Allgemeines über Erbsen - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten

Als Erbsen bezeichnet man eine nahrhafte Gemüseart. Sie zählen zur Familie der Hülsenfrüchtler.

Von Jens Hirseland

Merkmale

Die Erbse (Pisum sativum) ist eine beliebte und nahrhafte Gemüseart, die zu den festen Bestandteilen des mitteleuropäischen Speiseplans gehört. Man nennt die Erbse auch Speiseerbse oder Gartenerbse. Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Bei der Erbse handelt es sich um eine krautige, einjährige Pflanze, deren Wurzel bis zu einen Meter tief reicht. An den seitlichen Wurzeln der Pflanze liegen die Wurzelknöllchen.

Die Erbsenstängel sind entweder kletternd oder niederliegend und erreichen eine Größe von 0,5 bis 2,0 Metern. Außerdem haben sie eine bläulichgrüne Farbe.

Die Laubblätter verfügen über verzweigte Blattranken sowie ein bis drei Fiederpaare, deren Blättchen eine Länge von 2 bis 7 Zentimetern und eine Breite von 1,5 bis 4 Zentimetern erreichen. Die Nebenblätter weisen eine Größe von vier bis zehn Zentimetern auf und besitzen oftmals einen violetten Punkt am Grund.

Der Stiel der Erbsenblüte wird zwischen fünf und zehn Millimeter lang. Die Krone erreicht eine Länge von 15-36 Millimetern. In den Blüten, die nach Honig duften, befindet sich Nektar. Die Blütezeit der Erbse erfolgt in den Monaten Mai und Juni. Während die Blüte drei Tage lang blüht, ist dies bei der Pflanze 10 bis 21 Tage der Fall.

Die essbaren Hülsenfrüchte der Erbsenpflanze erreichen eine Länge von etwa 3-12 Millimetern und eine Dicke von ca. 1,0 bis 2,5 Zentimetern. Je nach der Sorte der Pflanze ist die Farbe bräunlich oder gelb. In den Hülsenfrüchten befinden sich vier bis zehn Samen, die man ebenfalls Erbsen nennt. Diese Samen haben eine unterschiedliche Färbung und eine Länge von 3-9 Millimetern.

Schüssel mit Erbsen
Frische Hülsen mit Erbsensamen

Herkunft und Arten

Die Geschichte der Erbsen reicht zurück bis zum Jahre 8000 v. Chr. Bereits zu dieser Zeit wurde die Pflanze von Menschen im nahen Osten angebaut, was durch archäologische Funde belegt wurde. Mit dem Ackerbau breiteten sich die Erbsen im Laufe der Zeit auch in Europa aus. In Deutschland gehörten sie schon bald zu den Grundnahrungsmitteln der Ackerbauern.

In der heutigen Zeit baut man Erbsen auf der ganzen Welt an. Am besten gedeihen sie auf Lehmböden, die über genügend Kalk und Humus verfügen und gut durchlüftet sind.

Es gibt zahlreiche Sorten und Varianten von Erbsen. Zu den wichtigsten gehören

  • die Ackererbsen
  • die Palerbsen
  • die Markerbsen sowie
  • die Zuckererbsen,

die man auch Kaiserschoten nennt. Für die menschliche Nahrungsaufnahme verwendet man vor allem grüne Erbsen, die in erster Linie als Konserven oder tiefgekühlt angeboten werden. Aber auch Trockenerbsen kommen für manche Gerichte, wie zum Beispiel Erbsensuppe, zum Einsatz.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Erbsen sind eine beliebte Gemüsebeilage und sehr gesund. So enthalten sie wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.

Frau isst Erbsen

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen zählen die Vitamine

Darüber hinaus befinden sich in der Erbse auch wichtige Stoffe wie

Getrocknete Erbsen enthalten zudem viel

Ebenso findet man

  • Flavone
  • Phenolsäuren und
  • Schwefel

in den Hülsenfrüchten.

Gesundheitswert

In Erbsen befindet sich nur sehr wenig Nitrat, da die Schalen der Hülsenfrüchte diese vor Schadstoffen aus der Luft schützen.

Die enthaltenen Saponine wirken stärkend auf das Immunsystem und senkend auf den Cholesterinspiegel. Darüber hinaus hemmen sie das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien und Viren und sorgen für die Bindung von Gallensäuren. Außerdem gelten sie als Gehirn- und Nervennahrung.

Flavone sorgen für den Schutz der Zellen und Phenolsäuren werden als krebshemmend angesehen.

Ein weiterer Vorteil der Erbsen ist, dass sie die Knochen festigen.

Verwendung von Erbsen in der Küche

Erbsen werden gerne als Gemüsebeilage für Fleischgerichte verwendet. Oftmals werden sie auch mit Möhren kombiniert und mit Sahne verfeinert. Damit die Erbsen genießbar werden, muss man sie einige Minuten lang kochen.

