Beifuß in der Natur und als Gewürz- und Heilkraut
Der Beifuß ist trotz seiner Wuchshöhe eine eher unscheinbare Pflanze, die von vielen Menschen als Unkraut angesehen wird. Beifuß war schon im Mittelalter als Gewürz- und Heilkraut bekannt. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird beim Verzehr von Beifuß die Gallen- und Magensaftproduktion angeregt. Dies ist auch der Grund, weshalb man bei allen fettigen und schwer verdaulichen Speisen> mit Beifuß würzen sollte. Lesen Sie über die Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten von Beifuß.
Beifuß - Wirkung und Inhaltsstoffe
Der Gewöhnliche Beifuß oder Gemeine Beifuß heißt mit botanischem Namen Artemisia vulgaris und er gehört zu der Familie der Korbblütler. Seinen Namen hat dieses Kraut vor vielen hundert Jahren erhalten, als es an die Beine gebunden wurde, um lange Strecken gehen zu können.Volkstümlich kennt man ihn auch unter den Namen
- Buckell
- Gänsekraut
- Jungfernkraut
- Mugwurz
- Sonnwendgürtel und
- Wilder Wermut.
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- ätherisches Öl
- Carotinoide
- Polyine
- Flavonoide
- Triterpene
- Bitterstoffe und
- Gerbstoffe.
Gesundheitliche Vorzüge von Beifuß
Zur medizinischen Verwendung kommen die Wurzel und das ganze Kraut. >Der Beifuß wirkt
- appetitanregend
- beruhigend
- durchwärmend und auch
- anregend,
- er fördert die Durchblutung und den Gallefluss
- er wirkt verdauungsfördernd
- schlaffördernd und
- lindert Neuralgien.
Er findet Anwendung bei
- Blähungen
- krampfartigen Schmerzen und
- Schlafstörungen.
Wie der Name schon vermuten lässt, wirkt er lindernd für müde Beine und Füße, die mit dem Öl eingerieben werden.
Empfohlene Anwendungsart von Beifuß
Wie bei allen Korbblütlern besteht auch bei den Pollen des Beifußes eine erhöhte Allergiebereitschaft. Einige Inhaltsstoffe sind giftig und machen eine Anwendung über einen längeren Zeitraum und in hoher Dosierung bedenklich.
Deshalb ist eine Behandlung in homöopathischer Zubereitung vorzuziehen. In der traditionellen chinesischen Medizin findet der Beifuß Verwendung in der Moxa-Therapie.
Küche und Kosmetik: Verwendung von Beifuß als Gewürzpflanze und Duftkomponente
Beifuß dient als Gewürzpflanze vor allem bei fetten und schwerverdaulichen Speisen; seine Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft an und den Gallefluss. Dabei ist es unerheblich, ob man
- Fleisch
- Fisch
- Gemüse oder auch
- Pilzgerichte
damit würzt. Geschmacklich passt Beifuß zu allen diesen Gerichten. Beifuß schmeckt herb und kann in Salaten oder anderen Gerichten auch problemlos den Schnittlauch ersetzen. Dabei wird Beifuß mitgekocht.
Beifuß kann man beispielsweise auch in einen Teefilter legen, diesen verschließen und dann auf diese Weise mitkochen. So können die Stiele anschließend problemlos aus dem Essen entfernt werden, haben aber trotzdem ihr wunderbares Aroma entfaltet.
Das ätherische Öl wird in der Pafümindustrie als Duftkomponente benutzt. Man kann das Kraut auch in einem Fußbad verwenden, um kalte Füße zu behandeln.
Dazu stellt man einen Aufguss aus Beifußblättern her: man lässt diesen 15 Minuten lang ziehen und vermischt ihn in einer ausreichend großen Schüssel mit warmem Wasser.
Merkmale und Standorte von Beifuß
Die ausdauernde krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe bis zu zwei Metern erreichen. Der Stängel wächst zumeist aufrecht und ist wenig behaart, er bildet viele Seitenausläufer. Die doppelt gefiederten Laubblätter sind fest, ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite grau-weißlich behaart.
Die rispenartigen Blütenstände stehen endständig in vielen körbchenförmigen Teilblüten. Die eher unscheinbaren Blüten haben eine grauweiße, gelbliche oder rotbraune Farbe. Der Beifuß blüht von Juli bis September.
Er wächst wild bevorzugt auf nährstoffreichen Böden, man findet ihn
- an Wegrändern und
- auf Geröllhalden,
- in Steinbrüchen und
- an Straßenrändern.
In Nordafrika und Südeuropa wird er kommerziell angebaut.
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- Heilpflanzenpraxis heute: Porträts, Rezepturen, Anwendung, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2007, ISBN 9783437572715
- Artemisia annua - Heilpflanze der Götter. Kompakt-Ratgeber: Antibakteriell - Antiviral - Immunstimulierend, Mankau Verlag, 2018, ISBN 3863744748
- Handbuch Phytotherapie: Indikationen - Anwendungen - Wirksamkeit - Präparate, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3804719503
- Alraun, Beifuß und andere Hexenkräuter, Campus-Verlag, 1990, ISBN 3593343363
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
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- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
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- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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