Allgemeines zum Brokkoli - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten
Als Brokkoli bezeichnet man eine Gemüsepflanze, die mit dem Blumenkohl eng verwandt ist. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse.
Merkmale
Bei Brokkoli oder Broccoli (Brassica oleracea) handelt es sich um eine Gemüsepflanze, die eine enge Verwandtschaft zum Blumenkohl hat und zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) gehört. Man bezeichnet Brokkoli auch als Brokkerl, Bröckelkohl, grünen Blumenkohl, Sprossenbrokkoli oder Spargelkohl.
Seinen Namen hat der Brokkoli aufgrund der baumverwandten Struktur bekommen. Das Wort "Brokkoli" ist nämlich eine Ableitung des lateinischen Wortes "brachium", was für "Arm" oder "Zweig" steht. Ähnlich wie beim Blumenkohl setzen sich auch beim Brokkoli die Röschen am Kopf aus den Blütenständen, die noch nicht voll entwickelt sind, zusammen. Beide Arten bestehen aus Knospen, Blütenstielen und Blättern, wobei die Blätter nur eine nebensächliche Rolle spielen, in Italien aber ebenfalls zum Verzehr verarbeitet werden.
Der Brokkoli bildet jedoch im Gegensatz zum Blumenkohl keine Einheit, sondern besteht aus vielen einzelnen Köpfen und Blütenknospen und besitzt wesentlich mehr Seitentriebe und Stiele. Die Farbe des Kopfs ist in der Regel tiefgrün oder blaugrün. Gelegentlich gibt es auch weiße, gelbe und violette Sorten.
Ernte
Die Vegetationsperiode des Brokkoli liegt bei 14 bis 15 Wochen. Ist die mittlere Blume, der essbare Teil des Brokkoli, gut ausgebildet und noch immer geschlossen, beginnt die Ernte. Dabei werden die Blütenstände mit dem Stiel, der eine Länge von 10-15 Zentimetern erreicht, abgeschnitten. Später werden aus den Seitenknospen ebenfalls kleine Blütenköpfe.
Die Blume lässt sich sowohl einzeln als Blütengemüse oder ganz mitsamt den kräftigen Stielen ernten und verwerten. In der Regel erntet man den Brokkoli von der Hand. Das Gewicht eines Kopfs liegt je nach Größe bei bis zu 300 Gramm.
Angeboten wird er auf dem Markt entweder in Steigen oder in Schrumpffolie. Manchmal verpackt man mehrere Köpfe zusammen.
Herkunft
Ebenso wie der Blumenkohl stammt auch der Brokkoli aus Kleinasien. In Europa kannten ihn zunächst nur die Italiener. Als Katharina von Medici (1519-1589) nach Frankreich kam, fand mit ihr auch der Brokkoli den Weg ins Land. Als so genannter italienischer Spargel gelangte er später nach England und von dort in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er von Präsident Thomas Jefferson (1743-1826) als Testpflanze eingeführt wurde.
Anbau und Sorten
Zu den Hauptanbaugebieten der Gemüsepflanze in Europa gehören vor allem die westlichen Mittelmeerländer wie Italien. Besonders die Gegend um Verona zählt zu den bekanntesten Anbaugebieten. Da der Brokkoli nicht winterfest ist, baut man ihn in Deutschland dagegen kaum an.
Einige der wichtigsten Brokkolisorten heißen
- Atlantic
- Calabreser
- Corona
- Corvet
- Green Sprouting
- Legacy
- Marathon
- Primo
- Purple Sprouting
- Samurai
- Southern Cornet und
- Sparco.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Brokkoli ist nicht nur überaus schmackhaft, sondern auch sehr nahrhaft. So enthält die Gemüsepflanze zahlreiche wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Gleichzeitig hat er einen geringen Kaloriengehalt; man nennt ihn auch den grünen Nährstoffprotz.
Vitamine
- Vitamin B1, B2, B6
- Vitamin C
- Vitamin E und
- Provitamin A (Carotin)
Mineralstoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe
Darüber hinaus befinden sich auch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel
- Glucosinolate und
- Flavonoide
in der Gemüsepflanze. Die Glucosinolate speichern Indole und Isothiocyanate, die krebshemmend wirken. Man findet im Brokkoli
- Isothiocyanate wie Allylisothiocyanat, 3-Butenylisothiocyanat, 3-Methylsulfinylpropylisothiocyanat sowie 4-Methylsulfinylbutylisothiocyanat.
