Allgemeines über Kräuter und Gewürze - Merkmale, Arten, Anbau und Gesundheitswert
Als Kräuter und Gewürze bezeichnet man Pflanzen oder Pflanzenteile, die über spezielle Geschmacks- und Geruchsstoffe verfügen. Sie dienen zum Würzen und Verfeinern von Speisen.
Allgemeine Merkmale
Kräuter und Gewürze gehören zu den unverzichtbaren Utensilien in der Küche. Da sie spezielle Geschmacks- und Geruchsstoffe enthalten, benutzt man sie zum Würzen und Verfeinern von unzähligen Gerichten.
Kräuter und Gewürze werden zumeist aus Pflanzen gewonnen. Aber auch tierische Substanzen wie zum Beispiel
können als Gewürz verwendet werden.
Unterscheidungen
Bei dem Begriff "Kräuter" handelt es sich keineswegs nur um eine botanische Definition, da sie über ihren Nutzwert definiert werden. So wird zwischen
- Heilkräutern
- Gewürzkräutern und
- Küchenkräutern
unterschieden. Küchen- und Gewürzkräuter werden eingesetzt, um den Geschmack einer Mahlzeit zu verbessern. Heilkräuter dienen dagegen als Grundlage für zahlreiche Arzneimittel oder werden selbst als Heilmittel eingesetzt. Allerdings gibt es auch Giftkräuter, die eine schädliche Wirkung auf den menschlichen Körper haben.
Aus küchentechnischer Sicht handelt es sich bei Kräutern um pflanzliche Lebensmittel. Sie sollen den Geschmack verbessern oder eine schwer verdauliche Speise besser bekömmlich machen. Dabei verwendet man zumeist unverholzte, oberirdisch wachsende Pflanzen oder Pflanzenteile als Kräuter. Da es keine Definition von Kräutern gibt, ist der Übergang zu Gewürzen oder Gemüse fließend.
Um Kräuter und Gewürze voneinander zu unterscheiden, gilt die Grundregel, getrocknete Pflanzenteile als Gewürze und frische Pflanzenteile als Kräuter zu bezeichnen. Alle Pflanzen, die man für Kräuter und Gewürze verwendet, haben miteinander gemeinsam, dass sie über ätherische Öle verfügen, die den Gewürzkräutern ihren markanten und typischen Geruch verleihen.
Beispiele und deren Herkunft
Viele Kräuter, die bei uns kultiviert werden, sind im Mittelmeerraum beheimatet, denn die meisten von ihnen benötigen viel Sonne, um gut zu gedeihen und ihre aromatischen Stoffe zu entwickeln.
Zu den beliebtesten Küchenkräutern gehören unter anderem
- Bärlauch
- Basilikum
- Beifuss
- Bohnenkraut
- Currykraut
- Dill
- Estragon
- Fenchel
- Gartenkresse
- Korianderkraut
- Kümmel
- Lavendel
- Lorbeer
- Löwenzahn
- Majoran
- Oregano
- Petersilie
- Pfefferminze
- Rucola
- Salbei
- Sauerampfer
- Selleriekraut
- Schnittlauch
- Thymian
- Waldmeister und
- Zitronen-Melisse.
Typische Gewürze sind beispielsweise
- Anis
- Cayennepfeffer
- Nelken
- Schwarzer Pfeffer
- Weißer Pfeffer
- Ingwer
- Knoblauch
- Muskatnuss
- Paprika
- Safran
- Senf
- Vanille und
- Wacholderbeeren.
Am häufigsten zum Würzen von Speisen verwendet werden jedoch Salz und Zucker.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Grün ist die Hoffnung und grün sind die meisten Kräuter. Stark im Geschmack, reich an Nährstoffen und äußerst effektiv in Sachen Gesundheit und Schönheit, bieten die unterschiedlichsten Kräuter ein breites Spektrum für eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Oftmals werden sie als Heilpflanzen verwendet.
Verwendung und Wirkung
Dies geschieht in Form von
- unterschiedlichen Gerichten
- Phytopharmaka
- kosmetischen Produkten
- einer Stempelmassage
- Teezubereitungen oder
- Badezusätzen.
Gewürze besitzen zwar zumeist nur wenig Nährwert, beinhalten jedoch zahlreiche
Zudem befinden sich in Kräutern und Gewürzen ätherische Öle, die nicht nur den Geschmack verbessern und appetitanregend wirken, sondern auch Leistung und Wohlbefinden steigern.
Kräuter jeglicher Art sind wahre Alleskönner. Sie
- regulieren die Verdauung
- senken den Blutdruck
- reinigen das Blut
- wirken desinfizierend und entzündungshemmend
- beugen Krebs, Arteriosklerose oder auch einem hohen Cholesterinspiegel ebenso vor als auch Blähungen.
