Die drei Grundtypen von Reis: Langkornreis, Rundkornreis und Mittelkornreis

Es existieren drei Grundtypen von Reis: Langkornreis, Rundkornreis und Mittelkornreis. Diesen drei Grundformen werden über 8.000 Reissorten zugeordnet.

Von Sarah Cramer

Reis mit Curry- oder Süß-Sauersaucen, aber auch mit frischem Gemüse, eignen sich als Beilage, genauso wie zur Hauptspeise. Reis hat zudem nur halb so viele Kalorien wie Nudeln und enthält viel Eiweiß. Daher ersetzen viele figurbewusste Menschen Pasta durch ein Reisgericht. Beim genaueren Hinsehen fällt aber auf: Reis ist nicht gleich Reis.

Langkorn-, Rundkorn- und Mittelkornreis

Grob wird in die beiden Reistypen Langkornreis und Rundkornreis unterteilt. Beim Mittelkornreis handelt es sich sozusagen um die Mitte der beiden Grundtypen. Die Unterschiede dieser drei Arten liegt in den Eigenschaften der Reiskörner.

  • Der Langkornreis (Indica) hat eine schmale Form und eine Länge von etwa 6 bis 8 Millimeter. Typisch ist das glasige Aussehen des Korns. Langkornreis bleibt auch nach dem Kochen körnig und locker.

  • Der Rundkornreis (Japonica) hat eine Länge von weniger als 5,3 Millimeter und ist deutlich dicker bzw. runder als der Langkornreis. Nach dem Kochen ist der Reis sehr klebrig.

  • Der Mittelkornreis (Javanica) ist 5,2 bis 6 Millimeter lang und seine Form kann man als Mischung aus der Form von Langkorn- und Rundkornreis beschreiben. Nach dem Kochen ist dieser Reis leicht klebrig.

Wird der Reis nach dem Kochen allerdings im Topf gelassen, fängt er immer mehr an zusammen zu kleben, egal welche Sorte Reis verwendet wird.

Weißer Reis wird geschält und geschliffen, wodurch er die meisten seiner Vitamine verliert. Wenige Vitamine enthält auch Kochbeutelreis und vorgegarter Reis.

Auch beim Reis gibt es große Unterschiede
Auch beim Reis gibt es große Unterschiede

Die gesündeste Variante: Naturreis

Wer auf die Vitamine nicht verzichten möchte, sollte besser zu Naturreis greifen. Er besitzt noch seine äußeren Schichten, in denen Vitamine wie Vitamin B und Vitamin E und auch Mineralien stecken. Naturreis braucht zwar ca. 40 Minuten bis er fertig gegart ist, dafür ist er aber die gesündeste Form von Reis.

Kochhinweise

Während des Kochens gehen die meisten Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe allerdings in das Wasser über. Daher sollte man Reis nicht in zuviel Wasser kochen, das anschließend weggekippt wird.

Naturreis ist die gesündeste Variante
Naturreis ist die gesündeste Variante

Stattdessen eignet sich die Quellreismethode. Hierbei wird nur so viel Wasser verwendet, wie der Reis bis zur fertigen Garzeit wieder aufgesaugt hat. So bleibt kein Wasser zum Wegschütten übrig. Je nach Reissorte rechnet man 2-3 Tassen Wasser pro Tasse Reis.

Reis wirkt entwässernd auf den Körper, da er einen hohen Kaliumgehalt bei niedrigem Natriumgehalt aufweist. Wer den Reis allerdings salzt, arbeitet dieser entwässernden Wirkung entgegen, da Salz ja bekanntlich Wasser im Körper speichert.

Wildreis - der aromatische Reis der Indianer

Reis ist bei uns sehr beliebt und äußerst gesund. Besonders nussig und intensiv schmeckt der Wildreis. Wildreis ist nicht eine Art des Naturreises, sondern nur das Korn von Wassergrasen. An dieser Pflanze wachsen kleine dunkelfarbige Körner, die auch nicht mit dem hellbraunen Naturreis verwechselt werden dürfen.

Diese Körner benötigen bis zu 50 Minuten zum Garen. Dafür punktet Wildreis mit doppelt so viel Vitamin B2 und Niacin wie weißer Reis.

Wildreis meist als Reismischung erhältlich

Wildreis zu erzeugen, ist deutlich teurer als dies bei normalem Reis der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb man in unseren Supermärkten nur sehr selten reinen Wildreis bekommt.

Wenn man bei uns Wildreis kauft, sind die dunklen Wildreiskörner meist mit einem normalen weißen Langkornreis vermischt. Und selbst hier schmeckt man den Wildreis mit seinem nussigen Geschmack noch deutlich heraus.

Der Wildreis benötigt eine deutlich längere Kochzeit, bis er gar ist, als normaler Reis. Die Reismischung, die jedoch bei uns in den Supermärkten erhältlich und mit dem normalen weißen Reis vermischt ist, wurde entsprechend vorbehandelt, so dass der Wildreis hier die gleiche Garzeit benötigt wie der beigemischte weiße Reis.

Wildreis ist auch ein optischer Hingucker auf dem Teller
Wildreis ist auch ein optischer Hingucker auf dem Teller

Wildreis wächst in Nordamerika und Kanada

Der echte Wildreis wächst in Nordamerika und Kanada in flachen Gewässern. Hier findet man die Wildreispflanze jedoch relativ spärlich, was den hohen Preis dafür begründet.

Die Indianer fahren mit Booten über diese Seen an den Pflanzen vorbei und entfernen dabei die Körner. Viele Körner fallen auch ins Wasser, so dass daraus weitere Pflanzen wachsen können.

Durch spezielle Methoden wird der Reis soweit getrocknet, dass er - wie normaler Reis - längere Zeit haltbar ist. Ansonsten würde der Wildreis innerhalb kürzester Zeit verderben, da er nach der Ernte noch sehr viel Wasser enthält.

Heutzutage wird der Wildreis jedoch auch in großen künstlichen Becken angebaut, wo die Körner konventionell gezüchtet werden. Durch die vielen Züchtungen haben die Hersteller erreicht, dass die Körner deutlich größer als die der ursprünglichen echten Wildreispflanze geworden sind.

Dieser konventionelle Wildreis wird natürlich mit Pestiziden behandelt. Wer dies nicht möchte, muss zu dem noch teureren Bio-Wildreis greifen.