Durch seine zarte Struktur ist der Brokkoli gut bekömmlich und leicht verdaulich. Daher eignet er sich hervorragend für Diät und Schonkost.
Menschen, die aufgrund ihrer Milchzuckerunverträglichkeit auf die vielen kalziumhaltigen Milchprodukte wie Joghurt und Käse verzichten müssen, können ihren Kalziumbedarf wunderbar mit Brokkoli stillen, um Krankheiten wie Osteoporose vorzubeugen.
Für Schwangere und die, die es in naher Zukunft werden wollen, ist Brokkoli dank seines hohen Gehalts an Folsäure besonders gesund, wird Folsäure doch bekanntlich für die Entwicklung des Embryos benötigt.
Einen besonderen Stellenwert nimmt Brokkoli in der Vorbeugung von Krebs ein. US-Forscher entdeckten nämlich, dass Brokkoli den sekundären Pflanzenstoff "Sulforaphan" enthält, der die Produktion von Entgiftungsenzymen ankurbelt und somit mögliche krebserregende Stoffe, die so genannten Kanzerogene, bekämpft.
Brokkoli enthält außerdem Carotinoide (z.B. Beta-Carotin bzw. Provitamin A) sowie Lutein, die zur Bekämpfung von zellschädigenden Sauerstoffradikalen dienen. Die Carotinoide sind außerdem hilfreich bei Hautproblemen.
Der hohe Gehalt an Vitamin C und Eisen macht Brokkoli zu einem Energiespender bei chronischer Müdigkeit, hilft bei Blutarmut und ist gut für das Herz-Kreislaufsystem.
Brokkoli in Zahlen
Nährstoffe je 100 g:
- 138 kJ / 33 kcal
- 0,2 g Fett
- 3,3 g Protein
- 2,5 g Kohlenhydrate
- 115 mg Vitamin C
- 4 mg Natrium
Garzeiten:
- Stiele ca. 10-12 Minuten
- Knospen ca. 5-7 Minuten
1 Portion Brokkoli wird in der Regel mit 200 g berechnet.
Verwendung von Brokkoli in der Küche
Brokkoli lässt sich sowohl roh als auch gekocht verzehren. Damit die wertvollen Inhaltsstoffe ihre Wirkung nicht verlieren, sollte man ihn möglichst schonend zubereiten.
Kauf und Lagerung
Beim Kauf eines Brokkolis ist zu beachten, dass seine Blume fest geschlossen ist und keine gelbliche Verfärbung auftritt, um mangelnde Frische auszuschließen. Er sollte knackig und rundum grün sein. Ist der Brokkoli nicht mehr frisch, schmeckt er etwas bitter und hat viele wichtige Nährstoffe verloren.
Häufig ist das Gemüse in eine Folie eingewickelt, welche den Brokkoli schneller alt aussehen lässt. Er sollte daher "nackt" gekauft werden, wenn möglich.
Brokkoli lässt sich nur schwer lagern, man sollte daher nur so viel kaufen, wie viel man auch tatsächlich benötigt. Zuhause bewahrt man ihn am besten im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Zum Einfrieren ist er gut geeignet; somit lässt er sich bis zu ein Jahr lang lagern. Dafür sollte er zunächst geputzt und anschließend wenige Minuten blanchiert werden.
Zubereitung
Der Brokkoli lässt sich sowohl roh als auch gar verzehren. Neben den Röschen, können auch die zarten Blätter und die Stängel gegessen werden. Damit die wichtigen Nährstoffe in der Gemüsepflanze erhalten bleiben, sollte man ihn so schonend wie möglich zubereiten und ihn deshalb nur kurz kochen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die krebshemmenden Stoffe denaturiert werden. Darüber hinaus bleibt auch das Aroma erhalten.
- Zunächst heißt es, den Brokkoli gründlich zu waschen.
- Die Blätter entfernen und den Strunk kürzen
- Den Brokkoli kann man natürlich auch am Stück garen, es empfiehlt sich aber, den Kopf in mehrere etwa gleichgroße Stücke zu teilen. Besonders dicke Stiele sollten leicht eingeschnitten werden.
