Allgemeines über Erdbeeren - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten
Erdbeeren zählen zu den beliebtesten Fruchtsorten. Sie gehören zur Familie der Rosengewächse.
Merkmale
Die Erdbeere (Fragaria) , die man auch als Königin der Beerenfrüchte bezeichnet, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Trotz ihres Namens wird sie aus botanischer Sicht nicht zu den echten Beeren gezählt. Stattdessen rechnet man sie zu den Sammelnussfrüchten.
Bei den Erdbeeren handelt es sich um krautige Pflanzen, die seidig behaart oder weich sind. Sie haben einen dicken, fadenförmigen Ausläufer, den man als Wurzelstock bezeichnet. Aus dem Ausläufer werden rötliche und fleischige so genannte Scheinfrüchte entwickelt.
Die weißen Blüten der Erdbeere bilden sich nach dem Ende der Kälteperiode. Der Blütenbecher ist mit fünf grünen Kelchblättern und fünf runden Kronblättern ausgestattet. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Staubblätter.
Die freien Fruchtblätter befinden sich auf dem aufgewölbten Blütenboden, aus dem bei der Reife die Scheinbeere gebildet wird. Bei den Früchten der Erdbeere handelt es sich um gelbe, kleine Nüsschen, die vom Fruchtknoten der Pflanze gebildet werden.
Arten und Anbauländer
Insgesamt gibt es rund zwanzig verschiedene Erdbeerarten, zu deren bekanntesten die Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa) gehört.
Bereits in der Steinzeit wurde die Erdbeere von den Menschen verzehrt. In der Antike nannte man sie fregum oder frega. Während des Mittelalters begann man damit, kleine Walderdbeeren auf großen Flächen zu kultivieren. Allerdings war man nicht in der Lage, die Größe der Frucht zu beeinflussen.
Eine großfrüchtige Erdbeere fanden kanadische Siedler im 17. Jahrhundert. Sie wurde als Scharlach-Erdbeere bezeichnet und gelangte nach Europa. Dort wurde sie um 1750 im holländischen Amsterdam mit einer anderen Wilderdbeersorte, der Chile-Erdbeere, zufällig gekreuzt, wodurch im weiteren Verlauf schließlich die Gartenerdbeere entstand, die noch heute in Deutschland handelsüblich ist. Allerdings begann man in Deutschland erst um 1840 mit der Kultivierung der Erdbeeren.
Heute ist die Erdbeere neben Apfel und Birne eine der beliebtesten Fruchtsorten in der Bundesrepublik. Zu den bedeutendsten Anbauländern der Erdbeere in Europa gehören
Auch in Deutschland wird sie in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein angebaut.
Hauptsaison der schmackhaften Frucht ist von Juni bis Juli.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Erdbeeren schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch gesund.
Inhaltsstoffe
Die schmackhaften Erdbeeren enthalten sogar
Darüber hinaus befinden sich auch
sowie Mineralstoffe wie
reichhaltig in der Frucht, ebenso
Gesundheitswert
Des Weiteren enthalten sie zahlreiche antioxidative Substanzen, die schädliche freie Radikale im Organismus bekämpfen, wodurch Krankheiten vorgebeugt wird. Bei den sekundären Pflanzenstoffen sind vor allem die Phenolsäuren Ferulasäure und Ellagsäure zu nennen, die beide effektive Krebshemmer sind. Phenolsäuren beugen außerdem Thrombosen, Arteriosklerosen und Infarkten vor.
Die Volksmedizin benutzt Erdbeeren zur Behandlung von Bleichsucht oder Blutarmut. Die gerbstoffreichen Blätter der Erdbeere können in einem Tee zubreitet und gegen Schleimhautentzündungen im Mund oder Durchfall verabreicht werden.
Da die Erdbeeren sehr kalorienarm sind, gelten sie auch als Schlankmacher. Auf hundert Gramm sind es lediglich 32 kcal, obwohl sie wunderbar sättigen und hervorragend schmecken. Dabei wirken sie auf die Zellen wie ein Entgiftungsmittel, entschlacken und machen diese insgesamt widerstandsfähiger.
