Chelattherapie - Wirkungsweise und Anwendungsgebiete

Die Chelattherapie zählt zu den Naturheilverfahren. Sie zielt darauf ab, den Körper von Vergiftungen mit Schwermetallen zu befreien. Der Patient nimmt zu diesem Zweck Chelate ein - diese fördern das schnellere Ausscheiden der giftigen Stoffe. Die Therapie wird zur Behandlung von durch Arteriosklerose ausgelöste Krankheiten verwendet. Lesen Sie über Wirkungsweise und Anwendungsgebiete der Chelattherapie.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Chelattherapie und wann kommt sie zur Anwendung?

Bei der Chelattherapie kommen Chelatbildner zur Anwendung. Diese verabreicht man oral oder als Infusion. In der Regel kommen EDTA, DMSA oder DMPS zum Einsatz.

Bei Chelat handelt es sich um einen Stoff, von dem Substanzen, die im Körper unlöslich sind, umgeben werden. Auf diese Weise können die Substanzen ausgeschieden werden. Zu den bedeutendsten Chelaten zählt Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat (EDTA), das auch therapeutisch am häufigsten zum Einsatz gelangt.

Dass Chelat eine positive therapeutische Wirkung hat, ließ sich in den 30er Jahren in den USA feststellen, als Fabrikarbeiter, die unter Schwermetallen in ihrem Blut litten, untersucht wurden. Dabei fanden die Ärzte heraus, dass Chelat über eine positive Blutgefäßwirkung verfügte.

Ziel und Zweck der Chelattherapie

Mithilfe der Chelattherapie sollen Vergiftungen mit Schwermetallen wie zum Beispiel Cadmium oder Blei behandelt werden. So sorgen die Chelate für das schnellere Ausscheiden der giftigen Stoffe aus dem Körper. Dieses Verfahren wird auch von der Schulmedizin angewandt.

Die Alternative Medizin greift zudem auf die Chelattherapie zurück, um Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und andere Erkrankungen der Blutgefäße zu behandeln. Dabei sollen die Chelate Kalkablagerungen von den Gefäßwänden lösen.

Anwendungsgebiete der Chelattherapie

In der Alternativmedizin wird die Chelattherapie durchgeführt, um Erkrankungen, die durch Arteriosklerose ausgelöst werden, zu behandeln. Dazu gehören u.a.:

Weitere Indikationen sind:

Kontraindikation

Nicht zur Anwendung kommen darf die Chelattherapie dagegen, wenn der Patient unter

leidet.

Durchführung der Chelattherapie

Vor der Durchführung der Chelattherapie nimmt man eine Untersuchung des Patienten vor und ermittelt dessen Durchblutungszustand. Dabei kommen

zur Anwendung.

In den Körper gelangt das Chelat durch Infusionen. Normalerweise finden insgesamt etwa 20 Infusionen statt, von denen jede einzelne etwa vier Stunden in Anspruch nimmt. Die Behandlung erfolgt ein- bis dreimal in der Woche. Neben dem Chelat EDTA sind in den Infusionen auch Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Dient die Chelattherapie zur Vorbeugung, genügen sechs Infusionen.

Wichtig ist zudem, dass der Patient während der Chelattherapie eine gesunde Lebensweise ausübt. So sollte er

Wirkungsweise der Chelattherapie

Die Befürworter der Chelattherapie gingen viele Jahre davon aus, dass die Chelate überflüssiges Kalzium vermehrt binden und dann aus dem Organismus befördern. In der heutigen Zeit gilt jedoch die These, dass die positive Gefäßwirkung durch das Binden von freien Radikalen erfolgt.

Teilweise bilden sich diese schädlichen Moleküle durch eine falsche Ernährungsweise, Tabakkonsum und Stress. Auf diese Weise führen sie schließlich zu schweren Erkrankungen wie Arterienverkalkung.

Bei einer Chelattherapie wirken sich die Chelate positiv auf das gesamte Gefäßsystem aus. Auch auf andere Gesundheitsbereiche haben sie einen positiven Effekt.

Nebenwirkungen der Chelattherapie

Obwohl die Anhänger der Chelattherapie dessen Harmlosigkeit betonen, kann es zu Nebenwirkungen wie

kommen. Darüber hinaus werden im Rahmen einer Chelattherapie auch wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe aus dem Organismus geschwemmt. Dadurch besteht wiederum die Gefahr, dass der Kalziumstoffwechsel gestört wird, was sich durch Krämpfe und Herzrhythmusstörungen bemerkbar macht.

Im schlimmsten Fall sind sogar Nierenversagen und ein tödlicher Atemstillstand möglich. Während die Chelattherapie zur Ausleitung von Schwermetallen als sinnvoll erachtet wird, lehnt die Schulmedizin die alternativmedizinische Vorgehensweise dagegen ab.

Kosten der Chelattherapie

Die Kosten pro Infusion im Rahmen der Chelattherapie belaufen sich nach Angaben der Deutschen Chelat-Gesellschaft auf 100 bis 150 Euro. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Behandlungskosten nicht erstattet.