Dill in der Natur, Heilkunde und Küche als Gewürz
Schon die alten Griechen und Römer benutzten den Dill als Gewürzpflanze. Bereits den alten Ägyptern war der Dill als heilkräftige Pflanze bekannt. Heutzutage stellt Dill eine beliebte Zutat beim Kochen dar - es harmoniert mit zahlreichen verschiedenen Gerichten. Im medizinischen Bereich kann die Pflanze beispielsweise in einem Tee zubereitet werden. Lesen Sie über die Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten von Dill.
Dill - Wirkung und Inhaltsstoffe
Der Dill heißt mit botanischem Namen Anethum graveolens und gehört zur Familie der Doldenblütler. Volkstümlich kennt man ihn auch unter den Namen
- Däll
- Dillich
- Blähkraut
- Gurkenkümmel
- Dillfenchel
- Gurkenkraut
- Kappernkraut
- Kümmerlingskraut und
- Till.
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- ätherisches Öl
- Carvon
- Limonen
- Myristicin
- Phellandren
- Terpinen und
- Vitamin A und Vitamin C.
Gesundheitliche Vorzüge von Dill
Zur medizinischen Verwendung kommen die Samen und die Blätter. Dill wirkt
- antiseptisch
- blähungstreibend
- krampflösend
- milchbildend
- erwärmend
- schleimlösend und
- verdauungsfördernd.
Der Dill fördert den Appetit und wirkt bei
- Blähungen
- Magenbeschwerden
- Schlaflosigkeit
- Menstruationsbeschwerden und
- Gebärmutterkrämpfen.
Anwendungsart von Dill
In der Regel wird der Dill zu Heilzwecken als Teezubereitung eingenommen. Auch bei Kleinkindern und Babys lindert er Bauchschmerzen und Blähungen. Hier kann er auch in Form von Massageöl angewendet werden.
In der Volksmedizin hingegen werden eher die Dillfrüchte genutzt. Durch ihren hohen Gehalt an ätherischen Ölen wirken sie krampflösend und bakteriostatisch. Damit sich das ätherische Öl entfalten kann, müssen die Früchte vor der Verwendung zum Beispiel in einem Mörser etwas gequetscht werden.
In der Aromatherapie wird das ätherische Öl mit Wasser in der Duftlampe verdampft; hier ist es ein mildes Anregungsmittel für die seelische Verdauung. Es hilft auf sachte Art und Weise beim Überwinden von Blockaden.
Verwendung von Dill in der Küche
Dill hat einen sehr aromatischen und herben Geschmack, weshalb man ihn sehr häufig bei unterschiedlichen Gerichten einsetzt. Gerade Fisch wird gerne mit Dill gewürzt, weil sich der Kräutergeschmack perfekt mit dem Fischgeschmack ergänzt.
Als Gewürz benutzt man sowohl die getrockneten Früchte, die fälschlicherweise als Dillsamen bezeichnet werden, als auch das frische Kraut. Das getrocknete Kraut verliert zwar einiges an Aroma, wird aber auch zum Würzen verwendet. Dill passt besonders gut zu
- Gurken
- Salaten
- Suppen
- Tomaten
- Kartoffeln
- Quark (z.B. als Brotaufstrich)
- sauer Eingelegtem und
- Fisch.
Herstellung von Dillessig
Dill wird auch zur Herstellung von Kräuteressig benutzt. Hierfür einfach einen Bund frischen Dill in ein Gefäß legen und dieses mit einem halben Liter Essig auffüllen. Den Essig etwa vierzehn Tage lang ziehen lassen.
Der Dill kann danach in dem Gefäß bleiben. Der Dillessig eignet sich hervorragend zur Zubereitung von Kartoffel- oder Gurkensalaten. Auch in der internationalen Küche spielt der Dill als Gewürzkraut keine unwesentliche Rolle. Dillöl wird in
- Medikamenten
- Kosmetikprodukten
- Reinigern und
- Gewürzen
verwendet.
Arten und Standorte von Dill
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von siebzig Zentimetern; in seltenen Fällen wird sie über einen Meter groß. Der aufrecht wachsende Stängel verzweigt sich im oberen Teil. Die Blätter sehen aus wie kleine Nadeln von Nadelbäumen, sind aber eher weich. Sie haben eine blaugrüne Farbe und sind gefiedert.
Der Blütenstand steht in großen gelben Blütendolden. Die Einzelblüten sind sehr winzig, die Blütezeit ist von Mai bis August. Die Früchte reifen von Juli bis September. Die gesamte Pflanze verströmt den charakteristischen, würzig-aromatischen Dillgeruch. Die Würzkraft des Krautes ist vor der Blüte am stärksten.
Innerhalb der Dill-Art lassen sich drei Unterarten bzw. Varietäten unterscheiden:
- Gartendill
- Ackerdill und
- Indischer Dill.
Ursprünglich stammt die Pflanze aus Zentralasien. Die meisten Dillimporte stammen aus dem Mittelmeerraum und Osteuropa.
Der Dill ist ein beliebtes Küchenkraut und ist deshalb in vielen Hausgärten zu finden; er wird auch kommerziell angebaut. Wild wachsend findet man ihn an Wegrändern.
Anbau von Dill
Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz in lockerem, kalkhaltigem Boden. Wer Dill zwischen Radieschen, Möhren oder Zwiebeln pflanzt, hält sich zudem noch Schädlinge fern.
Geerntet werden kann das frische Dillkraut den ganzen Sommer über. Die Dillfrüchte sind reif zur Ernte wenn sie sich bräunlich verfärben. Dann kann die gesamte Dolde mit einer Schere abgeschnitten und zum Trocknen aufgehängt werden.
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- Die wundersame Welt der ätherischen Öle
- Handbuch des speziellen Gemüsebaues, Verlag Eugen Ulmer, 1996, ISBN 3800152851
- Handbuch des Arznei- und Gewürzpflanzenbaus, Verein für Arznei- und Gewürzpflanzen SALUPLANTA e. V, 2007, ISBN 9783935971348
- Bayerisches Kochbuch, Birken-Verlag, 1992, ISBN 392010501X
- Kräuter und Gewürze, Tessloff, 1980, ISBN 3788699108
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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