Roggen
Roggen schmeckt würziger als der Weizen und auch der Nährstoffgehalt ist höher. Diese Getreidesorte ist außerdem reich an Eisen und Kalium.
Geschichte der Roggenzüchtung
Der Roggenanbau hat eine lange Geschichte. Es konnte belegt werden, dass er bereits 6600 v.Chr. betrieben wurde. Wie der Roggen nach Europa kam, ist nicht eindeutig nachgewiesen.
Fest steht, dass seitdem immer neue Sorten gezüchtet wurden, um möglichst hohe Erträge zu erzielen. Das Augenmerk wird dabei unter anderem auf eine verbesserte Krankheitsresistenz gelegt. Teilweise haben sich Hybridzüchtungen, unter anderem in der Kombination mit dem Weizen, bewährt.
Anbau und Ernte
Wie auch beim Weizen, so unterscheidet man beim Roggen die Sommer- von der Wintersorte. Bei uns bauen die Landwirte jedoch überwiegend nur Winterroggen an, da diese Roggensorte sehr frostbeständig ist. Er ist die winterhärteste Getreideart überhaupt und kann Temperaturen bis unter -25 Grad Celsius trotzen.
Auch kalte Nässe sowie trockene Witterungsperioden während des Frühjahrs schaden ihm nichts. Selbst längere Trockenperioden übersteht der Winterroggen besser, sodass die Erträge höher sind, als wenn bei uns Sommerroggen angebaut werden würde.
Gesät wird der Winterroggen im frühen Herbst bis etwa Mitte Oktober. Das Ausbringen der Saat erfolgt ab Mitte September, sie läuft noch vor den ersten harten Frösten auf. Während des Winters stockt das Wachstum, der in dieser Zeit wirkende Kältereiz löst nach der Bodenerwärmung im Frühjahr das Streckungswachstum aus.
Zunächst entwickeln sich am Halm die Blätter, später die Blüten. Im Sommer reifen die Ähren aus. Die Mahd wird zwischen Mitte Juli und Ende August durchgeführt, wobei die Landwirte darauf bedacht sind, das Korn möglichst trocken einzufahren. Ansonsten ist es als Nahrungsmittel unbrauchbar, es entstehen hohe Ernteverluste.
Der bis zu zwei Meter hohe Roggen keimt auch gut in kälteren Gebieten, ein wichtiger Unterschied zum Weizen, der es lieber wärmer mag. Anfangs wurde Roggen übrigens als Unkraut mit dem immer schon beliebteren Weizen angebaut.
Inhaltsstoffe
Roggen besteht
- zu über 60 Prozent aus Kohlenhydraten
- zu etwa 14 Prozent aus Ballaststoffen
- zu 14 Prozent aus Wasser
- zu beinahe neun Prozent aus Eiweiß,
- der Rest sind Mineralstoffe und Fett.
Zu den wichtigsten Vitaminen im Roggen zählen
- Riboflavin
- Nicotinsäure
- die Vitamine B6 und E, sowie
- Fol- und
- Pantothensäure.
Außerdem enthält Roggen sehr viele wertvolle Aminosäuren.
Verwendung
Roggen enthält sehr viele Mineralstoffe, mehr als Weizen. Allerdings eignet sich das aus dem Roggen gemahlene Mehl nicht so gut zum Backen wie Weizenmehl. Grund dafür ist ein enthaltenes Enzym, dem man jedoch durch die Zugabe zum Beispiel von Zitronensaft entgegenwirken kann.
Roggen wird überwiegend zum Backen von Brot und Brötchen verwendet. Backwaren aus Roggenmehl halten sich länger frisch als Backwaren aus Weizenmehl.
Roggenkörner können aber auch wie Reis gegessen werden. Dazu müssen sie mehrere Stunden lang in Flüssigkeit eingeweicht und dann gekocht werden.
Roggen ist sehr beliebt, weil er einen besonders würzigen Geschmack hat. Wer regelmäßig Roggenprodukte isst, beeinflusst damit positiv
Neben Roggenmehl erhält man aber auch Roggengrieß, Roggenflocken und Roggenschrot.
Roggen wird aber nicht nur zur Lebensmittelherstellung verwendet, sondern auch als Futtermittel für die Tiere. Daneben wird der Roggen auch in der verwendet. Die speziell aufbereiteten Roggenpollen regen das körpereigene Immunsystem an und können zur unterstützenden Behandlung bei Männern mit Prostatavergrößerung eingesetzt werden.