Müsli - Wie gesund ist es und welche Rezeptvarianten gibt es?

Als Müsli bezeichnet man eine beliebte und gesunde Zwischenmahlzeit. Es wird zumeist aus Haferflocken, Obst und Milch zubereitet. Bei den Getreideflocken kann man jedoch stark variieren; ebenso finden sich unterschiedliche Möglichkeiten, wenn es um die Zugabe von Früchten geht. Hierbei sind beispielsweise frische Früchte oder auch Trockenobst beliebt. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um das Müsli.

Von Jens Hirseland

Was ist Müsli und wie gesund ist es?

Unter einem Müsli versteht man eine spezielle Zubereitung aus Haferflocken und weiteren Getreideprodukten. Diese werden mit

vermischt und häufig zum Frühstück verzehrt. Das Müsli gehört zu den bekanntesten Schweizer Spezialitäten und wird auf der ganzen Welt gegessen. In der Schweiz ist es allerdings eher üblich, Müsli zum Abendessen zu verzehren. Dort bezeichnet man das Müsli auch als Birchermüesli oder Birchermus.

Das Müsli gilt als schmackhaft und leicht bekömmlich. Darüber hinaus enthält es wertvolle Inhaltsstoffe. Ein Müsli gilt als perfekter Start in den Tag, da es den menschlichen Körper mit

versorgt. Durch seine Kohlenhydrate wird das Müsli zu einem wichtigen Lieferanten von Energie. Vor allem Knochen und Sehnen profitieren davon. Zudem wird die Gehirnfunktion angekurbelt.

Ebenfalls wichtig sind die enthaltenen Ballaststoffe, die die Tätigkeit des Darms anregen und für ein Sättigungsgefühl sorgen.

Gesundheitliche Vorzüge von Müsli

Doch in Sachen Darmgesundheit können die Ballaststoffe laut einer Studie noch mehr:

Ballaststoffe können Darminfektionen heilen

Forscher haben entdeckt, dass die ballaststoffreichen Flocken Bakterien abtöten können und einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit des Darms leisten. Die nützlichen Ballaststoffe fördern die Produktion von Substanzen im Dickdarm. Die Substanzen lassen sich am besten mit Antibiotika vergleichen, nur dass im Gegensatz zu den synthetischen Vertretern keinerlei Nebenwirkungen haben.

Auf dieses Ergebnis kam das Forscherteam um Dr. Jürgen Schauber von der Medizinischen Universitätsklinik Würzburg, das die körpereigenen Antibiotika unter die Lupe genommen hat. Das Forscherteam konnte nachweisen, dass die Produktion der antimikrobiell wirkenden Peptide mit bestimmten Faktoren aus der Nahrung angekurbelt werden kann.

Zu diesen Faktoren zählen vor allem bestimmte Abbauprodukte von Ballaststoffen, wie die Fettsäure Buttersäure. Die Buttersäure lässt den pH-Wert im Darm in den sauren Bereich klettern und schafft so ein ungünstiges Milieu für Krankheitserreger.

Ballaststoffe einen positiveren Krankheitsverlauf

Erst vor wenigen Jahren konnten Forscher nachweisen, dass Zellen der Haut oder Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt dazu in der Lage sind, kleine antimikrobiell wirkende Peptide zu produzieren. Diese sind Bestandteile des angeborenen Immunsystems und kommen als erste Instanz im Kampf gegen Bakterien, Pilze und Viren zum Einsatz.

Dr. Jürgen Schauber über die Resultate der Studie: "Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine ballaststoffreiche Diät, kombiniert mit der konventionellen Behandlung mit Flüssigkeitsersatz und Antibiotika, den Erkrankungsverlauf positiv beeinflusst."

Verschiedene Müslis enthalten auch gesunde Vitamine wie Vitamin B1 und B2 sowie wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Kalzium. Dies hängt jedoch auch von der Zubereitungsart und der Variation des Müslis ab.

Nicht nur auf die Kalorienangaben achten

Wer auf seine Ernährung achtet, möchte sich gesund und fettarm ernähren. Viele achten beim Kauf der Produkte jedoch nur auf die Kalorienangaben und die Versprechungen der Hersteller. Dabei ist auch der Fettanteil wichtig.

Fertige Müslipackungen - das Angebot ist riesig

Die Auswahl an Cerealien ist riesig, so dass es nicht unbedingt schwerfällt, auf ungesunde Weizenbrötchen zum Frühstück zu verzichten. Die Frage ist allerdings, ob man seinem Körper mit dem morgendlichen Müsli etwas Gutes tut.

Normalerweise kann man pauschal sagen: Ein Müsli mit Milch, Buttermilch oder Joghurt ist gesünder als ein weißes Brötchen mit Butter und Marmelade.

Ein Müsli enthält zwar nicht unbedingt wenige Kalorien, macht jedoch deutlich länger satt als ein Weizenbrötchen. Somit spart man Kalorien ein, da der Körper nicht so schnell wieder ein Hungergefühl meldet.