Eine wahre Wunderbeere
Als Vitaminbombe unterstützt die Erdbeere nicht nur das Immunsystem, sondern auch das Bindegewebe und die Zellen. Verantwortlich sind hier die Vitamine E, C und B, die zudem das Herz und die Blutgefäße gesund halten und den Kreislauf schützen.
Dank der aktiven Ankurbelung des Stoffwechsels, kann überflüssiges Fett aus den Depots regelrecht vertrieben werden. Erdbeeren machen rundum körperlich und geistig fit; die Mineralstoffe verhelfen den Muskeln und Knochen auf die Sprünge und regen die Blutbildung an.
Auch die Blätter können mit gesundheitlichen Vorzügen punkten: Schon im Jahr 1625 wurden sie bei Magen- und Gallenproblemen als pflanzliche Medizin eingesetzt. Ein Umstand, der auch heute noch aktueller ist denn je, wobei Erdbeerblättertee auch bei Nachtschweiß, Verdauungsbeschwerden oder zum Entgiften der Ausscheidungsorgane eingesetzt werden kann.
Verwendung von Erdbeeren in der Küche
Am häufigsten werden die Erdbeeren roh verzehrt, wobei man gerne etwas Zucker oder Schlagsahne hinzu gibt. Darüber hinaus können sie vielfältig verwendet werden. So findet man sie zum Beispiel in
- Marmeladen
- Kuchen
- Eis
- Bowle oder
- Sirup.
Beliebt sind auch Kombinationen mit anderen Lebensmitteln wie zum Beispiel Rhabarber.
Getränke
Nicht zu vergessen sind so beliebte Getränke wie
- Bowle
- Cocktails
- verschiedene Shakes und
- die beliebte Erdbeermilch.
Alkoholfreier Erdbeercocktail
Besonders bekömmlich und sagenhaft gut ist ein cooler Cocktail. Pürierte Erdbeeren mit
- Orangen- und Maracujasaft
- Mandelsirup
- Ananas
- Lime Juice
vermischen und auf Eiswürfel servieren. Erfrischend, vitaminreich und sättigend, erhält man damit sogar einen Zwischensnack.
Erdbeer-Mojito
Besonders interessant schmeckt ein Erdbeer-Mojito. Dieser Cocktail ist mal was ganz Besonderes für die nächste Gartenparty. Neben Erdbeeren werden
- Zitronen und Limetten
- Zuckerrohrsirup
- weißer Rum
- Minze und
- kohlensäurehaltiges Mineralwasser
benötigt.
Die Erdbeeren werden in kleine Würfel geschnitten, auf einen Teller gelegt und im Gefrierschrank - genauso wie auch die Gläser - eine Stunde tiefgefroren. Damit die Erdbeeren nicht am Teller festfrieren, sollte man sie auf eine Frischhaltefolie legen. Limetten- und Zitronensaft werden mit Rum und Zuckerrohrsirup gemischt.
In die gekühlten Gläser kommen zuerst die Erdbeerwürfel, dann eine Schicht Eiswürfelstücke und darüber die Minze. Das Ganze wird mit der Limetten-Zitronensaft-Mischung sowie dem Mineralwasser übergossen und dann serviert.
Erdbeer-Desserts
Erdbeersorbet
Sehr beliebt ist das Erdbeersorbet. Je nach Geschmack kann dies unterschiedlich zubereitet werden. Eine Möglichkeit ist, die Erdbeeren zusammen mit Rotwein und Zucker aufzukochen, bis die Früchte weich sind.
Mit dem Pürierstab wird die Masse dann zerkleinert und durch ein Sieb gegossen. Die Masse muss nun abkühlen und wird dann mit etwas Likör vermischt.
Wer eine Eismaschine hat, kann das Erdbeersorbet darin kühlen, ansonsten kann man es auch in den Gefrierschrank stellen und alle paar Minuten durchrühren.
Kurz vor dem Servieren wird ein Eiweiß steif geschlagen und unter das Sorbet gehoben. Die Masse wird nun nochmals kurz gekühlt und kann dann in schönen Gläsern serviert werden. Wenn Kinder mitessen, kann statt Rotwein auch Wasser verwendet werden.
