Allgemeines über Gurken - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten

Als Gurken bezeichnet man eine Fruchtgemüseart. Sie gehören zur Familie der Kürbisgewächse.

Von Jens Hirseland

Merkmale

Die Gurken zählen zu den beliebtesten Gemüsearten. Dabei handelt es sich um grüne, längliche Früchte, die zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehören. Man unterscheidet zwischen Salatgurken und Einlegegurken.

Bei der Gurke (Cucumis sativus) handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die eine Länge von ein bis vier Metern erreicht. Sie ist sehr frostempfindlich und benötigt Temperaturen von wenigstens 15 Grad Celsius. Die Blütezeit der Pflanze erfolgt in Europa in den Monaten Juni bis August. Bestäubt wird sie durch Insekten wie Bienen und Grabwespen.

Die essbare Frucht der Pflanze gehört zu den Panzerbeeren. Die äußere Fruchthülle hat eine grüne Farbe und erreicht eine Länge von 10-60 Zentimetern. Die Form der Gurkenfrucht weist eine unterschiedlich starke Krümmung auf und ihre Oberfläche ist warzig oder glatt. Das Fruchtfleisch besitzt zumeist eine weiße Farbe, bei bestimmten Sorten kann es auch orangefarbig sein.

Zur Reifezeit kommt es bei den Gurken zu einer grünen oder gelben Farbe. Normalerweise ist eine Gurke mit drei zweiteiligen Fruchtfächern ausgestattet. Diese tragen zahlreiche kleine Samen in sich. Nur die Sorte Lemon, die eine gelbe Farbe hat, besitzt fünf Fruchtfächer.

Herkunft und Anbau

Der Ursprung der Gurken wird in Indien vermutet. Von dort aus gelangte sie nach Griechenland und weiter nach Rom, wo sie sich großer Beliebtheit erfreute. Bis sie ihren Weg nach Deutschland fand, dauerte es jedoch bis in Jahr 1500.

Heutzutage werden die Gurken weltweit angebaut. Zu den Hauptanbaugebieten gehören

In gemäßigten Breiten werden jedoch unter Glas die höchsten Erträge erzielt. Zu den wichtigsten Produzenten frischer Gurken zählen

Die Saison für Freilandgurken liegt zwischen Mitte Juni und Mitte September. Gurken, die in Gewächshäusern angebaut werden, sind ganzjährig auf dem Markt erhältlich.

Sorten

Beim Gurkenanbau unterscheidet man zwischen zwei Sorten. Dies sind die Salatgurke und die Einlegegurke. Innerhalb dieser Gruppen gibt es jedoch zahlreiche Unterarten darunter zum Beispiel so ausgefallene Exemplare wie die Prophetengurke oder die arabische Gurke.

Salatgurken

Salatgurken baut man vorwiegend unter Glas, also im Gewächshaus, oder unter Folie an. Sie werden auch Schlangengurken genannt und erreichen eine Länge von 25-30 Zentimetern und ein Gewicht von ca. 500 Gramm. Eine beliebte Variante der Salatgurke ist die so genannte Minigurke, die 15 Zentimeter lang wird. In Deutschland verzehrt man jedes Jahr rund 4,7 Kilogramm Salatgurken pro Kopf.

Einlegegurken

Im Gegensatz zu den Salatgurken, werden die Einlegegurken größtenteils im Freien angebaut. Sie erreichen eine Länge von rund 9-12 Zentimetern, wenn sie geerntet werden. Angeboten werden sie als Gewürzgurken, Essiggurken, Delikatessgurken oder saure Gurken.

Die kleinsten Einlegegurken weisen eine Länge von 6-9 Zentimetern auf und werden als Cornichons bezeichnet. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Einlegegurken in Deutschland liegt pro Jahr bei ca. 1,3 Kilogramm.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Gurken sind nicht nur beliebt, sondern auch gesund. Sie enthalten zahlreiche wichtige Mineralstoffe und Vitamine.

Gurken zählen zu den gesündesten und basenreichsten Gemüsesorten. So wirken sie wassertreibend und harnsäurelösend. Darüber hinaus sind sie bestens für eine kalorienarme Ernährung geeignet: Gurken zählen mit nur 9,7kcal/100g zu den absoluten Schlankmacher-Lebensmitteln. Kein Wunder, denn schließlich besteht die Gurke auch zu 97 Prozent aus Wasser.

Zu den wertvollen Inhaltsstoffen gehören Vitamine wie

sowie Mineralstoffe wie

Auch die Inhaltsstoffe der Gurkensamen sind wertvoll und werden in der Medizin benutzt, um Harnblasenprobleme oder Prostatabeschwerden zu behandeln.

Ebenso verwendet man Gurkensaft in der Kosmetik, da die enthaltene Aminosäure das Wasser der Haut bindet und sie somit reinigt und glättet.

Verwendung von Gurken in der Küche

Gurken isst man am liebsten roh. Dabei kann auch die Schale mitgegessen werden, da sich in dieser der größte Teil der Vitamine und Mineralstoffe befindet. Die Schale sollte vorher jedoch gut gewaschen werden.

