Wildkräuter sammeln und bestimmen
Kräuter für einen gesundheitsfördernden Tee, ein Kräuterkissen oder zum Zubereiten von Speisen können auch selbst gesammelt werden. Sofern Wildkräuter sammeln und diese nicht nur als Deko verwenden möchte, ist es wichtig, ähnlich aussehende und giftige Pflanzen ausschließen zu können. Hinzu kommen einige Regeln, die es zu beachten gilt. Holen Sie sich Tipps zum Sammeln und bestimmen von Wildkräutern.
Warum Kräuter selbst sammeln?
Wer die Vorteile von Kräutern zu schätzen weiß und diese beim Kochen, im Tee oder als Heilmittel verwenden möchte, hat die Möglichkeit, sie zu kaufen oder selbst anzubauen. Ebenso ist es beliebt, Wildkräuter selbst zu sammeln.
Wer sich ein bisschen mit der Kräuterkunde beschäftigt, wird schnell merken, dass die frisch gesammelten Kräuter deutlich mehr Aroma aufweisen werden als die gekauften Varianten. Hier ist es natürlich wichtig, über Erntezeitpunkt und Ort Bescheid zu wissen.
Wildkräuter weisen einige Vorzüge auf. Sie enthalten wichtige Nährstoffe, und wer sie sammelt, kommt sogar ganz kostenlos an sie heran.
Es handelt sich um Pflanzen, die das gesamte Spektrum an Vitalstoffen noch in sich tragen, da sie nie zum Kulturzweck angepflanzt wurden und bei denen die Zucht nie im Mittelpunkt stand. Wildkräuter können ein- oder mehrjährig sein.
Die Pflanzen können ohne die menschliche Pflege gedeihen. Sie kommen häufig auch trotz langen Trockenzeiten oder schlechtem Boden gut zurecht.
Ein weiterer Vorteil von Wildkräutern: einen Befall von Pilzen oder Insekten gibt es nahezu nie. Möchte man sie im eigenen Garten anpflanzen, ist somit keine chemische Schädlingsbekämpfung notwendig.
Zu beachten ist ihr großer Gesundheitswert. Sie sind voll von
um nur ein paar Bestandteile zu nennen. Sie beugen zahlreichen Krankheiten vor und stärken die Abwehrkräfte eines Menschen.
Haltbarkeit - Kräuter verarbeiten, trocknen und lagern
Kann man nicht alle gesammelten Kräuter sofort verwerten, können sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dafür legt man sie in verschlossene Plastiktüten. Möchte man die Wildkräuter aber in Frischpflanzengerichten verwenden, ist eine sofortige Verarbeitung nach dem Sammeln zu empfehlen.
Wildkräuter lassen sich auch trocknen. So können sie für Gewürzmischungen oder Tees verwendet werden; außerdem macht sich auch eine Dekoration in der Küche mit getrockneten Kräutern sehr gut.
Das Trocknen sollte an einem luftigen und schattigen Ort erfolgen. Wichtig ist, dass die Kräuter ihre grüne Farbe behalten; färben sie sich dunkel, ist häufig zu viel Sonne im Spiel. Idealerweise nutzt man ein Dörrgerät zum Trocknen.
Bei größeren Mengen empfiehlt sich das Zusammenbinden in Bündel, die man kopfüber auf dem Dachboden, am Wäscheständer oder an einem überdachten Fenster aufhängt. Sie sollten so lange trocknen, bis sie bei Berührung ein leichtes Knistern von sich geben und leicht zerfallen.
Ein Abfüllen in Gefäße, bevor die Kräuter ganz trocken sind, ist unbedingt zu vermeiden. Sie werden sonst schnell schimmelig und müssen umgehend entsorgt werden.
Die Aufbewahrung erfolgt am besten in verschließbaren Gläsern. Alternativ ist die Lagerung in hängenden Stoffsäckchen, die man an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufbewahrt, möglich.
Was gibt es beim Kräutersammeln zu beachten?
Beim Kräutersammeln sollten einige Grundregeln beachtet werden. Grundsätzlich ist es wichtig, dass man sich mit Pflanzen gut auskennt, um fatale Verwechslungen zu vermeiden.
