Paranuss
Bei der Paranuss handelt es sich um den Samen des Paranussbaums. Dieser gedeiht in Südamerika.
Die Paranuss ist auch bekannt unter den Bezeichnungen:
- Brasilianische Kastanie
- Amazonenmandel
- Steinnuss
- Rahmnuss
- Tucanuss
- Brasilnuss
- Yuvianuss
- Marahonkastanie
Bei den Paranüssen handelt es sich um fettstoffreiche Energielieferanten.
Paranussbaum
Der Paranussbaum gehört zur Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Der Baum ist in der Lage, ein Alter von mehreren hundert Jahren zu erreichen.
Blätter und Blüten
An den Zweigenden der wenig verzweigten Äste befinden sich die meisten Baumblätter. Da die Unterseite der Blätter dicht mit Papillen besetzt ist, haben sie eine weißliche Erscheinung. Geht die Regenzeit zu Ende, büßt der Paranussbaum den Großteil seiner Blätter ein. Beginnt die nächste Regenzeit, blüht das Grün wieder auf.
Die traubigen Blütenstände des Paranussbaums befinden sich ebenso an den Zweigenden. Zusammengesetzt werden die Blütenstände aus weißen oder hellgelben Blüten. Die Blütezeit liegt zwischen drei und acht Wochen. Dabei kommt es schon nach einem Tag wieder zum Absterben der Blüte.
Blütenbestäubung
Die Blütenbestäubung erfolgt durch kräftige Bienenarten. Bis sich die Früchte entwickeln, vergehen 14 bis 15 Monate. Der Durchmesser der Paranussfrüchte liegt bei bis zu 16 Zentimetern.
Vorkommen der Paranüsse
Die Paranuss, die Ähnlichkeiten mit der Kokosnuss aufweist, gedeiht am Paranussbaum (Bertholletia excelsa). Dieser Baum wächst in einigen südamerikanischen Ländern und erreicht eine Höhe von 50 bis 60 Metern.
Das Verbreitungsgebiet des Paranussbaums ist in den südamerikanischen Regenwäldern zu finden. Zu den Ländern, in denen er wächst, gehören:
In den Monaten November bis März kommt es zum Abfall der Samen vom Paranussbaum in Form von harten Kugeln. In diesen Kugeln sind 8 bis 12 Samen enthalten, die Paranüsse genannt werden und eine Länge von bis zu 5 Zentimetern erreichen. Die Kanten der Samen sind scharf und verfügen über eine sehr harte Schale.
Ernte der Paranüsse
Um an den essbaren Kern der Samen zu kommen, bedarf es reichlich Kraft. So lässt sich die harte, dunkelgraue Schale nur schwer aufknacken, wozu man in Südamerika oft eine Machete benutzt.
Ein weiteres Problem ist, dass sich die Paranussbäume trotz zahlreicher Versuche noch immer nicht vom Menschen kultivieren ließen. Daher wachsen sie nach wie vor ausschließlich wild.
Außerdem dauert es bis zu zehn Jahre, bis ein Paranussbaum seine ersten Früchte austrägt. Die Ernte an Paranüssen fällt jedoch meist reichlich aus. So kann ein Baum pro Jahr bis zu 8.000 Samen hervorbringen, was von seiner Größe und seinem Alter abhängt.
Für die Ernte der nahrhaften Paranüsse muss der Mensch einige Geduld aufbringen. So fallen die Stämme des Paranussbaums so hoch aus, dass man die Samen nicht einfach abernten kann. Stattdessen gilt es abzuwarten, bis die Paranüsse von selbst abfallen, was während der Regenzeit geschieht.
Da die Paranüsse ein Gewicht von bis zu 3 Kilogramm erreichen können, stellen sie mitunter sogar eine Gefahr dar, wenn sie aus einer Höhe von 50 bis 60 Metern herunterfallen.
Saison und Geschmack
Hierzulande sind Paranüsse vor allem im Herbst und in der Weihnachtszeit sehr beliebt. Grundsätzlich können sie in Deutschland jedoch das ganze Jahr über erworben werden. Die Erntezeit der Nüsse erfolgt in den Monaten Januar und Februar.
Die Paranüsse weisen einen süßen, mandelartigen Geschmack auf. Außerdem sind sie angenehm ölig. Während ungeschälte Paranüsse einige Monate lang aufbewahrt werden können, sollten geschälte Nüsse im Kühlschrank gelagert und schnell aufgebraucht werden.
Gut geeignet sind die Paranüsse auch als Zutat für Gebäck oder zum Veredeln von Desserts. Doch auch in Suppen, Salaten oder Saucen können sie zur Anwendung kommen.
Paranussöl
Aus der Paranuss lässt sich auch Paranussöl gewinnen, was in der Regel durch Kaltpressung geschieht. Das Paranussöl weist eine hellgelbe Färbung sowie einen angenehmen Geruch auf. Die Fettsäure wird zusammengesetzt aus:
- Ölsäure
- Stearinsäure
- Linolsäure
- Palmitinsäure
Gesundheitswert der Paranuss
Paranüsse sind nicht nur ein schmackhaftes Nahrungsmittel, sondern auch sehr gesund. So enthalten sie große Mengen an wertvollem Selen, das zu den wichtigsten Antioxidantien zählt, die als vorbeugend gegen Krebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten.
Ferner ist Selen wichtig, um die Schilddrüsenhormone zu aktivieren. Der positive Effekt wird zudem durch einige Aminosäuren verstärkt.
Auch für Kinder sind Paranüsse sehr zu empfehlen. So enthalten die Nüsse weitere wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Phosphor, die für gute Zähne und Knochen sorgen. Auch Zink und Eisen findet man in der Paranuss.
Zu bedenken ist allerdings, dass die Paranuss einen hohen Fettanteil aufweist. So enthalten 100 Gramm Nüsse 670 Kalorien. Daher sollte der Verzehr von Paranüssen in Maßen erfolgen.