In Berlin bereitet man Gurken auch gerne als Schmorgurken zu. Dazu eignen sich Freilandgurken besonders gut, da diese weniger Wasser enthalten und festes Fruchtfleisch besitzen. Mit Salatgurken hingegen lassen sich in Kombination mit Dill und Lachs köstliche Suppen zaubern. In asiatischen Ländern wie Indien, China, Malaysia und Indonesien werden Gurken häufig gekocht. Dabei verwendet man sie in Indien auch für Currys oder Chutneys.

Gurken einmachen

Fertig eingelegte Gurken kann man in jedem Supermarkt kaufen. Etwas Besonderes dagegen sind Gurken, die man selbst eingelegt hat. Zur Konservierung von Gurken, insbesondere von Einlegegurken, eignet sich natürlich hervorragend das Einmachen.

Selbst eingelegte Gurken sind für jedes Picknick oder jede Brotzeit etwas ganz Besonderes. Wer Familie und/oder Freunde zum Abendessen einlädt und nicht stundenlang in der Küche stehen möchte, kann selbst eingelegte Gurken zusammen mit einer Wurstplatte servieren.

Brühgurken

Wem der Prozess des Einmachens zu langwierig ist, sollte sich das folgende Rezept für Brühgurken mal etwas genauer ansehen. Die Brühgurken sind bereits 24 Stunden nach Herstellung essbar und halten sich an einem kühlen Ort aufbewahrt drei bis vier Wochen.

Man benötigt:

  • 2kg kleine Einmachgurken
  • frischen Dill
  • 5 Zwiebeln
  • Lorbeerblätter
  • Senfkörner, Pfefferkörner, wenn gewünscht Knoblauch
  • 1,5 Liter Wasser
  • 1/2 Liter Essig (5% Säure)
  • 2 Esslöffel Salz
  • 250 Gramm Zucker
  • evtl. eine Tüte Gurkeneinmachhilfe (verhindert das Weichwerden und Schimmeln der Gurken)

Zubereitung:

  1. Die Gurken waschen, abbürsten und zusammen mit dem Dill, den Zwiebeln, den Lorbeerblätter, den Senfkörner und dem Pfeffer in einen Steintopf schichten.
  2. Das Wasser zusammen mit dem Zucker, dem Salz, dem Essig und der Einmachhilfe aufkochen und heiß über die Gurken gießen. Darauf achten, dass alle Gurken mit Wasser bedeckt sind.
  3. Den Steintopf abdecken und bereits nach einem Tag sind die Gurken erkaltet und zum Verzehr geeignet.

Um ein vorzeitiges Verderben der Leckerbissen zu verhindern, sollten Sie die Gurken nie mit den Fingern, sondern immer nur mit einer sauberen Gabel oder ähnlichem aus dem Topf entnehmen.

Spreewaldgurken

Für so genannte Spreewaldgurken benötigt man neben den Gurken noch

Am besten eignen sich Gurken der Sorte "Nostrano".

Zubereitung:

  1. Über Nacht werden die Gurken mit Salz bestreut und in einem speziellen Steintopf gelagert.
  2. Am nächsten Tag trocknet man die Gurken vorsichtig ab und schichtet sie mit den anderen Zutaten immer abwechselnd wieder zurück in den Steintopf.
  3. Nun wird Wasser mit Zucker und Weinessig aufgekocht und über die Gurken gegossen.
  4. Zehn Tage werden die Gurken nun in dieser Mischung eingelegt. Nach dieser Zeit wird der Sud, der einige Tage zuvor über die Gurken gegossen wurde, nochmals aufgekocht und wieder über die Gurken gegossen.
  5. Erneut ziehen die Gurken zehn Tage, ehe das ganze Procedere nochmals für zehn Tage wiederholt wird.

Nach dieser Zeit sind die Gurken fertig und können bis zum Verzehr in dem Topf mit Folie verschlossen gelagert werden.

Salz- und Senfgurken

Auch Salz- oder Senfgurken kann man selbst zubereiten. Im Gegensatz zu den anderen Varianten müssen die Gurken geschält werden, wenn man daraus Senfgurken machen möchte.

Sowohl Salz- als auch Senfgurken sind nicht so aufwändig und zeitraubend wie die Spreewaldgurken. Aber natürlich werden auch diese mit einem Sud aus jeweils unterschiedlichen Zutaten übergossen und müssen darin ziehen, bis sie so schmecken, wie Gewürzgurken schmecken sollen.

Ideen für herzhaft-frischen Gurkensalat

Besonders im Sommer ist der Gurkensalat sehr beliebt. Er passt gut zu gegrilltem Fleisch, aber auch zu jedem anderen warmen Essen.

Gurkensalat kann auf verschiedene Art und Weise zubereitet werden. Je nachdem, welches Dressing verwendet wird, kann man ihn als Hauptgericht essen oder als Beilage beim Grillen und zu anderen Gerichten.

