Die Himbeere in der Natur, Heilkunde und Küche
Im Mittelalter war die Himbeere fester Bestandteil der Klostermedizin und wurde in Klöstergärten angebaut. Die Himbeere wird in der Küche als Frucht oder Saft vielfältig eingesetzt.
Die Himbeere heißt mit botanischem Namen Rubus idaeus und sie gehört zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Volkstümlich kennt man sie auch unter den Namen
- Ambas
- Hohlbeerstrauch
- Hohlbeere
- Hendelbeere
- Katzenbeere
- Madebeere
- Mollbeere
- Mutterbeere
- Runtzelbeere und
- Waldbeere.
Merkmale
Der mehrjährige Himbeerstrauch kann eine Wuchshöhe bis zu zwei Metern erreichen. Die Himbeere wächst verzweigt und an den Zweigen sitzen feine Stacheln. Die wechselständigen Laubblätter sind gefiedert und gezähnt, sie sind drei-, fünf- oder siebenteilig. Die Oberseite ist hellgrün, die Unterseite weißfilzig.
Die kleinen weißen Blüten wachsen in Traubenform und blühen zwischen Mai und Juni. Die roten und weichen Beeren nennt man botanisch Sammelsteinfrüchte. Je nach Sorte können die Früchte ab Juni geerntet werden. Es gibt auch Sorten, die gelbe Früchte tragen.
Sorten
Generell wird zwischen
- Sommerhimbeeren und
- Herbsthimbeeren (remontierende Sorten)
unterschieden. Diese wiederum lassen sich in weitere Sorten einteilen, darunter:
- Glen Ample
- Autumn Bliss
- Tulameen
- Himbotop
- Polka
- Zefa und
- Schönemann
Standorte
Der Himbeerstrauch ist fast auf der ganzen nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. Die wilde Himbeere findet man
- auf Waldlichtungen
- an Waldrändern
- auf Kahlschlägen und
- in Hecken;
sie bevorzugt
- einen halbschattigen Standort.
Sie wächst sowohl
- im Flachland als auch
- im Gebirge.
Am besten gedeiht die Himbeere bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und eher kühleren Sommertemperaturen, sie verträgt keine Staunässe und mag
- einen nährstoffreichen und lehmhaltigen Boden.
Vielfach wird sie auch in Gärten kultiviert.
Inhaltsstoffe
Die getrockneten Blätter nennt man pharmazeutisch Rubi idaei folium, sie enthalten
- Fruchtsäuren
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Schleimstoffe
- Vitamin C und
- Zucker.
Die Beeren heißen Fructus Rubi idaei, sie enthalten
- Fruchtsäuren
- Flavonoide
- Glykoside
- Pektin
- Schleimstoffe und
- Zucker.
Medizinische Verwendung
Bereits im Altertum war die Himbeere eine geschätzte Arzneipflanze. Zur medizinischen Verwendung kommen die getrockneten Himbeerblätter und die Früchte.
Wirkung
Die Himbeere wirkt
- appetitanregend
- blutreinigend
- erfrischend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- leicht abführend
- schweißtreibend und
- stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte.
Die Blätter sollen auch
- wehentreibend
wirken und die Geburt erleichtern.
Anwendungsgebiete
Durch den Gerbstoffgehalt können
behandelt werden. Die Blätter haben eine zusammenziehende Wirkung wodurch sie sich zur Behandlung von
- Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum
eignen. In der Regel werden die Blätter als Teezubereitung eingenommen und finden auch Anwendung bei
und sie können
lindern.
Weitere Inhaltsstoffe
Frische Himbeeren enthalten
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Vitamin C und
- sekundäre Pflanzenstoffe.
Verwendung in der Küche
Gerne werden sie roh verzehrt und haben auch da eine heilkräftige Wirkung, aber auch in der Küche finden sie vielseitige Verwendung, zum Beispiel als
Himbeeren haben einen ganz typischen aromatisch-fruchtigen Geschmack. Man kann sie für einen
- Himbeerkuchen
oder eine
- Himbeertorte
verwenden. Sie verfeinern
es lässt sich daraus auch
- Himbeereis
herstellen. Es gibt einen
- Himbeerwein
- Himbeerlikör
und einen
Aus Himbeeren werden
hergestellt. Himbeere ist Bestanteil von
- Milchmixgetränken und
- Himbeeressig.
Die Fruchtessenzen finden auch Verwendung in der Kosmetik- und Parfumindustrie. Himbeerblätter sind Bestandteil von einigen
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Lexikon der Baum- und Straucharten, Nikol Verlagsgesellschaft, 2002, ISBN 3933203538
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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