Erweiterte Naturheilverfahren im Überblick

Die Alternativmedizin bietet eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch Verfahren der Naturheilkunde. Die alternativen Heilmethoden können alternativ oder aber ergänzend zur Schulmedizin angewandt werden. Ein schulmedizinischer Nachweis der Wirksamkeit besteht entsprechend nicht, sodass sie bei zahlreichen Methoden umstritten ist. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unterschiedliche alternative Heilmethoden.

Von Jens Hirseland

Erweiterte Naturheilverfahren

Unter Alternativmedizin, auch Alternative Medizin oder Komplementärmedizin genannt, versteht man Untersuchungs- und Therapieverfahren, die alternativ oder ergänzend zu den Methoden der Schulmedizin zur Anwendung kommen. Besonders bekannte alternativmedizinische Therapien sind die:

  1. Homöopathie
  2. Akupunktur
  3. Osteopathie

Aber auch einige naturheilkundliche Verfahren werden zur Alternativmedizin gerechnet. Die Wirksamkeit zahlreicher Methoden ist jedoch umstritten, da sie sich schulmedizinisch nicht nachweisen lässt.

Es gibt eine große Anzahl an alternativen Diagnose- und Heilverfahren. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die:

Welche alternativen Heilmethoden zahlen die Krankenkassen?

In der Regel zählen alternative Heilmethoden nicht zum Leistungskatalgo der Krankenkassen. Jedoch gibt es immer mehr Versicherungen, die zumindest manche dieser Behandlungen übernehmen - wenigstens einen Teil der Kosten. Zu diesen zählen vor allem:

Unterschiedliche alternative Heilmethoden im Überblick

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige alternative Heilmethoden im Detail vor.

Chelattherapie

Im Rahmen einer Chelattherapie kommen Chelatbildner zur Anwendung. Das heißt, dass der Patient orale Einnahmen oder Infusionen mit Komplexbildnern wie

  • DMPS
  • DMSA
  • Unithiol oder
  • EDTA

erhält. Informieren Sie sich hier über dies Form der Therapie.

Geistheilung

Unter einer Geistheilung versteht man die Heilung von Krankheiten durch die Kräfte des Geistes oder spezielle Energien. Als Heiler fungieren dabei so genannte Geistheiler oder Medien.

In die wissenschaftliche Medizin oder die Psychotherapie lässt sich die Geistheilung nicht einordnen. Hier lesen Sie alles Wissenswerte zu diesem Thema.

Irisdiagnose

Eine alternativmedizinische Diagnosemethode über die Augen stellt die Irisdiagnose, auch Iridologie genannt, dar. Dabei werden Krankheiten erkannt, indem der Therapeut die Regenbogenhaut (Iris) des Patienten beobachtet.

Nach Auffassung der Iridologie befinden sich auf der Iris bestimmte Repräsentationsbereiche für jedes Organ. Außerdem wird die Iris über die Nerven mit weiteren Körperstrukturen verbunden.

Während das rechte Auge die rechte Hälfte des Körpers darstellt, repräsentiert das linke Auge die linke Körperseite. Informieren Sie sich hier im Detail über die Irisdiagnose.

Kirlianfotografie

Die Kirlianfotografie wird auch als hochfrequente Hochspannungsfotografie oder Koronaentladungsfotografie bezeichnet. Sie dient zum Visualisieren von Korona- oder Glimmentladungen und findet auch in der Alternativmedizin Verwendung. Informieren Sie sich hier über Wirkung und Anwendung.

Kolonhydrotherapie

Spricht man von einer Kolonhydrotherapie oder Colon-Hydro-Therapie, ist damit eine Variante der Darmspülung gemeint. Sie entstand aus den subaqualen Darmbädern von Anton Brosch.

Entwicklung

Als Grundlage für die Kolonhydrotherapie dienten die subaqualen Darmbäder. Diese wurden 1912 von dem österreichischen Prosektor Anton Brosch, der am Garnisonshospital in Wien tätig war, entwickelt. So suchte Brosch nach eventuellen Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Todesursachen und Darmrückständen. Dabei stieß er tatsächlich auf Verbindungen zwischen falscher Ernährung und Verstopfung und weiteren Erkrankungen.