Gurken-Nudel-Salat

Besonders im Sommer ist der Gurken-Nudel-Salat sehr beliebt, da er erfrischend ist und wenige Kalorien hat. Viele Menschen haben keinen Appetit auf fettiges Fleisch, wenn draußen eine brütende Hitze herrscht. Genau da ist ein Gurken-Nudel-Salat perfekt.

Man benötigt dazu neben den Hauptzutaten

noch Kräuter wie zum Beispiel

sowie weitere Gemüsesorten wie

Als besonderen Clou schneidet man noch einen Apfel in den Salat. Dieser sorgt für ein besonders frisches Geschmackserlebnis. Für das Dressing verwendet man Balsamico-Essig mit einem Schuss Weißweinessig und würzt es mit Salz und Pfeffer. Schon ist der leichte Gurken-Nudel-Salat fertig.

Klassischer Gurkensalat

Für den klassischen Gurkensalat schneidet man eine Salatgurke in dünne Scheiben und verwendet für das Dressing Essig, Zucker und Kräuter wie zum Beispiel Schnittlauch. Frische Kräuter haben deutlich mehr Geschmack als getrocknete Kräuter aus dem Glas und sollten daher bevorzugt werden.

Wer den Gurkensalat gerne mit weißem Dressing essen möchte, verwendet dazu

und rührt daraus das Dressing.

Gurkensalat mit Minze

Etwas Besonderes ist ein Gurkensalat mit frischer Minze und Orangenstreifen. Für das Dressing benötigt man

Am besten verwendet man weiße Pfefferkörner, da auch das Dressing eine helle Farbe hat. Sobald das Dressing fertig gerührt ist, wird es über die Gurkenscheiben gegeben und alles miteinander vermischt.

Für den besonderen Geschmack gibt man nun noch Streifen einer Bio-Orange dazu. Je länger der Salat ziehen kann, desto intensiver schmeckt er.

Melonen-Gurken-Salat

Wer gerne Gewürzgurken mag, kann sie zu einem Melonen-Gurken-Salat verarbeiten. Neben einem Glas Gewürzgurken benötigt man dann noch eine kleine Melone, zum Beispiel eine Honigmelone.

Das Dressing besteht aus

  • Mayonnaise
  • Zitronensaft
  • Tabasco sowie
  • Salz, Pfeffer und Zucker.

Melone und Gurke werden in kleine Stücke geschnitten, mit Schinkenstreifen vermischt und dann das Dressing darüber gegeben.

Gefüllte Gurke - das etwas andere Gurkenrezept

Meist werden Gurken pur gegessen oder zu Salat verarbeitet. Man kann Gurken jedoch auch kochen.

Gefüllte Gurken sind mal etwas anderes und eignen sich auch, wenn man Gäste bekochen möchte. Die meisten essen Gurken als Gurkensalat, im gemischten Salat oder auch einfach pur. Viele wissen gar nicht, dass man Gurken auch zum Kochen verwenden kann.

Die Füllung

Wer gefüllte Gurken machen möchte, benötigt dazu je nach Rezept unterschiedliche Zutaten. Bei jedem Rezept werden die Gurken jedoch in Hälften oder Viertel geteilt und das weiche Kerngehäuse entfernt. Dadurch wird Platz für die Füllung geschaffen. Bevor die Gurkenhälften gefüllt werden, legt man sie in eine feuerfeste Auflaufform.

Für einen besonders guten Geschmack kann man die Gurken nun zum Beispiel mit Sojasoße bestreichen. Aus

kann man die Füllung für die Gurken zubereiten. Zwiebeln, Hackfleisch und Speck sowie die Champignons werden angebraten und gewürzt. Die Füllung für die Gurke ist nun schon fertig, so dass man die Gurkenhälften damit füllen kann.

Die Sauce

Da die Gurken nur alleine mit der Füllung ziemlich langweilig schmecken würden, wird nun noch eine Sauce gekocht, die über die Gurkenhälften gegeben wird. Die Sauce kann zum Beispiel aus

bestehen. Ist sie fertig gekocht und über den Gurkenhälften verteilt, so streut man noch Käse darüber.

Backzeit

Die Arbeit ist nun im Prinzip getan, der Gurkenauflauf muss lediglich noch etwa eine halbe Stunde in den Ofen, ehe er den Gästen oder der Familie serviert werden kann. Je kürzer man die Gurken im Ofen lässt, desto härter sind sie. Umgekehrt: Wer die Gurken lieber ganz weich mag, sollte sie eine Dreiviertelstunde im Ofen schmoren lassen.

Die gefüllten Gurken kann man mit normalem Brot oder auch mit Baguette servieren. Vegetarier können das Hackfleisch natürlich auch durch andere Zutaten ersetzen oder einfach weglassen.

Tipps zur Lagerung

Da Gurken ziemlich kälteempfindlich sind, sollte man sie möglichst bei Temperaturen zwischen 8-15 Grad Celsius lagern. Die Aufbewahrung im Kühlschrank wird nur für drei bis vier Tage empfohlen, da ansonsten Kälteschäden entstehen können.