Orangen und ihre Blüten in der Natur, Heilkunde und Küche
Der Orangenbaum steht für Sommer, Sonne, gute Laune, pure Lebensfreude und ein mediterranes Lebensgefühl. Die Orange ist in Europa erst etwa ab dem 15. Jahrhundert bekannt. Sie hat einen wahren Siegeszug angetreten und ist weltweit die am meisten angebaute Zitrusfrucht.
Citrus sinensis heißt der Orangenbaum mit botanischem Namen, er ist eine Zitrusfrucht und gehört zu der Familie der Rautengewächse.
Merkmale
Der Orangenbaum kann im Freiland eine Wuchshöhe bis zu neun Metern erreichen, an der Spitze des hoch wachsenden Stammes bildet sich eine runde Krone. Die ledrigen, grünen Blätter haben eine elliptische Form und sind spitz zulaufend, ganzrandig und wechselständig angeordnet. Die kleinen weißen Blüten stehen einzeln oder in Gruppen, sie verströmen einen aromatischen Duft.
Von Februar bis Juni blüht der Orangenbaum in Europa. Die Frucht nennt man Orange, seltener und je nach Region auch Apfelsine.
Sorten
Die unterschiedlichen Sorten werden unterteilt in
- Bitterorangen (Pomeranzen)
und vier Gruppen von süßen Orangen:
- die Blondorangen
- die Navelorangen
- die Blutorangen und
- die säurefreien Orangen.
Standorte
Der immergrüne Baum kommt ursprünglich aus Asien und ist heute im ganzen Mittelmeerraum beheimatet. Da er nicht winterhart ist, wird er bei uns hauptsächlich als Kübelpflanze für Terrassen und Balkone gehalten.
Das Fruchtfleisch der Orange ist ein hervorragender Vitamin C Lieferant und auch reich an Kalium, deshalb wird sie nicht nur frisch gegessen, sondern man benutzt sie zur Herstellung von Saft.
Medizinische Verwendung
Anwendungsgebiete und Wirkung
Orange soll bei
helfen. Den Orangenbaum und seine Früchte würden nur wenige zu den Heilpflanzen zählen und trotzdem hat er in der Naturheilkunde eine Bedeutung.
Mit Orangenblütentee kann man
- die Verdauung sanft in Schwung bringen
- bei einem Infekt mit Fieber dieses absenken oder auch
- Bauchkrämpfe deutlich lindern.
Da Orangenblüten zudem entzündungshemmend und schleimlösend sind, wirken sie auch bei
- einer Halsentzündung und
- Husten
sehr gut, und das auf einer natürlichen Basis.
Man sagt der Orange des Weiteren eine
- blutreinigende
- harmonisierende
- stoffwechselanregende
- appetitanregende
- verdauungsfördernde und
- tonisierende
Wirkung nach. In der Aromatherapie wird Orangenöl in der Duftlampe mit Wasser verdampft und vermittelt ein Gefühl der Heiterkeit.
Verwendung in der Kosmetik
In der Parfümindustrie ist das ätherische Öl eine beliebte Duftkomponente. Die getrockneten Schalen sind oft Bestandteil von Duftpotpourris. Zur äußerlichen Anwendung findet man Orangen in Massageölen und auch die Kosmetikindustrie wertet viele Pflegeprodukte durch Orangenöl auf, wie zum Beispiel Peelings, Masken oder Haarkuren.
Auch als Badezusatz hilft es bei einer nervösen oder getrübten Stimmung. Nur wenige Tropfen im wohlig warmen Badewasser genügen bereits, um
- neben einer gehobenen Laune auch noch
- den Appetit anzuregen
- die strapazierten Nerven zu beruhigen und
- sich wesentlich entspannter zu fühlen.
Peeling
Ein Peeling soll die Haut klären und beleben. Dafür eignet sich ein Orangenpeeling vorzüglich. Ein Orangenpeeling hat eine tiefenreinigende Wirkung bei fettiger Haut und verfeinert das Hautbild. Dafür benötigt man
- eine unbehandelte Orange
- zarte Haferflocken und
- kaltgepresstes Olivenöl sowie
- Joghurt.