Bestimmte Pflanzen haben nämlich ein ähnliches Aussehen. Werden zum Beispiel Bärlauchblätter mit der giftigen Herbstzeitlosen verwechselt, drohen sogar lebensgefährliche Folgen.
Darüber hinaus gilt es, die Naturschutzbestimmungen zu beachten, denn geschützte Pflanzen wie beispielsweise Arnika, dürfen nicht gesammelt werden. Auf das Sammeln von Pflanzen, die sich auf gedüngten Wiesen oder am Straßenrand befinden, sollte man lieber verzichten.
Welche Ausrüstung braucht man zum Sammeln von Wildkräutern?
Zum Sammeln der Kräuter benötigt man eine Aufbewahrungsmöglichkeit. Ein Korb, den man mit einem Tuch zudeckt, ist ideal.
Je nachdem, wie man die Kräuter ernten möchte, nimmt man Schere oder Messer mit. Die Kleidung sollte lang ausfallen, um sich vor Zecken zu schützen; wichtig sind in diesem Zusammenhang auch geschlossene Schuhe. Zu empfehlen ist zudem ein Bestimmungsbuch.
Wo kann man Wildkräuter sammeln?
Wildkräuter findet man an den unterschiedlichsten Orten und Ecken, so ewta
Nicht überall wird das Sammeln gern gesehen, was auf den Friedhof zutreffen dürfte. In Naturschutzgebieten ist es untersagt. Generell eignen sich am besten
- einsame Waldpfade
- Ödflächen
- wenig begangene Wald- und Gebüschränder und
- kaum bewirtschaftete Wiesen.
Das Sammeln an viel befahrenen oder begangenen Wegen sollte selbstverständlich vermieden werden.
Ernte und Erntezeitpunkt - Wie geht man beim Kräutersammeln vor?
Beim Ernten sollte man darauf achten, die Pflanzen nicht zu beschädigen. Ein Abreißen ist somit unbedingt zu vermeiden. Besser, man nutzt das mitgebrachte Schneidwerkzeug.
Außerdem sollte man keine Unmengen an Wildkräutern mitnehmen. Der Pflanze sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich an dem Standort zu erhalten.
Was den Erntezeitpunkt angeht, sollte man sich trockenes Wetter aussuchen; zu lange Trockenphasen wirken sich jedoch negativ auf die Inhaltsstoffe aus. Ansonsten gilt:
- Blätter sind vor der Blüte oder zu Beginn der Blüte am gehaltvollsten
- Früchte sammelt man, wenn diese ganz reif sind
- Wurzeln gräbt man zwischen Spätherbst und nächstem Frühjahr aus
- Pflanzen mit ätherischen Ölen erntet man spät vormittags
- bei starker Sonne ist der Gehalt an Flavonoiden am höchsten
- die meisten Bitterstoffe erhält man am Nachmittag
- Nitratreiche Pflanzen wie die Brennnessel erntet man am besten abends
- Wurzeln weisen am Morgen die meisten Wirkstoffe auf
Wie kann man Wildkräuter bestimmen?
Um Wildkräuter bestimmen zu können, wird man um entsprechende Lektüre nicht herumkommen. Es gibt zahlreiche Bücher zu diesem Thema und auch im Internet wird man fündig werden.
Es ist sehr wichtig, nützliche Wildkräuter von giftigen Gegenspielern zu unterscheiden. Dabei gibt es bestimmte Erkennungsmerkmale, an die man sich halten kann. Zu diesen zählen beispielsweise
- der Standort einer Pflanze
- der Geruch der Pflanze und gegebenenfalls der Blüte
- die Fruchtstände (Beeren-, Stein- oder Kapselfrucht)
- die Stängelform (behaart, glatt, vierkantig, ...)
- der Blütenstand (Ähre, Dolde, Traube, ...)
- die Blüteneigenschaften (Anzahl der Kelch- oder Kronblätter)
- die Blütenfarbe
- der Blattrand (gefiedert, gesägt, glatt, ...)
- die Blattform (herzförmig, oval, eiförmig, ...)