Der regelmäßige Verzehr eines Müslis kann somit dazu beitragen, dass man nicht dick wird. Zumindest gilt dies, wenn man sein Müsli mit den richtigen Zutaten zubereitet.

Auf die Zusammensetzung achten

Beim Kauf von Cerealien sollte man sich unbedingt die Zusammensetzung durchlesen. Sehr viele Hersteller fügen ihren Produkten Zucker hinzu. Diese Cerealien stellen sicher kein gesundes Frühstück dar.

Und neben dem hohen Zuckeranteil sind Cerealien häufig aus einem anderen Grund wahre Dickmacher: sie enthalten viel Fett. Leider ist dies bei vielen fertig gekauften Packungen der Fall.

Allerdings kann man nicht allgemein sagen, dass alle Cerealien äußerst fetthaltig und damit ungesund sind. Man muss sich hier jedes Produkt separat betrachten. Es gibt durchaus Müslimischungen, die deutlich weniger Fett als andere Packungen enthalten.

Man sollte sich also unbedingt das Kleingedruckte durchlesen. So gibt es wahre Dickmacher, aber auch genauso wirklich gesunde Cerealien, die absolut empfehlenswert sind. Alternativ stellt man sich selbst ein Müsli zusammen - Inspirationen für ein Knuspermüsli geben wir hier.

Rezeptvarianten beim Müsli

Zu den Originalzutaten des Birchermüslis gehören

  • 1 Esslöffel Haferflocken
  • 2 Äpfel
  • 3 Esslöffel Wasser
  • 1 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch
  • 1 Esslöffel Zitronensaft
  • 1 Esslöffel Mandeln oder Haselnüsse

Im Laufe der Zeit veränderte sich das Rezept. So verwendete man anstelle von Haferflocken industriell produzierte Trockenmischungen und ersetzte die Kondensmilch durch Sahne, Joghurt und Zucker.

Seinen weltweiten Durchbruch erreichte das Müsli Ende der 60er Jahre durch die Umweltbewegung. Für die 68er Bewegung galt das Müsli zudem als Ausdruck eines ökologischen und alternativen Lebensstils.

In der heutigen Zeit versteht man unter einem Müsli in der Regel Fertigmischungen, die sich aus Frühstücksflocken, Trockenobst, Rosinen, Nüssen und Getreide zusammensetzen. Darüber hinaus reichert man die Müslis zusätzlich mit Vitaminen und Mineralien an.

Verwendung von Müsli in der Küche

Müsli ist nicht nur gesund, sondern auch durchaus schmackhaft. Während man es in der Schweiz als leichtes Abendessen verzehrt, isst man es ansonsten bevorzugt zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit. In den Supermärkten werden die verschiedensten Variationen angeboten.

Die idealen Früchte für's Müsli

Je nach Jahreszeit und Geschmack kann man das Müsli mit verschiedenen Obstsorten aufpeppen. Selbstgemacht schmeckt doch meist am besten. Hier kann man individuell entscheiden, ob man es süßer oder weniger süß haben möchte, fruchtig, knusprig, schokoladig oder einfach nur gesund.

Trockenobst oder frisches Obst

Wer gerne Früchte in seinem Müsli hat, kann entweder zu Trockenobst oder frischem Obst greifen. Frisches Obst hat sehr viele Vitamine und kann je nach Jahreszeit variiert werden. Getrocknetes Obst hingegen ist ganzjährig erhältlich, muss nicht gewaschen oder geschält werden und schmeckt ebenfalls sehr lecker.

In den gekauften Müslipackungen ist getrocknetes Obst enthalten. Hier findet man beispielsweise getrocknete

und andere. Natürlich gehören auch die beliebten Rosinen zum getrockneten Obst. Da es jedoch auch etliche Menschen gibt, die keine Rosinen mögen, gibt es immer mehr Hersteller, die bewusst darauf verzichten. Beim selbst hergestellten Müsli kann man je nach Geschmack Rosinen hinzufügen oder weglassen. Statt mit Honig kann man sein Müsli auch durch die Zugabe von Rosinen süßen.

Vorsicht bei Ananas

Welche frischen Obstsorten in das Müsli geschnitten werden, ist wie auch das gesamte Müsli: Geschmackssache. Gut eignen sich

und sämtliches Obst, das man pur nicht mehr essen möchte. Kinder mögen beispielsweise häufig keine braunen Bananen mehr. Schneidet man die Bananen jedoch auf und rührt sie in Naturjoghurt, der mit etwas Honig gesüßt wurde, so wird kaum ein Kind "nein" sagen.

Vorsicht ist hingegen geboten, wenn man Ananas in den Naturjoghurt schneiden und dann Müsliflocken hinzufügen möchte. Die Ananas besitzt gewisse Inhaltsstoffe, die den Joghurt extrem bitter werden lassen. Entweder muss man hier zu getrockneten Ananas greifen, das Ananas-Joghurt-Müsli sofort nach der Zubereitung essen oder man greift zu einer der vielen anderen Obstsorten.