Mit den subaqualen Darmbädern ließen sich Darmspülungen vornehmen. Später verkaufte man die Lizenz für das Sudabad-Gerät in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dort entstand durch Ray Dotolo in den 80er Jahren ein modernes Wandgerät zur Darmreinigung.

Ziel und Zweck der Kolonhydrotherapie

  • Mithilfe der Kolonhydrotherapie lassen sich Gewebe, das zugrunde gegangen ist, sowie festgesetzte Kotstücke lockern und aus dem Darm ausleiten.
  • Außerdem sorgt die Darmreinigung dafür, dass das menschliche Immunsystem angeregt wird.

Im Unterschied zum konventionellen Einlauf spritzt man bei der Kolonhydrotherapie mehr Wasser in den Enddarm. Dies ist für den Patienten weitaus angenehmer, da auf diese Weise Darmkrämpfe in der Regel vermieden werden.

Durch die Colon-Hydro-Therapie wird der Darm komplett entleert und von Kotresten gereinigt. Gleichzeitig spült man schädliche Bakterien und Hefepilze aus dem Körper. So dient die Darmreinigung zur Entgiftung des Organismus und stimuliert den Stoffwechsel. Darüber hinaus lässt sich die Verdauung des Patienten verbessern.

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt die Kolonhydrotherapie vor allem bei Verstopfung. Sie gilt aber auch als sinnvoll bei:

Gegenanzeigen

Nicht durchgeführt werden darf eine Colon-Hydro-Therapie bei Angina pectoris, nach einem Herzinfarkt oder einer Darmoperation sowie während der Schwangerschaft.

Durchführung

Im Rahmen der Kolonhydrotherapie leitet man ohne Druck rund 10 Liter Wasser in den Darm. Die Wassertemperatur wechselt dabei zwischen 21 und 41 Grad Celsius, um die Darmtätigkeit positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig erfolgt eine leichte Massage der Bauchdecke, die zur Förderung der Peristaltik dient.

Nach dem Reinigungsvorgang setzt man dem Wasser reinen Sauerstoff zu. Sogar Essig, Kaffee oder Milch werden mitunter zur Wirkungsverstärkung beigemischt.

  • Die Dauer einer Sitzung liegt bei etwa 60 Minuten.
  • Insgesamt werden bei einer Kolonhydrotherapie bis zu 15 Spülungen vorgenommen.

Da die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung nicht tragen, muss der Patient sie selbst übernehmen.

Risiken

Durch eine Kolonhydrotherapie besteht die Gefahr, dass das Gleichgewicht, welches zwischen den Bakterien im Darm herrscht, gestört wird. Außerdem ist es möglich, dass der Darm die Fähigkeit, sich selbst von toten Zellen zu befreien, einbüßt. Des Weiteren kommt es gelegentlich zu:

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) zählt zur Naturheilkunde und dient zur Behandlung verschiedener Krankheiten. Entwickelt wurde sie in den 70er Jahren von dem deutschen Naturwissenschaftler Manfred von Ardenne (1907-1997).

Therapieschritte

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie gibt es in über 20 Varianten. Sie wird als Mehrschritt-Therapie bezeichnet, weil sie aus mehreren Schritten besteht.

  1. Zuerst wird dem Patienten ein Vitamin-Cocktail aus Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin E und Magnesium-Orotat verabreicht. Durch die Gabe der Vitamine lassen sich die Aufnahme von Sauerstoff sowie der Stoffwechsel innerhalb der Körperzellen stimulieren. Außerdem dient der Cocktail zum Schutz vor schädlichen Auswirkungen durch den Sauerstoff.

  2. Nächster Schritt ist das Inhalieren von Luft, die mit Sauerstoff angereichert ist. Dabei handelt es sich um O2 aus Flaschen oder Konzentratoren, das die Patienten zwei Stunden lang einatmen.

  3. Anschließend übt der Patient sportliche Betätigungen aus. Für eine verbesserte Durchblutung des Gehirns kann auch geistiges Training durchgeführt werden. Diese Schritte lassen sich mehrmals wiederholen.

