Allgemeines über Trockenobst - Merkmale, Sorten, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten
Als Trockenobst oder Dörrobst bezeichnet man Obst, das durch spezielle Verfahren getrocknet wird. Es enthält eine Restfeuchtigkeit von ca. 20 Prozent.
Unter Trockenobst, das man auch als Dörrobst oder Trockenfrucht bezeichnet, versteht man reifes und gesäubertes Obst, das an der Luft oder in speziellen Trockenanlagen getrocknet wird. Die Restfeuchtigkeit des Trockenobstes liegt bei rund 20 Prozent.
Trocknungsvorgang
Das Trocknen oder Dörren von Obst zählt zu den ältesten Konservierungsarten der Menschheit. Dabei werden reife Früchte, entweder in ganzer Form oder in Scheiben geschnitten, bei geringer Zufuhr von Wärme langsam getrocknet. Früchte die Kerne enthalten, entkernt man in der Regel.
Vorgenommen wird das Trocknen im Backofen oder in speziellen Dörrgeräten. Wer einen Obstgarten hat und im Herbst von einer Fülle Äpfel und Pflaumen überflutet wird, sollte überlegen ob sich die Anschaffung eines Dörrapparates für ihn lohnt. Denn normalerweise kann man diese ganze Obstflut im Herbst sonst nicht bewältigen.
Wenn man Trockenobst selbst herstellen möchte, kann man dazu einen Rost benutzen, den man auf den Dachboden stellt oder die Früchte an Schnüren aufhängen, sofern man über einen trockenen und warmen Raum verfügt, der gut durchlüftet wird. Damit die Früchte nicht verkleben, dürfen sie sich während des Trocknens nicht berühren.
Und so geht's:
flaumen entsteinen, Äpfel und Birnen in dünne Scheiben schneiden. Dann alles auf ein Kuchengitter legen und im Backofen bei 50 bis 60° Celsius ca. 9 bis 10 Stunden trocknen. Wichtig ist immer, einen Holzlöffelstil in die Backofentür einklemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann, denn wenn das Obst Restfeuchtigkeit enthält, schimmelt es.
Merkmale von Trockenobst
Aufgrund des Dörrvorgangs büßen die Früchte an Feuchtigkeit ein. Außerdem steigt ihr Zuckergehalt an, wodurch sie für längere Zeit haltbar werden. Da die Konzentration der Nährstoffe erhöht wird, kommt es außerdem zu einem intensiveren Geschmack.
Industriell produziertes Trockenobst wird in der Regel geschwefelt und mit Konservierungsstoffen behandelt, bevor man es verpackt. Auf diese Weise wird Fäulnis vorgebeugt und auch die Farbe der Früchte bleibt erhalten.
Als geeignete Temperaturen zum Trocknen gelten 0-70 Grad Celsius. Sind die Temperaturen jedoch zu hoch, kann das Trockenobst leicht Aroma und Geschmack einbüßen. Auch gesunde Vitamine werden ab Temperaturen von 40 Grad Celsius in Mitleidenschaft gezogen.
Geeignete Sorten
Geeignet zum Trocknen ist eine ganze Reihe von Obstsorten. Dazu zählen
- Weintrauben, aus denen Rosinen hergestellt werden
- Pflaumen
- Äpfel
- Birnen
- Kirschen
- Kiwis
- Erdbeeren
- Aprikosen
- Pfirsiche und
- Hagebutten.
Auch exotische Südfrüchte wie
- Ananas
- Bananen
- Datteln
- Feigen
- Kokosnüsse und
- Mangos
sind in getrockneter Form erhältlich. Darüber hinaus lassen sich auch Gemüsefrüchte wie
trocknen. Trockenobst wurde von den Menschen schon vor langer Zeit genutzt. Bei Karawanen, die Wüsten durchquerten, zählte Trockenobst wie Datteln, Feigen und Rosinen zum unverzichtbaren Proviant. In der Schifffahrt verwendete man Dörrobst, um Skorbut vorzubeugen.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Trockenobst schmeckt nicht nur gut, es ist auch nahrhaft. So enthält es zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe.
Je nach Obstsorte weist Trockenobst einen Wassergehalt von zehn bis dreißig Prozent auf. Zwar verlieren die getrockneten Früchte während des Dörrvorgangs an Vitaminen und Aromastoffen, gewinnen jedoch durch den Wasserentzug an Nährstoffen und Mineralien.
Aufgrund des hohen Zuckeranteils gilt das Trockenobst als besonders nahrhaft. Zu den enthaltenen Vitaminen gehören vor allem
- Vitamin A und
- die B-Vitamine B1, B2, B3, B5 und B6.
Zudem findet man im Dörrobst wertvolle Mineralstoffe wie
Grundsätzlich werden beim Verzehr von Trockenobst mehr Kalorien und Nährstoffe aufgenommen als beim Essen von frischem Obst.