Je bunter ein Müsli aussieht, desto mehr bekommt man Appetit darauf. Dies geht schon den Kindern so. Auf diese Weise kann man seine Kleinen auf gesunde Art und Weise von den süßen und kalorienreichen Fertigmüslipackungen fernhalten.

Damit das Müsli nicht zu trocken schmeckt, kann man es auch mit Joghurt oder Fruchtsäften wie beispielsweise Zitronen- oder Orangensaft anreichern. Zudem sind auch Müslis mit kleinen Schokoladenstückchen erhältlich.

Rezeptideen von Müslikuchen bis Müslibratlinge

Müsli ist vielseitig verwendbar und kann nicht nur zum Frühstück gegessen werden. Weitere Möglichkeiten sind zum Beispiel ein Müslikuchen oder die Verwendung von Cornflakes als Knusperpanade.

Müslikuchen

Für einen Müslikuchen benötigt man neben den normalen Zutaten für einen Rührteig noch Müsli der gewünschten Sorte (z.B. Cornflakes),

  • Bananen
  • Äpfel
  • Schokoraspeln (sofern diese nicht schon im Müsli enthalten sind) und
  • Zitronenschale.

Alle Zutaten werden miteinander verrührt. Die Banane wird jedoch zuvor zerdrückt und der Apfel geraspelt. Zum Schluss gibt man den Teig in eine Kastenform und schiebt den Müslikuchen in den Ofen.

Cornflakespanade

Wer sein Fleisch nicht immer mit Paniermehl oder Semmelbrösel panieren möchte, kann einmal eine Cornflakespanade ausprobieren. Dazu benötigt man Cornflakes, die man im Mixer ein wenig zerkleinert.

Wie gewohnt wird das Fleisch zuerst in einer Schüssel mit Mehl gewendet, dann in eine Schüssel mit verquirltem Ei gelegt und zum Schluss mit den Cornflakesraspeln paniert. Anschließend kommt das Fleisch in Cornflakespanade in die Pfanne und wird gebraten.

Kekse

Cookies - zu Deutsch: Kekse - können ebenfalls mit Müsli zubereitet werden. Welche Müslisorte man wählt, ist Geschmackssache. Zusätzlich werden

benötigt. Die Butter wird zerlassen und der Zucker im Topf geschmolzen. Die anderen Zutaten rührt man nach und nach hinzu und setzt den abgekühlten Teig in kleinen Portionen zum Backen auf ein Backblech.

Milchshake

Müsli kann man auch zur Zubereitung eines Milchshakes verwenden. Die Hauptzutaten sind Milch und eine beliebige Müslisorte. Zusätzlich werden Zucker und eine kleingeschnittene Banane benötigt. Alle Zutaten werden im Mixer vermischt und können dann als Müsli-Milchshake serviert werden.

Müslibratlinge

Müslibratlinge können je nach Geschmack zum Frühstück oder Mittagessen oder auch als Kuchenersatz beim Kaffeetrinken serviert werden. Als Zutaten benötigt man

  • Eier
  • Honig
  • Quark
  • Äpfel
  • Zitronensaft
  • Früchtemüsli
  • Grieß und
  • Nüsse.

Aus den Zutaten außer den geraspelten Äpfeln wird ein Teig gerührt, der eine knappe halbe Stunde ruhen muss. Die Äpfel werden mit dem Zitronensaft untergerührt und fertig ist der Teig für Müslibratlinge.

Wie auch andere Bratlinge so gibt man jeweils etwa einen Esslöffel des Teiges in eine Pfanne mit heißem Fett und brät ihn von beiden Seiten an. Diese Müslibratlinge kann man zum Beispiel mit Apfelmus servieren.

Geschichte des Müslis

Ursprung des Müslis ist das so genannte Birchermus, das um 1900 von dem Schweizer Ernährungsreformer und Mediziner Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867-1939) entwickelt wurde. Dieser wird daher als Pionier der Vollwertkost angesehen.

Bircher unterhielt in Zürich ein Sanatorium und versuchte mithilfe seines Müslis den Patienten eine Vollwertdiät mit gesundem und frischem Obst schmackhaft zu machen, was ihm schließlich auch gelang. So reichte man das Birchermus als leichtes Abendessen.

Entdeckt hatte Bircher-Benner das Müsli bei einer Bergwanderung. Dabei wurde er von einer Sennerin mit einer Rohkostmahlzeit bewirtet, die die Alphirten schon seit langer Zeit verzehrten. Zu den Zutaten gehörten Haferflocken, Nüsse, Äpfel, gezuckerte Kondensmilch und Zitronensaft.

Bircher-Benner gelangte zu der Ansicht, dass der menschliche Körper Lebenskraft aus unbearbeiteter pflanzlicher Rohkost gewinnen könne, da sich in ihr biologische Lichtquanten befänden. Obwohl sich Bircher-Benners Theorie später als falsch erwies, gilt er dennoch als wichtiger Pionier der Vollwerternährung. Im Laufe der Zeit verbesserte man die Herstellungsverfahren für Haferflocken, sodass man sie heutzutage nur noch kurz einweichen muss.