Cayennepfeffer - Wofür wird er verwendet und wie scharf ist er?

Cayennepfeffer ist in erster Linie als Gewürzpflanze bekannt, für den Cayennepfeffer werden Chilischoten gemahlen und hier die Sorte Cayenne. Ursprünglich kommt das Gewürz aus Lateinamerika, in der Aztekenküche fand der Cayennepfeffer reichhaltig Verwendung. Spanische Seefahrer brachten ihn Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa und Asien, ihnen hat er den Namen "spanischer Pfeffer" zu verdanken. Holen Sie sich Tipps zur Verwendung von Cayennepfeffer.

Von Claudia Rappold

Was ist Cayennepfeffer? - Wirkung und Inhaltsstoffe

Bei Cayennepfeffer handelt sich um kleine paprikaähnliche Früchte, die es mächtig in sich haben. Sie sind nämlich recht scharf, sodass man sie behutsam zum Würzen verwenden sollte.

Der lateinischer Name des Pfeffers ist Capsicum frutescens und er gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Cayennepfeffer kennt man auch unter dem Namen

Der Cayennepfeffer ist in der Regel ein einjähriges Kraut, er kommt aber auch mehrjährig vor. Der bis zu 1 m hoch wachsende Halbstrauch bildet sich aus verzweigten Stängeln, an denen längliche, ovale Blätter vereinzelt wachsen. Die gelblich-weißen Blüten bilden sich in den Achseln der oberen Blätter.

Der Cayennepfeffer bildet Früchte aus, die intensiv glänzen. Sie sind bis zu 6 cm lang, schmal und haben eine rote, gelbe oder grüne Farbe.

Die Früchte, die Schoten, werden im Hochsommer geerntet. Sie werden dann getrocknet und gemahlen und ergeben das bekannte Gewürz.

Cayennepfeffer enthält

  • Flavonoide
  • Capsaicinoide
  • Dihydrocapsaicum
  • Steroidsapponine
  • Carotinoide und
  • ätherische Öle.

Für den scharfen Geschmack sind die Capsaicinoide verantwortlich, darunter das Capsaicin. Dieses verleiht den Speisen die typisch scharfe Note und wird auch in der Medizin eingesetzt.

Gesundheitswert von Cayennepfeffer

Cayennepfeffer in der Pflanzenheilkunde
Cayennepfeffer im vielfältigen Einsatz in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde hat der Cayennepfeffer einen festen Platz und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Sowohl in der Phytotherapie, als auch in der klassischen Homöopathie kommt er zur Anwendung.

Als Arzneipflanze macht man sich vor allen Dingen seine durchwärmenden Eigenschaften zu Nutze. Die Scharfstoffe stimulieren die Wärme- und Schmerzrezeptoren der Haut und Schleimhaut.

Auf diese Weise hilft er bei verspannter und verkrampfter Muskulatur. Als schmerzlinderndes Mittel wird er auch bei Rheuma und Nervenschmerzen eingesetzt.

Er ist ein pflanzliches Schmerzmittel und hilft auch bei Gelenkentzündungen. Cayennepfeffer hat eine durchblutungsfördernde und gefäßerweiternde Eigenschaft, weshalb er bei Herz-Kreislauf-Beschwerden helfen soll. Er verbessert die Fließeigenschaft des Blutes, weshalb er als leichter Blutdrucksenker angesehen werden kann.

Cayenne-Pfeffer ist auch ein wahrer Schlankmacher, zumindest einigen Untersuchungen nach. Ein halber Teelöffel Cayenne-Pfeffer soll angeblich ausreichend sein, um die Pfunde purzeln zu lassen.

Sobald man sich an das Gewürz jedoch gewöhnt hat, soll dies nicht mehr so leicht funktionieren. Grund dafür ist, dass der Stoffwechsel durch das scharfe Gewürz gesteigert wird und somit auf Hochtouren Kalorien verbrennt.

Menschen, die bisher nur wenig oder gar nicht scharf gegessen haben, konnten durch regelmäßiges Würzen mit Cayenne-Pfeffer etliche Pfunde verlieren, so eine Studie.

