Wurzelgemüse: Sorten, Gesundheitswert und Verwendung
Als Wurzelgemüse bezeichnet man eine bestimmte Gemüseart. Dazu gehören u.a. Karotten, Kohlrabi, Radieschen, Knollensellerie und Schwarzwurzeln. Es handelt sich um essbare Speicherwurzeln; botanisch zählt man sie zu den Rüben. Diese Gemüseart wird zu den besonders nahrhaften gezählt. Lesen Sie, welches Gemüse zum Wurzelgemüse gezählt wird und wie man es zubereiten kann.
Wurzelgemüse im Überblick
Was ist Wurzelgemüse und was macht es so gesund?
Unter Wurzelgemüse versteht man in der Küchensprache essbare Speicherwurzeln, die botanisch zu den Rüben zählen. Es gilt als sehr nahrhaft.
Genauer gesagt handelt es sich bei Wurzelgemüse um das Rhizom. Das ist der Teil des Gemüses, der unterirdisch wächst. Dieser Teil bildet sich zu einer essbaren und nahrhaften Rübe, Wurzel oder Knolle aus.
Zum Wurzelgemüse gehören unter anderem Gemüsesorten wie
- Karotten
- Radieschen
- Kohlrabi
- Steckrüben
- Speiserüben
- Knollensellerie
- Schwarzwurzeln
- Rote Bete
- Rettich
- Petersilienwurzeln
- Pastinaken
- Topinambur und
- Zuckerwurzeln.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert des Wurzelgemüses
Wurzelgemüse gilt als überaus gesund und nahrhaft; es besitzt zahlreiche hochwertige Inhaltsstoffe. Wurzelgemüse weist grundsätzlich weniger Wasseranteil auf als andere Gemüsearten.
Dafür besitzt es jedoch einen höheren Anteil an gesunden Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Aus diesem Grund wird Wurzelgemüse für eine gesunde Ernährung ausdrücklich empfohlen.
Neben verschiedenen Vitaminen wie Vitamin C, gehören wertvolle Mineralstoffe wie
zu den Inhaltsstoffen des nahrhaften Gemüses. Den größten Anteil an Ballaststoffen besitzt die Schwarzwurzel, die auch über das für die Blutbildung und Immunabwehr wichtige Eisen verfügt. Karotten sind mit reichlich Karotin ausgestattet und Kohlrabi weist einen hohen Selengehalt auf.
Beispiel: gesundheitliche Vorzüge der Rübe
Rüben sind als Zuckerrüben, Karotten, Rettich und Rote Rüben unter anderem bekannt. Dass vor allem in der deutschen Küche Rüben einen Platz auf der Speisekarte haben, ist nichts Neues. Aber wussten Sie, dass Rüben eine sehr gute Wirkung auf unsere Gesundheit haben und sogar zur Vorbeugung von Krebserkrankungen im Mund- und Lungenraum dienen?
Mittlerweile ist es nachgewiesen, dass unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten im Hinblick auf die Prävention von Krankheiten mehr Beachtung erfahren sollten. So ist zum Beispiel das Essen von Rüben eine Möglichkeit, um die Bildung von krebsfreisetzenden Verbindungen zu vermeiden.
Rüben und Mangold
Hierdurch werden vor allem Krebserkrankungen im Dickdarm und im Magen vermieden. Neben der Verringerung des Krebsrisikos im Verdauungstrakt trägt der Verzehr von Rüben dazu bei, das Auftreten von Herzerkrankungen und Gefäßverengungen zu verringern.
Mangold und andere Wurzelgewächse enthalten Betacyan, die die Aminosäure Homocystein reduzieren. Diese Aminosäure ist eng verbunden mit dem Auftreten von Herz- und Gefäßerkrankungen.
Des Weiteren führt der Verzehr von Mangold und Wurzelgewächsen dazu, dass die chemischen Verbindungen, die in den Wurzelgewächsen enthalten sind, anorganische Kalziumablagerungen auflösen und somit eine Arterienverkalkung verhindert werden kann.
Der Verzehr von Rüben ist ebenfalls ein präventives Mittel gegen Alzheimer und Demenz. Die Nitratanteile öffnen die Blutgefäße und verstärken die Versorgung des Gehirns mit ausreichend Blut.
Auf diese Weise kann vor allem bei älteren Personen das Verkümmern von Gehirnzellen verringert werden und eine stärkere Gehirnleistung bis in das hohe Lebensalter erreicht werden.
Besser sehen, mehr leisten
Nicht nur für die Gehirnaktivität, sondern auch für die bessere Funktion der Augen sind Rüben verantwortlich. Rüben enthalten Lutein und Zeaxanthin, die den Erhalt der Makula, worunter der Punkt des schärfsten Sehens verstanden wird, fördern und das Auftreten von Netzhauterkrankungen verringern.
Weitere gesundheitliche Vorteile, die durch den Genuss von Rüben entstehen, liegen
- im Vorbeugen von Krampfadern
- in der Senkung des Blutdrucks sowie
- in der Unterbindung des Auftretens von Gerinnung von Blut und Entzündungen.
