Kokosmilch als Sahneersatz: Günstig, lecker, gesund und macht nicht dick
Sahne ist ungesund und macht dick. Warum stattdessen nicht einfach mal Kokosmilch versuchen? Sie lässt sich für zahlreiche Gerichte verwenden und weist dabei einige Vorzüge auf. Auch im Bereich der Getränke wird sie genutzt; so ist sie ein beliebter Bestandteil bei unterschiedlichen Cocktails. Informieren Sie sich über die Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten der Kokosmilch.
Inhaltsstoffe und Vorzüge der Kokosmilch - Wie gesund ist sie tatsächlich?
Normale Sahne enthält meist knapp ein Drittel Fett, Kokosmilch dagegen nur etwa die Hälfte. Besonders für Menschen mit einem zu hohen Cholesterinspiegel eignet sich die Kokosmilch als Sahneersatz daher sehr gut, weil sie kein Cholesterin enthält. Kokosmilch hat einen weiteren großen Vorteil: Menschen, die keine Milchprodukte vertragen, können Kokosmilch meist ohne Probleme zu sich nehmen.
Kokosnussmilch hat einen Kaliumanteil, der dem doppelten Anteil in einer Banane entspricht. Kalium ist ein wichtiges Elektrolyt, das mit der Ausscheidung von Schweiß und Urin verloren geht, so dass es durch die richtige Nahrung ersetzt werden muss. Außerdem enthält der Saft der Kokosnuss antibakterielle Proteine.
Mehr als nur exotischer Cocktailsaft
Kokosnussmilch war früher etwas, das in einer Dose kam und immer recht praktisch war, wenn man spontan eine Pina Colada mixen oder das Thai-Curry etwas aufpeppen wollte. In Deutschland hat sich daran bisher noch nicht viel geändert.
In den USA stehen Kokosmilchprodukte in einer zur Verzweiflung treibenden Vielfalt in den Kühltheken gleich neben den üblichen Molkereiprodukten wie Milch, Joghurt und Konsorten. Kokosnussmilch wird im Land der unbegrenzten Möglichkeiten als gesunde Alternative beworben, wobei die meisten Slogans zunächst unklar lassen, was genau an üblicher Milch ungesund ist.
Keine Laktose, dafür eher fettig
Naturgemäß ist Kokosnussmilch frei von Laktose, weshalb man den weißlichen Fruchtsaft als sinnvolle Alternative für alle empfehlen kann, die Probleme mit der Verdauung von Milchzucker haben oder sogar darauf allergisch reagieren.
In puncto Fettgehalt ist aber auch Kokosnussmilch nicht gerade ein Unschuldslamm. Verbraucher sollten das bei der kommenden Trendwelle von Kokosnussmilchprodukten beachten. Und dass der Kokosnussmilch-Wahn zum alten Kontinent überschwappt, deutet sich bereits in den heimischen Supermärkten an. Schauen wir deswegen einmal auf die Geschichte von Kokosnussprodukten.
In den 80er Jahren wurde Kokosnuss-Öl häufig bei der Herstellung von Fertigmahlzeiten benutzt. Zu dieser Zeit kam es zum ersten Popularitätseinbruch, weil die damalige Diät-Lobby faktisch völlig korrekt publizierte, dass klassische Kokosnussmilch rund 550 Kalorien in die Tasse füllt und dabei mehr als 250 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an gesättigten Fetten enthält. Neuere Produkte, die auf Kokosnussmilch basieren, kamen dann ziemlich schnell mit einer veränderten Rezeptur in die Regale der Supermärkte und brachten nur noch rund 50 Kalorien auf den Tisch.
Kokosnussmilch als Bestandteil von Fett-Diäten
Der eigentliche Grund, warum Kokosnussmilch von Fitness-Fans entdeckt wurde, war die zunehmende Akzeptanz so genannter Fett-Diäten und die Tatsache, dass die gesättigten Fettsäuren der Kokosnuss etwas Besonderes sind. Es gibt nämlich unterschiedliche Arten an gesättigten Fettsäuren, die anhand ihrer atomaren Länge klassifiziert werden.
Je kürzer die gesättigten Fettsäuren sind, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie als Baustoff für Wabbelbauch und Hängepo enden. Die gesättigten Fettsäuren der Kokosnuss sind mittellang (diese werden auch als MCFAs bezeichnet; medium-chain fatty acids). Wie Studien an Tieren gezeigt haben, werden diese mittellange Form gesättigter Fettsäuren eher in der Leber verstoffwechselt, als in Fettspeichergewebe untergebracht.