Eines der bekanntesten und beliebtesten Erbsengerichte ist die traditionelle Erbsensuppe, die aus Trockenerbsen zubereitet wird. Ebenfalls sehr schmackhaft sind Erbsenpüree und Erbsenmus. Darüber hinaus kann man die Erbsen auch als Beilage für Salate verwenden.

Die Erbsensuppe - Klassiker aus Omas Zeiten

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: die Erbsensuppe. Dieser Klassiker aus Omas Zeiten ist dennoch auch heutzutage noch ein beliebtes Essen. Dabei ist Erbsensuppe nicht gleich Erbsensuppe. Man kann hier durch verschiedene Gewürze und Zutaten viele unterschiedliche Arten von Suppen zaubern: mal deftiger, mal weniger deftig, mal mit frischen Erbsen, mal mit getrockneten.

Erbsensuppe Rezeptidee Nr. 1

Für eine Erbsensuppe, die auch andere Gemüsesorten enthält, benötigt man beispielsweise neben den Erbsen noch

Für diese Erbsensuppe werden getrocknete Erbsen verwendet, die über Nacht in einer Schüssel mit Wasser eingeweicht werden. Der gesamte Inhalt der Schüssel (also Erbsen und Wasser) wird am nächsten Tag in einem Topf aufgekocht und mit dem Speck vermischt. Nach einer halben Stunde Kochzeit fügt man nun das restliche Gemüse und die Zwiebel dazu und lässt alles nochmals eine halbe Stunde einkochen.

Die Masse wird nun püriert und anschließend Mett und nochmals etwas Speck hinzugegeben. Nun muss die Suppe nochmals eine halbe Stunde köcheln, bis sie serviert werden kann.

Erbsensuppe Rezeptidee Nr. 2

Wer keine Kartoffeln in seiner Erbsensuppe haben möchte, kann stattdessen auch Sellerie verwenden. Die einfachere Variante einer Erbsensuppe wird mit Erbsen aus der Dose gekocht. Zusätzlich benötigt man noch Sahne, Brühe sowie Salz und Pfeffer.

Der gesamte Inhalt der Dose wird in einen Topf gekippt und mit Wasser zum Kochen gebracht. Nun wird ein Brühwürfel hinzugegeben und die Erbsensuppe püriert, ehe sie abgeschmeckt wird. Zum Schluss gibt man noch einen Schuss Sahne hinzu und püriert die Suppe nochmals, wenn man dies möchte. Die Erbsensuppe wird dadurch schön schaumig und schmeckt besonders gut.

Wer möchte, kann in die Erbsensuppe - egal nach welchem Rezept sie gekocht wurde - auch kleingeschnittene Wiener Würstchen oder Fleischstückchen geben. Mit diesen Zutaten schmeckt die Erbsensuppe deutlich deftiger und sättigt noch mehr.

Leckere Erbsensuppe mit Würstchen
Klassische Erbsensuppe mit Bockwürstchen

Nudelsauce

Erbsen eignen sich auch in Kombination mit Nudeln. Für eine Nudelsauce benötigt man neben frischen Erbsen oder Erbsen aus der Tiefkühltruhe noch

  • Knoblauch
  • Sahne
  • Tomatenmark
  • Schinken und
  • Parmesan.

Der Knoblauch wird in einer großen Pfanne leicht angedünstet und die Sahne sowie etwas Tomatenmark hinzugegeben. Nun werden die Erbsen hinzugefügt und nach kurzer Kochzeit noch der Schinken.

Die Sauce eignet sich zum Beispiel zu Spaghetti und wird mit Parmesan serviert.

  • Spaghetti liegen in Kochtopf, darüber Deckel

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  • Zwei Knoblauchzehen vor Edelstahl Kochtopf

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  • Parmesan Schneide-Set vor einem Stück Parmesankäse mit Basilikumblättern

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Fleischpfanne

Wer es gerne deftig mag, kann sich eine Fleischpfanne mit Erbsen machen. Neben Erbsen (z.B. aus der Dose) und

  • kleingewürfeltem Fleisch

benötigt man noch

Das Fleisch wird in der Pfanne angebraten und nach und nach das Gemüse hinzugefügt. Fleisch und Gemüse wird nach der Kochzeit mit Milch und Frischkäse aufgegossen und mit Paprikapulver und anderen Gewürzen abgeschmeckt.

Erbsen als Beilage

Sehr häufig werden die Erbsen auch als Beilage verwendet. Dazu werden sie zum Beispiel zusammen mit Karotten in einem Topf gekocht, bis sie bissfest sind. Anschließend können Sie nach Belieben gewürzt oder unter eine Sauce gemischt werden.

Muffins

Wenn man die Erbsen den Kindern näher bringen möchte, so kann man sie auch zu Käse-Erbsen-Muffins backen. Neben dem

  • Teig für die Muffins

benötigt man dann noch

sowie je nach Geschmack viele weitere Gewürze wie

Das Gemüse wird in der Pfanne gedünstet und gewürzt, ehe es mit dem Muffinteig vermischt wird. Die Masse wird nun in Papierförmchen oder eine Muffinform gefüllt und im Ofen gebacken, bis die Muffins schön bräunlich sind.