Nicht nur die Gehirnleistung wird durch Rübenverzehr positiv gefördert, auch die ganzheitliche körperliche Leistung wird gesteigert. Forschungen belegten, dass nach dem Verzehr von Rüben höhere Leistungen erzielt werden konnten und Ermüdung erst später einsetzte.
Auch die Haut profitiert bei alledem. Rüben tragen Vitamin A in sich, das für eine gesunde Haut und gute Entwicklung der Schleimhäute sorgt. Auf diese Art kann man sich auch gegen das Erkranken Lungen- und Mundkrebs präventiv schützen.
Durch die Antioxidantien werden freie Radikale und Eisen freigesetzt, die wiederum die Regeneration der roten Blutkörperchen unterstützen und den Körper auf diese Art mit ausreichendem und frischem Sauerstoff versorgen.
Rübensaft macht die Leber stark
Um die Aufgaben der Leber, wie zum Beispiel das Entgiften zu unterstützen, können Sie Rübensaft trinken und dabei die Gallenblase und Nieren entlasten. Rübensaft hilft auch bei der Linderung von
Bewirkt wird durch das ganze durch das in Rüben enthaltenen Cholin, das in Verbindung mit Mohrrübensaft die Reinigung von Gallenblase und Nieren fördern kann.
Viele Vorteile sprechen für Rüben, so dass sich eine Auseinandersetzung mit den Wurzelgewächsen lohnt, falls Sie Rüben bisher noch nicht auf Ihrem monatlichen Speiseplan integriert haben. Im Internet kann man mit wenig Suchaufwand schnell einfache und sehr schmackhafte Rübenrezepte für Gerichte und Rübengetränke finden. Probieren Sie verschiedene Gerichte aus und finden Sie das für Sie, Ihren Partner und Ihre Familie passende.
Verwendung von Wurzelgemüse in der Küche
Wurzelgemüse überzeugt durch seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten. Der oft leicht erdige Geschmack ist charakteristisch und harmoniert mit vielen anderen Speisen.
Weiterhin hat das meiste Wurzelgemüse eine gute Lagerfähigkeit und ist lange haltbar. Deshalb ist es auch für die Vorratshaltung sehr geeignet. Es lässt sich aber auch einlegen oder einfrieren.
Wurzelgemüse spielt aber auch bei der Kleinkinderernährung eine wichtige Rolle. Das erste Gemüse, welches man einem Baby anbietet, sind die Frühkarotten, aber auch Pastinaken bahnen sich immer mehr ihren Weg.
Wurzelgemüse lässt sich in der Küche vielfältig verwenden. So kann man es als nahrhaften Snack für Zwischendurch roh verzehren oder auch braten, kochen und einlegen. Häufig verwendet man das Gemüse, das zumeist einen süßlichen und sehr aromatischen Geschmack aufweist, zum Verfeinern von
So sind einige Wurzelgemüsesorten wie zum Beispiel Karotten, Knollensellerie und Petersilienwurzel ein unverzichtbarer Bestandteil des Suppengrüns, das man auch als Wurzelzeug oder Wurzelwerk bezeichnet.
Herkunft und Entwicklung des Wurzelgemüses
Wurzelgemüse wurde schon in der Steinzeit von den Menschen gesammelt und bildete eine wichtige Nahrungsgrundlage. Im Mittelalter kochte man Knollen, Wurzeln und Rüben zu Mus, um es auf diese Weise zu verzehren. Aus diesem Mus wurde auch der Begriff "Gemüse" abgeleitet.
In früheren Zeiten war das Wurzelgemüse auch eher unansehnlich, blass, dünn und viele Bitterstoffe machten es wenig appetitlich. Erst durch Züchtungen erhielt es seine jeweilige Farbe und eine gewisse Süße.
Während der Lebensmittelkrise im 1. Weltkrieg war man in Deutschland gezwungen, auf Steckrüben, die auch Kohlrüben genannt werden, zurückzugreifen, da die Kartoffelernte 1916 verheerend ausgefallen war. Die Steckrüben sind zwar wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts sehr gesund, konnten aber seinerzeit kaum satt machen, da sie nur wenige Kohlenhydrate besitzen.
Heutzutage gilt Wurzelgemüse als gesunde Naturkost und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Es wird sogar als gesünder angesehen als Blattgemüse oder Sommergemüse. Das liegt daran, dass in der Wurzel oder Knolle sämtliche wichtige Inhaltsstoffe gespeichert werden.
Heute geht der Trend zum Bio-Gemüse und viele Biobauern und Bioläden kultivieren und bieten das nahrhafte Gemüse an. Wurzelgemüse wird
- in der Landwirtschaft
- im Gartenbau und
- in heimischen Gärten
angebaut. Da Wurzelgemüse wesentlich nahrhafter als Blattgemüse ist, vollzieht sich der Trend nicht zu Unrecht. Das meiste Wurzelgemüse kann erst im zweiten Jahr geerntet werden und speichert deshalb alle wichtigen Inhaltsstoffe in der Rübe oder Knolle. Deshalb ist es gesünder, als das meiste Sommergemüse.