Weizen
Weizen ist in vielen unserer Grundnahrungsmittel enthalten. Welche Inhaltsstoffe im Weizen zu finden sind, wie er angebaut wird und in welchen Produkten diese Getreidesorte enthalten ist, erfahren Sie im Folgenden.
Anbau
Weizen stellt durchaus Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Je besser sie ist, desto höher ist der Ertrag. Diese Getreidesorte wächst am besten, wenn der Boden nährstoffreich ist. Der Zeitpunkt des Säens hängt davon ab, um welche Weizensorte es sich handelt.
Sommer- und Winterweizen
Man unterscheidet zwischen dem Sommer- und Winterweizen sowie dem Wechselweizen. Am häufigsten kommt bei uns der Winterweizen vor, weil dieser auch den höchsten Ertrag bringt.
Winterweizen sät der Landwirt im frühen Herbst zwischen September und Mitte Oktober. Im kommenden Hochsommer etwa ab Juli kann der Winterweizen dann geerntet werden.
Sommerweizen hingegen wird erst im Frühjahr gesät und aufgrund der geringeren Erträge bei uns seltener Angebaut.
Als Wechselweizen bezeichnet man den Sommerweizen, der jedoch im Winter angesät wird.
Der Winterweizen keimt nach etwa 2-3 Wochen. Mit dem Einsetzen des Winters stockt das Wachstum, damit der Weizen nicht erfriert. Die weitere Entwicklung, bei welcher der Fachmann vom Schossen spricht, setzt erst wieder ein, wenn entsprechende Temperaturen herrschen. In der Folge werden die Blätter ausgebildet, anschließend entwickeln sich Blüten, die später zum Korn reifen.
Bei der Ernte im Sommer ist der Bauer darauf bedacht, eine trockene Witterungsperiode abzupassen, damit das Getreide nicht übermäßig lange getrocknet werden muss. Bei optimalen Wachstumsbedingungen liegt der derzeitige Ertrag bei etwa 120 Dezitonnen pro Hektar. Mit anderen Getreidearten lassen sich nur geringere Mengen erzielen.
Der Sommerweizen wird im Frühjahr in den Boden gebracht. Über den optimalen Zeitpunkt der Aussaat entscheidet das Wetter. Einerseits dürfen keine starken Fröste vorherrschen, andererseits ist der Bauer bestrebt, die Saat möglichst früh einzubringen, damit das Korn ausreichend Zeit zum Reifen bekommt.
Weizensorten und Verwendung
Die beliebtesten der über 1.000 Weizenarten sind wohl der Dinkel oder Emmer und der Hartweizen.
Hartweizen unterscheidet sich zum normalen Weizen dahingehend, dass er, beispielsweise als Mehl verarbeitet, nicht zum Brot- und Kuchenbacken geeignet ist. Dies liegt am hohen Kleberproteingehalt, der jedoch für die Nudelherstellung von Vorteil ist. Daher sind viele Nudeln aus Hartweizen hergestellt.
Dinkel ist ein besonderes Getreide, das im Anbau schwieriger als der normale Weizen ist. Daher sind Dinkelprodukte auch teurer als reine Weizenprodukte. Dafür ist Dinkel besonders gut verträglich, zum Backen jedoch nur bedingt geeignet.
Emmer ist vielleicht nicht so bekannt wie Dinkel und Hartweizen, doch auch Emmer ist eine Weizenart. Viele Mineralstoffe und eine große Menge Eiweiß sind in dieser Getreidesorte enthalten. Auch daraus wird Mehl hergestellt, das beispielsweise zur Zubereitung von Vollkornprodukten verwendet werden kann.
Zur Verarbeitung wird das Korn gereinigt. Anschließend kann es zu Mehl oder Gries gemahlen und zur Herstellung von Back- und Teigwaren verwendet werden. Heutige Weizensorten besitzen einen eher kurzen Halm, der bei der Ernte zumeist auf dem Acker verbleibt.
Die meiste Koch- und Backrezepte basieren auf Weizenmehl. Weizen enthält Gluten und Stärke, zwei Inhaltsstoffe, die das Mehl zur perfekten Zutat beim Kochen und Backen machen. Zusätzlich kann Weizenmehl aber auch mit Mehlsorten gemischt werden, die alleine nicht so gut zum Backen geeignet sind.
Weizen wird aber nicht nur als Lebensmittel verwendet, gerade der Futterweizen wird häufig auf den Feldern angebaut und nach der Ernte an die Tiere verfüttert; er wird nach der Trocknung nicht weiter behandelt.
Das Einpressen zu Ballen lohnt sich nur in Agrarbetrieben, in denen gleichzeitig ein Tierbestand vorherrscht. Das Stroh wird dann als Einstreu benutzt. Saatweizen hingegen muss gebeizt werden, damit er die Ruhephase schadlos übersteht.
Inhaltsstoffe
Weizen hat einen milden Geschmack, ist leicht verdaulich und reich an Vitamin B1. 100 Gramm Weizen enthalten
- gut 300 Kalorien
- knapp zwei Gramm Fett
- 13 Gramm Ballaststoffe
- gut elf Gramm Eiweiß sowie
- diverse Vitamine und Mineralstoffe.
Je nachdem, wie das Weizenkorn gemahlen wird, entsteht daraus feines Weizenmehl, gröberes Weizenmehl oder auch Vollkornmehl. Reis, Mais und Weizen sind die drei Getreidesorten, die man weltweit am meisten anbaut.