- Um nicht die wunderbar grüne Farbe des Brokkoli zu verlieren, sollte er niemals dampfgegart werden. Beim Garen muss bedacht werden, dass die Stiele mit ca. 10 Minuten doppelt so lange brauchen, wie die Knospen.
Verwendungsmöglichkeiten
Brokkoli eignet sich bestens
- als Gemüsebeilage zu Fleisch- oder Fischgerichten
- als Vorspeise und Salatzutat sowie
- für Suppen oder Aufläufe.
Als passende Gewürze gelten
- Salz
- Mandelblätter
- Pinienkerne
- Knoblauch und
- Muskatnuss und Walnüsse.
Man sollte es aber vermeiden, den Brokkoli mit Gewürzen zu überhäufen. Am besten passt immer eine Prise Muskat. Die Italiener kochen den blanchierten Brokkoli meist in Olivenöl mit Knoblauch.
Beliebte Brokkoli-Rezepte
Brokkoli gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten. Auch die Stängel finden in vielen Gerichten Verwendung. Je nachdem, wie gut die eigenen Kochkünste sind, kann man mit Brokkoli viele kreative Gerichte zaubern.
Brokkolisuppe
Sehr einfach ist beispielsweise eine Brokkolisuppe. Neben Brokkoli benötigt man noch
Zwiebelstückchen und Brokkolistängel werden im Öl kurz gedünstet. Zum Schluss werden die Brokkoliröschen dazugegeben und mit Wasser und Gemüsebrühe aufgegossen.
Wenn der Brokkoli gar ist, wird die Suppe noch püriert und mit den Gewürzen abgeschmeckt. Wer gerne eine Brokkolicremesuppe isst, kann hier auch noch Sahne hinzugeben.
Brokkolisauce
Nudelfans sind sicher von einer Brokkolisauce begeistert, die man zum Beispiel zusammen mit Spaghetti servieren kann. Für die Sauce benötigt man
- Knoblauch
- Schinken
- Frischkäse
- Brühe
- Zitronensaft und
- Gewürze.
Nach dem Waschen wird der Brokkoli zusammen mit dem Knoblauch etwa zehn Minuten gegart, bis er weich ist. In einem neuen Topf erhitzt man Olivenöl und brät darin eine Knoblauchzehe an.
Nun werden Gemüsebrühe und Frischkäse hinzugefügt und alles verrührt. Schließlich kommen noch Schinken und Brokkoli hinzu. Dann kann die Sauce abgeschmeckt und mit den Nudeln serviert werden.
Toast Brokkoli
Wer kein großer Koch ist, kann Brokkoli auch als "Toast Brokkoli" servieren. Neben Toast und Brokkoli benötigt man nur noch Schinken und Käse. Der Brokkoli wird kurz im Kochtopf gegart und dann mit Schinken auf dem Toastbrot verteilt. Über jeden Toast wird noch eine Scheibe Käse gelegt und das Ganze im Ofen überbacken.
Brokkoli-Mandel-Auflauf
Für einen Brokkoli-Mandel-Auflauf benötigt man noch
- Weißbrot
- Butter
- eine Zwiebel
- Crème fraîche
- saure Sahne und
- Zitronensaft.
Das Brot wird ohne Rinde kleingeschnitten und Mandeln, Wasser Zwiebeln, Knoblauch und Butter hinzugefügt. Diese Mischung wird nun im Ofen überbacken. Die Brokkoliröschen sowie die Stängel werden kleingeschnitten, weich gekocht und dann auf der überbackenen Masse verteilt. Créme fraîche, saure Sahne und Gewürze werden vermischt, in die Auflaufform auf den Brokkoli gegeben und nochmals überbacken.
Passend zum Thema
- Kohlgemüse: Gesundheitswert und Anbau
- Gemüse: Merkmale, Arten, Gesundheitswert und Verwendung
- Allgemeines über Vitamin C - Funktion, Vorkommen und mögliche Probleme durch Vitamin C-Mangel
- Allgemeines über Kalzium - Merkmale, Vorkommen und Verwertung
- Grundlagen einer gesunden Ernährung
- Allgemeines über Beta-Carotin - Merkmale, Arten, Verdauung und Vorkommen