Das getrockente Obst enthält viele Ballaststoffe und fördert somit die Verdauung. Wenn man sich abends 6 Backpflaumen einweicht und diese entweder pur oder auch im Müsli, mit dem Einweichwasser genießt, so wird man keine Verdauungsprobleme haben.
Verwendung von Trockenobst in der Küche
Trockenobst lässt sich sehr vielfältig verwenden. Besonders beliebt ist es
- als nahrhafter Snack für zwischendurch.
Auch
- als Beilage zu verschiedenen Speisen
oder in
- Fruchtschnitten
- Müsli oder
- Müsliriegeln
findet das Dörrobst Verwendung.
- Für die Zubereitung von Früchtebrot dient es als wichtige Zutat.
- Außerdem kann man das Trockenobst in Alkohol, Fruchtsaft oder Wasser einlegen und als Füllung für Gänse- oder Schweinebraten verarbeiten.
- Auch zum Verfeinern von Saucen eignet es sich, wenn es klein gehackt und gedünstet wird.
- Viele getrocknete Früchte lassen sich zudem mit Schokolade oder Eis kombinieren.
Trockenfrüchte nicht nur als Snack - Tipps für Früchtebrot, Bratenbeilage und Kompott
Trockenobst eignet sich gut als kleiner Snack zwischendurch oder unterwegs. Dennoch kann man aus den getrockneten Früchten noch viel mehr machen, wie zum Beispiel ein Früchtebrot backen, daraus eine Bratenfüllung machen oder einen Kompott kochen.
Früchtebrot
Für ein Früchtebrot benötigt man unterschiedliche getrocknete Früchte wie zum Beispiel
- Zwetschgen
- Birnen
- Rosinen
- Feigen oder
- Pflaumen.
Zusätzlich kommen
- Zitronat und Orangeat
- Mehl und Hefe,
- Zimt
- Nelke
- Kardamom und
- Ingwer und
- schließlich auch Salz und Pfeffer
in das Früchtebrot.
Getrocknete Birnen werden in einem Topf mit Wasser gekocht, bis sie weich sind. Dann nimmt man sie heraus und kocht im gleichen Wasser die Zwetschgen oder Pflaumen weich.
Das Obst wird nun kleingeschnitten und das Kochwasser für den Teig verwendet. Dazu werden die restlichen Zutaten mit dem Kochwasser zu einem Teig geknetet und evtl. noch zusätzlich etwas lauwarmes Wasser hinzugefügt.
Anschließend muss der Teig so lange gehen, bis er sich vergrößert hat und kann dann in den Backofen geschoben werden.
Das Früchtebrot wird nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäubt. Früchtebrot kann auf vielfältige Art und Weise und mit unterschiedlichsten Trockenfrüchten hergestellt werden.
Trockenfrüchte in Putenrollbraten
Getrocknete Früchte wie zum Beispiel Aprikosen oder Pflaumen eignen sich auch sehr gut als Zutat zur Füllung eines Bratens.
Die Trockenfrüchte werden in einem Topf wenige Minuten gekocht und dann zum Abtropfen auf ein Küchenpapier gelegt. Währenddessen röstet man kleine Brotstücke in wenig Rapsöl in einer Pfanne.
Brotstücke und Trockenobst werden dann mit Salz, Zimt und Pfeffer vermischt und in einen Braten, zum Beispiel einen Putenrollbraten, gefüllt. So erhält man eine fruchtige Füllung für das Fleisch.
Kompott
Trockenfrüchte eignen sich auch zum Kochen eines Kompotts. Dazu werden beispielsweise getrocknete Aprikosen, Feigen, Apfelringe und Rosinen verwendet. Über Nacht werden diese Früchte in Traubensaft oder Alkohol (wenn keine Kinder mitessen) eingeweicht.
Am nächsten Tag reibt man von einer Bio-Orange die Schale ab, gibt diese Schale in ein Sieb und überbrüht sie mit heißem Wasser.
- Die Trockenfrüchte
- die Orangenschalen
- der Orangensaft
- Ingwer
- Zucker und
- das Mark einer Vanilleschote
werden in einem Topf erwärmt. Anschließend muss das Kompott mehrere Stunden durchziehen, ehe es serviert werden kann.
Tipps zur Lagerung
Beim Kauf von Trockenobst sollte man darauf achten, dass es ungeschwefelt ist; viele Leute reagieren auf den Schwefel mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Trockenobst aus dem Bioladen ist grundsätzlich nicht geschwefelt.
Für die Lagerung von Trockenobst wird empfohlen, es an einem luftigen, trockenen und kühlen Ort aufzubewahren. Dabei sollte man darauf achten, dass das Obst nicht noch weiter trocknet, da es sonst an Geschmack verliert und brüchig wird. Als gut geeignet zur Aufbewahrung gelten lichtundurchlässige Dosen, die sich verschließen lassen.