Erdbeertiramisu
Tiramisufans verwenden die Erdbeeren auch gerne für ein Erdbeertiramisu. Die Tiramisucreme wird zubereitet wie bei einem normalen Tiramisu auch. Die Erdbeeren können als ganze Früchte oder püriert auf der Creme verteilt werden.
Die Masse sollte über Nacht im Kühlschrank ziehen, bis die Löffelbiscuits schön weich sind. Wichtig ist es hier jedoch, ganz frische Eier zu verwenden, da sonst die Gefahr von Salmonellen besteht.
Tipps zum Kauf und zur Lagerung
Beim Kauf der Erdbeeren sollte man unbedingt auf die Frische achten, die man an den grünen Stielen und Kelchblättern erkennt. Da reife Erdbeeren sehr schnell verderben, lassen sie sich nur ein paar Tage im Kühlschrank lagern. Vor der Kühlung müssen Erdbeeren mit faulen Stellen aussortiert werden. Außerdem sollten sie erst kurz vor dem Verzehr gewaschen werden.
Im Tiefkühlfach lassen sich die Erdbeeren bis zu zwölf Monate aufbewahren. Dabei kann es jedoch zu Vitaminverlusten kommen.
Früchtchen für Daheim: Tipps zum Anbau von Erdbeeren
Anstatt Erdbeeren zu kaufen, kann man sie auch selbst anbauen. Die Früchte gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Wer sie im eigenen Garten anbauen möchte, sollte sich beraten lassen, damit man auch lange Zeit Freude an den Pflanzen hat und viele Früchte ernten kann.
Auch für die Menschen, die keinen grünen Daumen haben, gibt es diverse Erdbeersorten. Diese sind sehr pflegeleicht und tragen trotzdem viele Früchte. Andere Erdbeerpflanzen wiederum benötigen spezielle Böden, damit die Früchte wachsen.
Allgemeines
Je nach Sorte und Pflanze trägt die Erdbeerpflanze nur in einem Jahr Früchte oder auch mehrere Jahre lang immer wieder. Die meisten Erdbeersorten sind recht anspruchslos. Sie brauchen jedoch einen Boden, der reich an Humus ist, um besonders gut wachsen zu können. Dazu kann man entweder speziellen Dünger im Gartenfachmarkt kaufen oder den Komposthaufen umstechen und dann im Erdbeerbeet verteilen.
Je nachdem, wie groß die Erdbeerpflanze bereits ist, die man pflanzen möchte, sollte man diese etwa im August pflanzen oder kann sie auch im Frühjahr in die Erde setzen. Je nach Sorte sollten die Pflanzen etwa dreißig Zentimeter Abstand zur nächsten haben, damit sie gut wachsen können.
Das Loch für die Erdbeerpflanze muss so tief sein, dass die Wurzeln komplett in der Erde verschwunden sind. Nun müssen die Pflanzen ein- bis zweimal täglich gut eingegossen werden, damit sie anwachsen können. Regelmäßig sollten die Pflanzen mit einem Erdbeerdünger gedüngt werden. Auch diesen kann man im Gartenfachmarkt kaufen.
Unkraut und Stroh
Das Unkraut, das nach einiger Zeit gerne zwischen den Erdbeerpflanzen wächst, sollte immer wieder entfernt werden. Da viele Erdbeeren knapp oberhalb oder direkt auf der Erde liegen, verschmutzen sie stark. Dies kann man verhindern, indem man zum Beispiel Stroh verteilt, so dass die heranwachsenden Erdbeeren auf den Strohhalmen reifen können.
Achten Sie auf die Sorte
Erdbeerpflanzen sind nicht teuer, man erhält sie oft schon für 50 Cent das Stück. Trotzdem sollte man darauf achten, welche Sorte man kauft. Einige Sorten brauchen eine bestimmte andere Erdbeersorte zum Befruchten, das heißt, ohne diese andere Sorte wachsen keine Erdbeeren an dieser Pflanze.