So hat zum Beispiel Kümmel eine verdauungsfördernde und beruhigende Wirkung. Thymian ist hilfreich bei der Verdauung von Fett. Überdies wirken zahlreiche Kräuter und Gewürze
- durchblutungsfördernd
- schmerzlindernd
- antioxidativ
- antibakteriell und
- stärkend auf das Immunsystem.
Außerdem können sie hilfreich gegen Übelkeit oder Gallensekretion sein.
Auf dem Teller, im Bad oder als Massage
Beginnen wir doch einmal in Sachen Geschmack und Vielfalt auf dem Teller. Kräutersuppen sind der Hit und wenn man diesen noch Garnelen zufügt, dann kann man sich sicher sein, nicht nur die Geschmacksknospen auf Trab zu bringen, sondern auch den Stoffwechsel und die Entschlackung, von der blutreinigenden Wirkung und Zellversorgung einmal abgesehen.
Hier eignen sich Petersilie, Schnittlauch und Basilikum ganz hervorragend, die in der Kombination mit Schalotten, Knoblauchzehen und weiteren Zutaten für eine optimale Versorgung an wichtigen Nährstoffen bieten.
- Ein Rosmarinbad entspannt,
- Oregano verfeinert die Pizza
- Kerbel, Zitronenmelisse und Petersilie sind die Zutaten eines Kräuterrisottos und
- Wild- und Wiesenkräuter erwärmt in heißem Wasser versorgen während einer Stempelmassage die Haut ebenso wie die Sinne der Nase.
Wohltuend und entspannend zeigen sich Kamille, Salbei, Lavendel, Brunnenkresse und Co. sowohl auf den Magen und die Verdauung als auch auf den Geist und die Seele.
Mögliche gesundheitliche Gefahren
Allerdings besteht bei Gewürzen die Gefahr, dass in ihnen auch Schadstoffe wie Schimmelpilze, Schwermetalle oder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten sind. Zudem können bei einigen Gewürzsorten allergische Reaktionen vorkommen.
Verwendung von Kräutern und Gewürzen in der Küche
Sich diätgerecht und gesundheitsbewusst zu ernähren, kann auf die Dauer relativ eintönig werden. Gewürze können in solchen Situationen kulinarische Cheerleader werden, und Sie durch geschmackliche Reize zum Weitermachen verführen. Der Nutzen von Gewürzen geht aber weit über die Geschmacksnote hinaus. Gewürze sind ausgesprochen gesund. Sie helfen unseren Körper dabei, Entzündungsherde zu bekämpfen und unsere Nerven beieinander zu halten. Scharfe und feurige Gewürze wie Chillipfeffer unterstützen außerdem unsere Fettverbrennung in ziemlich effektiver Art und Weise.
Beim Verfeinern von Gerichten spielen Kräuter und Gewürze somit eine wichtige Rolle. Doch nicht alle Kräuter und Gewürze sind für jedes Gericht gleichermaßen geeignet. Daher sollte man beim Würzen mit Überlegung und Fingerspitzengefühl vorgehen. Manchmal ist aber auch Mut zum Experimentieren erforderlich.
Tipps zum Verfeinern von Gerichten
Grundsätzlich sollten die Gewürze dem Gericht nur eine bestimmte Note verleihen, es jedoch nicht überdecken. Daher ist es wichtig, dass der Eigengeschmack der Speise erhalten bleibt. Zudem sollte die Geschmacksrichtung des Gerichts nur von einem Gewürz bestimmt werden. Andere Gewürze dienen lediglich als Ergänzung.
- Während man ganze, unzerstoßene Gewürze bereits zu Beginn des Kochvorgangs zur Speise hinzu gibt,
- ist dies bei gemahlenen Gewürzen erst gegen Ende der Garzeit der Fall.
Bei Kräutern, die sowohl frisch als auch getrocknet oder tiefgefroren erhältlich sind, ist es ratsam, diese richtig zu dosieren, damit es nicht zu einem negativen Geschmackseffekt kommt.
Frisch oder getrocknet?
Frische Kräuter haben zwar einen höheren Anteil an Antioxidantien als getrocknete Kräuter, aber deshalb sollten Sie nicht komplett auf die getrocknete Versionen verzichten. Nehmen Sie immer getrocknete Kräuter, wenn frische Kräuter nicht verfügbar sind.
Getrocknete Kräuter eignen sich meistens etwas besser, um Suppen und Eintöpfe abzuschmecken. Das gilt insbesondere für Kurkuma und Pfeffer.
