Einen Dörrautomaten selber bauen
Das Dörren ist ein Lufttrocknungsvorgang von Lebensmitteln. Abgeleitet wird dörren von der Darre, einer Trockenvorrichtung mit Wärme oder Hitze. Ein Dörrgerät selbst zu bauen ist recht einfach und preiswert, während der Dörrautomat doch einiges technisches Verständnis und Knowhow erfordert.
Verwendung von Dörrautomaten
Eine Darre wurde bereits lange vor Christi Geburt verwendet. Dörren als solches gilt als eine der ältesten Trocken- und Konservierungsmethoden. Konservieren heißt auf lateinisch "conservare", zu Deutsch "bewahren oder erhalten". Mit der Konservierung wird die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD wird deutlich nach hinten verschoben.
Beim Dörren wird dem frischen Obst das Wasser entzogen. Es dörrt, es trocknet aus. Der Wasserentzug geschieht durch einen permanenten warmen und trockenen Luftzug oder Luftstrom auf das Obststück.
Die Wirkung ist wie beim Wind in der Natur. Der Weheffekt des ständigen Windes lässt Pflanzen und Bäume austrocknen. In einem Dörrgerät verdunstet durch die ständige Luftbewegung das Wasser an der Oberfläche des Obstes.
Vom Innern fließt das Wasser so lange an die Ober- oder Außenfläche des Obststückes nach, bis buchstäblich nichts, also kein Wasser mehr vorhanden ist. Damit ist das frische Obst ausgetrocknet, jetzt ist es Trockenobst. Vergleichbar einfach wie das Rösten von Maronen oder von Kastanien, kann das Frischobst zu Trockenobst umgewandelt werden.
Ein Dörrgerät selbst basteln
Die findige Hausfrau oder der Heimwerker können ein Dörrgerät selbst basteln. Bei der einfachen Version ist das meiste Zubehör im Haushalt vorhanden.
Materialien
Als Materialien werden
- ein Back- oder Kuchenblech
- Holz für einen Rahmen, sowie
- eine Glasplatte als Deckel
benötigt. Das
- notwendige Scharnier
hat der Profi-Heimwerker in seinem Werkzeugkasten, ansonsten wird es für wenige Euro im nächsten Baumarkt gekauft.
Anleitung
Das Obst soll auf der Fläche des Back- oder Kuchenbleches gedörrt werden. Diese Fläche wird mit einem Holzrahmen umgeben. Die Höhe kann der Gerätebauer selbst bestimmen; zehn bis fünfzehn Zentimeter sollten ausreichen.
Zwei jeweils gegenüber liegende Seiten werden mit Luftlöchern versehen. Damit ist ein ständiger Luftzug durch das Dörrgerät gewährleistet, ebenso wie das Austreten der verdunsteten Feuchtigkeit.
Eine Seite des Dörrgerätes, des Dörrkastens, wird mit einem Scharnier bestückt, damit sie sich öffnen, also hochklappen und schließen lässt.
Der Deckel ist eine Glasscheibe. Dazu reicht die eines Bilderrahmens, der im Haushalt erübrigt oder für wenige Euro im Baumarkt gekauft werden kann. Die Glasscheibe bedeckt den Dörrkasten, der damit fertiggestellt ist.
Er bekommt einen sonnigen Platz auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Die Wärmeeinstrahlung kommt von oben, und der ständige Wind sorgt für einen dauerhaften Luftstrom respektive Durchzug im Dörrkasten. Die Luftlöcher sind ebenso wind- wie feuchtigkeitsdurchlässig.
Herstellung von einem Dörrautomaten
Für die Herstellung eines Dörrautomaten, also für die professionelle bis hin zu kommerzielle Variante des Dörrkastens, müssen Geld und Zeit investiert werden. Darüber hinaus sind handwerkliches Können sowie Knowhow zum Löten notwendig.
Materialien
Auf die Einkaufsliste für einen solchen Dörrautomaten gehören
- eine wasserfeste Bodenplatte sowie
- eine Kartonage aus Styropor.
Beides sollte im Baumarkt genau passend zugeschnitten werden.
- Digital- oder Universalthermostat
- Aluminiumblech
- Heizwiderstand
- Ventilator inklusive Ein- und Ausschalter
- dreipolige Lüsterklemmen sowie
- Netzkabel
- lackisolierter Draht
- Schrauben
- Muttern und
- eine 240V-Leitung vom Dörrautomaten hin zum Stecker
runden das Einkaufspaket zu einem Gesamtpreis von etwa hundert Euro ab.
Die Bauanleitung für einen solchen Dörrautomaten steht dem Heimwerker im Einzelhandel oder im Internet zur Verfügung. Eine Besonderheit an diesem Dörrautomaten gegenüber einem Dörrkasten ist die genaue Temperaturregelung.
Unter "selbst bauen" wird in der Regel das Anfertigen mit wenig oder ohne technischen und finanziellen Aufwand verstanden. Die Idee oder der Wunsch soll ohne großen Aufwand realisierbar sein. Am besten ist es, wenn der Gedankenblitz vom Vormittag bis zum frühen Abend erfolgreich umgesetzt worden ist.
Das setzt voraus, mit den vorhandenen Möglichkeiten, etwas Geschick und Geduld zu einem ausreichend guten Ergebnis zu kommen. Denn das Wichtige daran ist das Dörren, nicht das Bauen.