Blutgerinnungszeit.
- Vitamin E und D können bei zu hoher Dosierung Kopfschmerzen verursachen.
Überversorgung mit Vitaminen in Industrieländern
Vitamine sind gesund und haben einen hervorragenden Ruf, denn sie sind lebenswichtig für die Gesunderhaltung vieler Körperfunktionen. Doch eine Hypervitaminose ist nicht ungefährlich und kann ernstzunehmende Gesundheitsfolgen nach sich ziehen.
Mittlerweile nimmt mehr als ein Drittel der Bevölkerung regelmäßig Vitamin C und B, Folsäure, Magnesium, Zink oder Multivitaminpräparate ein. Gerade in den wohlhabenden Ländern sind Ergänzungsmittel jedoch grundsätzlich überflüssig.
Im Gegenteil, Menschen in Industrienationen neigen zu einer Überversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen jeglicher Art. Viele Mediziner haben bereits Hypervitaminosen bei ihren Patienten festgestellt.
Synthetisch oder natürlich?
Viele Naturheilkundler gehen davon aus, dass natürliche Vitamine vom Körper besser verwertet werden können. Etwa Vitamin C, welches aus der Acerolakirsche gewonnen wird oder Kräuterblut aus dem Reformhaus.
Vitamine, die synthetisch hergestellt aus dem Labor kommen, sind in ihrer Wirkungsweise umstritten. Weiterhin werden Vitamine eingenommen, ohne dass der Verbraucher weiß, ob überhaupt ein Mangel vorliegt.
Bei einer gesunden, ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung, wird der Vitaminbedarf gedeckt. Zahlreiche weitere Studienergebnisse belegen, dass weder Pillen noch Brausetabletten eine vollwertige, gesunde Ernährung ersetzen. Lediglich in bestimmten Lebensphasen oder Lebenslagen, kann der Bedarf erhöht sein.
Für gesunde Menschen haben Vitaminpräparate keinen positiven Nutzen. Warum hierzulande dennoch immer öfter zu Nahrungsergänzungsmitteln gegriffen wird, erklärt sich vorwiegend dadurch, dass die Werbung eine Gesundheitsvorsorge und mehr Lebensfreude verspricht.
Die fragliche Wirkung von Antioxidantien
Die meisten Vitaminpräparate vermitteln ein Heilsversprechen, doch ihre Einnahme ist fragwürdig. Zwar darf bei uns nicht mit Heilungsversprechen geworben werden, doch die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass Vitaminpräparate gut sind.
Neueste Studien zeigten, dass Antioxidantien, wie beispielsweise Vitamin C und E, bestimmte Botenstoffe inaktivieren können. Damit hätten sie eine schädliche Wirkung.
Mittlerweile weiß man, dass Oxidantien, die von den Antioxidantien verringert werden, wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. Als Fazit kann man sagen, dass man generell vorsichtig mit Vitaminpräparaten umgehen sollte.
Die korrekte Dosierung bei Vitaminmangel
Wer an einem Nährstoffmangel leidet, kann fehlende Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente mit Ergänzungsmitteln ausgleichen. Die auf den Verpackungen angegebene Dosierung ist allerdings nicht für jeden Menschen geeignet, es handelt sich lediglich um eine Empfehlung.
Der tatsächliche Vitamin- und Mineralstoffbedarf kann stark schwanken und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie
- Alter
- Lebenssituation oder
- chronische Erkrankungen.
Ärzte und Apotheker geben Auskunft über die richtige Dosierung.