Anwendungsart

Im ABC-Pflaster und anderen Wärmepflastern ist er ein Wirkstoff, der äußerlich angewendet wird und beim Schuler-Arm-Syndrom oder bei Schmerzen im Wirbelsäulenbereich hilft. Der Cayennepfeffer ist auch in

enthalten. Es entsteht eine leichte Hautreizung und Rötung - eine Wärme, die lindert und heilt. In der Homöopathie ist Capsicum ein großes Arzneimittelbild mit einem breiten Wirkungsspektrum; ein Leitsymptom ist unter vielen ein Brennen auf den Schleimhäuten.

Als Gewürz soll Cayennepfeffer vor Parasiten schützen und auch hier eine wärmende Eigenschaft besitzen. Als Nahrungsergänzung werden Cayennepfeffer-Kapseln verkauft.

Doch nicht nur zur Gesundheit, auch zur Abwehr wird Cayennepfeffer eingesetzt. Da schon geringe Mengen seines Capsaicins sehr starke Reize auf die Schleimhäute ausübt, ist Cayennepfeffer Bestandteil von den so genannten Pfeffer-Sprays, die man zur Selbstverteidigung benutzt. Cayennepfeffer ist ein Naturprodukt, trotzdem kann es zu Nebenwirkungen oder allergischen Reaktionen kommen, deshalb sollten Behandlungen immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Zubereitungstipps: Verwendung von Cayennepfeffer in der Küche

Cayennepfeffer in der Küche
Cayennepfeffer zum Würzen und Schärfen von vielen Gerichten

Lange Zeit war dem Cayennepfeffer die exotische Küche vorbehalten, durch die neue deutsche Küche, die auch internationale Rezepte aufnimmt, hat er Einzug in heimische Gefilde gehalten. Wer kennt sie nicht, die Küchen, denen man ansieht, dass hier gerne gekocht wird und wo aneinander gereihte Chilischoten zur Dekoration an der Wand hängen.

Chili con Carne

Hier werden dann solche Gerichte gekocht wie das wohl bekannteste südamerikanische Chiligericht "Chili con Carne". Dieses leckere Eintopfgericht enthält in der Regel noch Hackfleisch, Mais, Bohnen und viel Zwiebeln und Knoblauch.

Diverse Gewürzmischungen und Dips

Aber auch aus der asiatischen, orientalischen und mediterranen Küche ist der Cayennepfeffer nicht wegzudenken. Er ist Bestandteil von Curry- und anderen Gewürzmischungen und kein anderes Gewürz verleiht Gerichten diese extrem scharfe Würze.

Viele Chutneys beinhalten Cayennepfeffer, Würzpasten und asiatische Soßen kämen ohne ihn nicht aus. Die Chilipaste und die Tabascosoße werden aus dem Cayennepfeffer hergestellt.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Cayennepfeffer

Cayennepfeffer würzt

Er ist reich an Vitamin C und enthält Vitamin A und E. Auch in der Konfiserie hat der Cayennepfeffer sich seinen Weg gebahnt und ganz im Trend sind Schokoladen mit dem scharfen Hauch von Chili.

Cayenne-Pfeffer anbauen

Als Cayenne-Pfeffer bezeichnet man übrigens gemahlene Chilischoten. Möchte man selbst zu Hause Chilischoten anpflanzen, so kann man dies ohne große Vorkenntnisse tun. Man benötigt dazu Samen, die es im Gartenmarkt zu kaufen gibt oder pflanzt Samen aus einer Chilischote ein.

Man sät die Samen in einen Topf mit Erde und stellt diesen für zwei Wochen an einen warmen und hellen Ort. Dann haben die Pflänzchen erste Blätter und können in einen größeren Topf umgepflanzt werden.

Solange noch Temperaturen unter 5 Grad herrschen, dürfen die Pflanzen nicht nach draußen. Danach benötigen die sie Licht und mäßiges Gießen. Aus den getrockneten reifen Früchten kann man dann seinen eigenen Cayenne-Pfeffer herstellen.

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