In den 90er Jahren haben dann Forscher in der Schweiz und Italien auch bei Studien mit Menschen diese Beobachtung machen können. Dabei konnten sie zudem feststellen, dass sich der Stoffwechsel beim Verzehr von mittellangen gesättigten Fettsäuren um bis zu fünf Prozent erhöhen kann.
Neuere Studien aus den 2000er Jahren haben außerdem gezeigt, dass Personen, die ihren täglichen Fettkonsum über MCFA-Quellen wie Kokosnussmilch decken, mehr abnehmen als Abnehmwillige, die kurze gesättigte Fettsäuren konsumieren.
Fazit
- Wer einen Ernährungsplan befolgt, der auf einen hohen Fettkonsum bei gleichzeitiger Reduktion der Kohlenhydratmenge basiert, kann Kokosnussmilch durchaus als Fitness-Lebensmittel betrachten.
- Alle, die sich eher mit der Low-Fat-Mentalität identifizieren können, sollten auf Grund des hohen Fettgehalts Kokosnussmilchprodukte meiden.
Fettreduzierte Kokosmilch
Alternativ gibt es mittlerweile auch fettreduzierte Produkte. Der Fettgehalt liegt hier meist bei der Hälfte. Je nach Rezept empfiehlt es sich auch, die Kokosmilch mit Wasser zu verdünnen, wenn man fettreduziert kochen, backen und essen möchte.
Tabelle: Kalorien und Nährwerte der Kokosmilch
In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Nährwerte der Kokosmilch in normaler und fettreduzierter Form.
Nährwerte | pro 100 Gramm normal | fettreduziert |
---|---|
Kalorien | 227 | 116 |
Eiweiß | 2 g | 1 g |
Fett | 21 g | 10 g |
Kohlenhydrate | 6 g | 1 g |
Ballaststoffe | 3 g | 3 g |
Hähnchen, Curry, Kürbissuppe - Verwendungsmöglichkeiten von Kokosmilch
Im Prinzip kann man bei fast allen Speisen die Sahne durch Kokosmilch ersetzen. Man sollte dabei jedoch bedenken, dass die Kokosmilch einen recht intensiven Eigengeschmack hat und demzufolge nicht zu allen Gerichten passt.
Nicht jeder mag zudem auch den Kokosgeschmack in einer Bratensauce. Besonders zu exotischen Gerichten passt der Geschmack jedoch sehr gut und die Sahne kann hier ohne weiteres durch die leckere Kokosmilch ersetzt werden.
Am besten passt die Kokosmilch natürlich zu asiatischen Gerichten, weil sie eine exotische Note ausstrahlt. Besonders gut harmoniert sie zu Currys oder auch zu Gerichten mit Hännchen. Auch die Kürbissuppe lässt sich damit aufwerten.
Wenn sie eisgekühlt ist, kann man sie wie normale Schlagsahne steifschlagen. Genauso kann die Kokosmilch aber auch für den Kaffee oder zum Kochen und Backen verwendet werden.
Gut passt der Kokosgeschmack zum Beispiel auch zu einer asiatischen Suppe oder auch zu Gerichten mit Curry. Auch für das morgendliche Müsli kann man die Milch durch Kokosmilch ersetzen.
Kokosmilch für Cocktails verwenden
Perfekt passt die Kokosmilch für Cocktails. Für einen alkoholfreien Pina Colada benötigt man zum Beispiel frische Ananas und Kokosmilch. Beides wird im Mixer püriert und je nach Geschmack noch mit Ananassaft gemischt. Fertig ist ein kalorienarmer Cocktail, der besonders im Sommer sehr erfrischend schmeckt.
Zutatenliste beachten
Beim Kauf der Kokosmilch sollte man jedoch auch auf die Zutatenliste achten, da hier oftmals Konservierungsstoffe und diverse "E" enthalten sind. Je nach Hersteller schmeckt die Kokosmilch unterschiedlich, und teilweise unterscheidet sich sogar die Farbe.
Einkauf und Lagerung von Kokosmilch
Kokosmilch erhält man mittlerweile in jedem Supermarkt. Auch in Asialäden wird man fündig; hier ist sie häufig günstiger.
Da man die Kokosmilch in Konserven bekommt, lassen sie sich lange lagern. Wurde die Dose geöffnet, sollte sie innerhalb von zwei Tagen aufgebraucht werden. Dabei wird sie im Kühlschrank aufbewahrt.
Notfalls lässt sich die Kokosmilch auch einfrieren. Dazu rührt man sie gut um und füllt sie dann in einen Gefrierbeutel oder ein anderes geeignetes Gefäß.