Die Orangenschale wird mit einer feinen Reibe gerieben und dann mit 2 EL Joghurt, 1 EL Haferflocken und 1 EL Öl gemischt. Die Haut im Gesicht und am Hals wird mit kleinen kreisenden Bewegungen mit der Paste einmassiert. Anschließend lässt man das Peeling noch ein bisschen einwirken, bevor man es mit warmem Wasser abnimmt.
Die Fruchtsäuren aus der Orangenschale tragen abgestorbene Hautpartikelchen ab. Außerdem verfeinert sich das Hautbild. Im Joghurt ist Milchsäure und diese pflegt den Säureschutzmantel der Haut. Die Haferflocken haben eine eher hautberuhigende Wirkung. Insgesamt ist es ein sehr gehaltvolles und tiefenwirksames Peeling.
Maske
Orangen haben neben vielen wichtigen Inhaltsstoffen auch viele Vitamine. Vitamin E beugt der Hautalterung vor, ebenso enthält Weizenkeimöl einen hohen Anteil an Vitamin E. Deshalb mischt man für eine vitalisierende Maske
und gibt noch einen EL Honig dazu. Das Milcheiweiß regt die Zellerneuerung an und Honig sagt man eine antibakterielle Wirkung nach. Durch die Säure des Orangensafts wird der Haut überschüssiges Fett entzogen. Alle Zutaten werden für die Maske gut verrührt. 20 Minuten einwirken lassen und mit warmem Wasser abspülen.
Haarkur
Orangen eignen sich aber auch gut für eine Haarkur. So eine Haarkur ist schnell und einfach selbstgemacht und bietet eine gute Alternative zu Produkten aus dem Handel. Eine Orangenkur hilft gegen schnell fettendes Haar, bringt mehr Glanz und einen fruchtigen Duft. Dafür wird eine Orange geschält, gewürfelt und mit Zitronensaft püriert.
Wenn man möchte, kann man noch 2-3 Tropfen ätherisches Öl, beispielsweise Rosmarinöl oder Salbeiöl (erhält man im Naturkostladen oder Reformhaus) dazu geben. Die Öle haben ebenfalls eine sehr pflegende Wirkung.
Dann gibt man die Masse auf das frisch gewaschene, noch feuchte Haar und lässt es 15 Minuten einwirken. Anschließend wird mit warmem Wasser ausgespült.
Als Creme
Orangenblüten sorgen auch als Komponente in einer eigenhändig hergestellten Körper- oder Gesichtscreme für ein duftendes und pflegendes Erlebnis für die Sinne und die Haut. Auch der Handel hält eine riesige Palette an Angeboten bereit, die besonders im Bereich der Pflege kaum Wünsche offen lässt, um sich mit den wertvollen Inhaltsstoffen der Orangenblüten zu verwöhnen.
Verwendung in der Küche
In der Lebensmittelindustrie
- werden Lebensmittel mit Orangenöl aromatisiert.
Aus den getrockneten Schalen und teilweise auch von den Blüten werden
zubereitet. Ein Nebenprodukt der Orangenblüten findet sich übrigens im Blütenwasser, das sich bestens in der Zubereitung verschiedener Süßspeisen und Gebäck eignet.
Verwendung als Dekoelement
Dekoriert man dann im Herbst eine Schale mit getrockneten Orangenblüten und Orangenscheiben und stellt diese an seinen Arbeitsplatz oder an einer gut sichtbaren Stelle zuhause auf, dann wird man nicht nur durch die Optik wesentlich entspannter, sondern auch durch den betörenden Duft.
Dieser erlaubt kleine Tagträume von Orangenplantagen in Spanien oder erste freudige Gedanken an die bevorstehende Weihnachtszeit und so manch trüber Herbsttag wird dann doch zu einem duftreichen und farbenprächtigen Sinnerlebnis.
Passend zum Thema
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
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- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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