Verwendungsvielfalt
In der Verarbeitung selbst lassen sich die Kräuter
- simpel auf ein Butterbrot legen
- im Salat oder im Gemüse verwenden, als auch
- bei Fleischgerichten oder im Pesto für den Hauch südländischen Geschmack über Pasta einsetzen.
Eher süßlichen Speisen wie
- Haferbrei
- Backwaren
- Frucht-Desserts
- Puddings und
- Joghurts
können Sie mit
- Zimt
- Piment
- Ingwer
- Muskat und
- Nelken
eine besondere Note verleihen.
Bündelt man die Kräuter und hängt sie zum Trocknen auf, dann kann man für einen würzigen Wintervorrat sorgen, der sich bestens in gut verschließbaren Gläsern hält. Der Fantasie hinsichtlich der Kräuter ist somit keinerlei Grenzen gesetzt und als kleines Plus zeigen sich die Grünpflanzen auch noch als beruhigender Seelenstreichler.
Kräuter und Gemüse auf dem Balkon - Der kleine Garten Eden
Gerade in der Sommerküche sind Kräuter beliebte Gewürze. Viele Kräuter kann man bereits gehackt und verarbeitet tiefgekühlt im Supermarkt kaufen. Doch viel schöner, günstiger und auch gesünder ist es, die kleinen Küchenhelfer selbst zu ziehen.
Kräuter und Gewürze anpflanzen? Ohne Garten? Kein Problem. Nicht nur, dass man beispielsweise Basilikum oder Rosmarin schon fertig im Topf kaufen kann und nur noch pflegen muss. Nein, man kann sie auch selbst vom Samen bis zur Pflanze anbauen. Wer einen Balkon hat, ist da klar im Vorteil, doch auch auf der Fensterbank ist es möglich.
Keimlinge richtig gedeihen lassen
Es müssen nicht einmal mehr die reinen Samen sein, denn diese brauchen sehr viel Pflege.
Saatscheiben
Heute gibt es bereits fertige Saatscheiben. Auf ihnen sind die Samen im idealen Abstand für Töpfe angebracht, so dass die Quote der aufgehenden Samen sehr viel höher ist. Der Topf sollte in jedem Fall nicht zu klein gewählt werden, weil die Wurzeln Platz zum Ausdehnen brauchen.
Am Anfang sollten die Töpfe warm stehen, damit die Samen gut keimen können. Die Keimphase dauert etwa drei bis vier Wochen. Dann sollten die ersten Spitzen zu sehen sein. Bis dahin jedoch sollte der Boden immer feucht gehalten werden. Eine spannende Angelegenheit, wenn man Kinder hat, die so ein Stück Natur hautnah beim Wachsen erleben können.
Vorgezogene Pflänzchen
Wer sich die Arbeit mit den Samen nicht machen möchte, kann auch vorgezogene Pflänzchen aus der Gärtnerei kaufen. Diese sind garantiert gut gepflegt und man hat schneller etwas davon. Kräuter brauchen Sonne für ihr Aroma. Je mehr sie davon bekommen, desto intensiver werden Geruch und Geschmack.
Doch je mehr sie in der Sonne stehen, desto eher trocknen sie auch aus. Darum sollte immer für genügend Feuchtigkeit gesorgt werden.
- Besonders viel Wasser brauchen Melisse, Liebstöckel, Schnittlauch, Estragon, Kerbel, Petersilie und Basilikum.
- Bescheidener sind auf diesem Gebiet Rosmarin, Majoran, Salbei, Thymian und Oregano.
Kein Kraut mag Staunässe, daher sollte für einen guten Wasserabzug gesorgt werden.
Mit guter Blumenerde und eventuell ein wenig Dünger sind die meisten Kräuter sehr gut versorgt. Zu viel Dünger vertragen sie zum einen nicht und zum anderen kann er sich negativ auf Geschmack und Aroma auswirken. Weniger ist hier mehr, denn ohne Dung produzieren Kräuter mehr ätherische Öle und werden so geschmacksintensiver.
Liebstöckel, Melisse, Estragon und Salbei wachsen im Übrigen ziemlich schnell und sollten nach einer Weile umgetopft werden, weil sie ansonsten verkümmern. Ideal für die Ernte ist der frühe Morgen, weil sie dann das meiste Aroma entwickeln.
Ob frisch bei der Zubereitung der verschiedenen Gerichte oder getrocknet, alle Variationen stehen offen. Sich etwas mit der Kräuterkunde zu beschäftigen, bietet nicht nur die Möglichkeit, sich gesund zu ernähren und auch abzunehmen, sondern vor allem auch eine herrliche Alternative gegenüber so manchem raschen Griff zu chemischen Medikamenten. Besonders bei kleineren Beschwerden kann so manches Kraut Linderung bringen und so ganz nebenbei auch ein Hauch von Frische auf das Gesicht zaubern.
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