Kräutertinkturen selbst herstellen - Tipps und Anwendungsgebiete
Die Heilwirkung von Kräutern ist unumstritten. Doch man hat sie nicht das ganze Jahr frisch zur Verfügung. Deshalb ist es sinnvoll, Kräutertinkturen selbst herzustellen.
Eine Tinktur ist ein alkoholischer Auszug. Frische Pflanzen kommen in eine alkoholische Lösung, man lässt sie ziehen und schließlich gehen die Wirkstoffe in den Alkohol über. So eine Tinktur eignet sich zu inneren und zur äußerlichen Anwendung.
Natürlich muss man schon ein bisschen kräuterkundig sein, um die entsprechenden Heilpflanzen zu sammeln. Manche kann man auch auf dem Wochenmarkt oder im Gemüsegeschäft frisch kaufen.
Vorteile einer Kräutertinktur
Der Ansatz ist eigentlich relativ schnell gemacht, aber dann braucht man ein bisschen Geduld. Anschließend muss die Tinktur gefiltert und abgefüllt werden. Dann kann sie monatelang aufbewahrt und angewendet werden. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Kräutertees, die immer wieder frisch zubereitet werden müssen. In der Regel wirkt eine Tinktur auch intensiver und hat ein größeres Anwendungsgebiet.
Kräutertinkturen werden schon seit ewigen Zeiten in der Volksheilkunde eingesetzt. Durch ihre große Wirksamkeit und nur wenig möglichen Nebenwirkungen, haben sie nie an Beliebtheit verloren.
Anwendungsgebiete und -formen
Die Tinkturen können verdünnt in Tee oder Wasser eingenommen werden, oder man verwendet sie äußerlich mit Umschlägen oder Einreibungen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Brennnesseltinktur? Sie hilft beispielsweise bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, Hautleiden und Gallenleiden. Des Weiteren wird sie bei Magenproblen und Erschöpfungszuständen eingesetzt und hat außerdem blutreinigende Eigenschaften.
Eine Huflattichtinktur hilft nicht nur bei Atemwegserkrankungen; sie lindert Kehlkopfentzündungen, Heiserkeit und Atemnot, wirkt gegen Fieber und hilft bei Akne sowie vielen anderen Beschwerden.
Eine beruhigende Baldriantinktur ist ebenfalls sehr beliebt und hilft erfolgreich gegen Schlaflosigkeit.
Eine hellrote Johanniskrauttinktur stärkt die Nerven und hilft gegen Depressionen.
Eine heilkräftige Ringelblumentinktur pflegt schlecht heilende Wunden und fördert die Verdauung.
Die Einsatzgebiete für Kräutertinkturen scheinen fast unbegrenzt zu sein. Wir haben doch alle schon einmal den Spruch gehört, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen sei.
Zubereitung
Zur Anwendung kommen je nach Heilpflanze
- Wurzeln
- Stängel
- Blätter und
- Blüten.
Die Zutaten werden fein säuberlich gewaschen und trocken getupft sowie eventuell klein geschnitten. Danach gibt man die Heilkräuter in eine Flasche und übergießt sie mit 38%igem bis 40%igem Korn- oder Obstbranntwein. Dabei müssen alle Pflanzenteile mit Alkohol bedeckt sein.
Dann lässt man die Flasche ungefähr 14 Tage an einem warmen Ort stehen. Es ist am günstigsten, wenn sie in der warmen Sonne stehen kann. Zum Abschluss wird die Tinktur gefiltert und in eine schöne Flasche abgefüllt. So kann man sich eine eigene Kräuterapotheke anlegen und hat immer einen Vorrat an heilkräftigen Mitteln.