Insgesamt nimmt die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie 14 bis 18 Tage in Anspruch. Die positive Wirkung dauert mindestens ein halbes Jahr. Dann muss die Behandlung wiederholt werden.

Wirkung

Durch die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie ist es möglich, den Blutfluss in den kleinen Blutgefäßen zu verbessern. Außerdem erhält das Gewebe mehr Sauerstoff, wodurch sich die Leistungsfähigkeit des Menschen steigern lässt. Weitere positive Effekte sind eine Verbesserung des Immunsystems sowie die Verringerung von Stress.

Anwendungsgebiete

Eingesetzt wird die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, um verschiedene Durchblutungsstörungen zu behandeln. Dabei kann es sich um Durchblutungsstörungen am Auge oder Tinnitus (Ohrengeräusche) handeln. Auch eine Unterstützung zur Krebsbehandlung wird als sinnvoll betrachtet.

Gegenanzeigen

Als Gegenanzeigen gelten:

Risiken und Nebenwirkungen

Erfolgt die Anwendung des Sauerstoffes unsachgemäß oder kommt es zu einer Überdosis, besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen. Dazu gehören vor allem:

Wird die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie jedoch fachgerecht durchgeführt, fallen die Risiken nur gering aus.

Softlasertherapie

Die Softlasertherapie wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt. Sie dient zur Behandlung unterschiedlicher Störungen.

Laser

Bei Laserstrahlen handelt es sich um Lichtquellen, die im Gegensatz zu natürlichem Licht nur eine einzige Wellenlänge haben. Dadurch lassen sich bestimmte Wirkungen verstärken. So greift die Chirurgie immer häufiger auf intensive Laser zurück, um Gewebe zu durchtrennen.

Dagegen beeinflusst die Softlasertherapie in erster Linie den Stoffwechsel des Menschen sowie bestimmte Zellprozesse.

Die Wellenlänge, die man bei der Softlasertherapie anwendet, liegt im Infrarotbereich oder im sichtbaren Rotbereich. Aufgrund von zu wenig natürlichem Licht kann es innerhalb des Körpers zu verschiedenen Störungen kommen.

Mit der Softlasertherapie werden diese Störungen behandelt und ausgeglichen. So wird den Laserstrahlen eine

  • schmerzlindernde
  • entzündungshemmende und
  • durchblutungsfördernde

Wirkung nachgesagt. Darüber hinaus aktivieren sie den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem.

Laserakupunktur

Eine Variante der Softlasertherapie ist die Laserakupunktur. Diese dient zur Harmonisierung der Meridiane. Diese werden als Leitbahnen für die Lebensenergie des Menschen angesehen. Im Rahmen der Laserakupunktur behandelt man die Akupunkturpunkte des Patienten mit einem Laserstrahl.

Einsatzgebiete

Die Softlasertherapie wird von Alternativmedizinern zur Behandlung von

  • Durchblutungsstörungen
  • Verletzungen
  • Hautkrankheiten
  • Rheuma
  • lokalen Entzündungen

eingesetzt. Weitere Indikationen sind:

Ebenso gilt die Softlasertherapie zur Raucherentwöhnung als sinnvoll.

Durchführung

Die Behandlung mit einem Softlaser kann unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. So sind als Behandlungsdauer wenige Sekunden bis eine Stunde möglich. Schmerzen muss der Patient dabei nicht befürchten. Auch störende Nebenwirkungen gibt es nicht.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der Softlasertherapie konnte bislang wissenschaftlich nicht bewiesen werden. So ist es ratsam, sie lediglich zur Unterstützung vornehmen zu lassen und nicht wegen ihr auf bewährte Therapien zu verzichten.

Spagyrik

Spricht man von Spagyrik, ist damit die medizinische und pharmazeutische Umsetzung der Alchemie gemeint. In ihr vereinen sich Elemente

Heilmittel der Spagyrik bezeichnet man als Spagyrika. Sie bestehen aus mineralischen, tierischen und pflanzlichen Substanzen. Ihre Herstellung erfolgt durch chemische Verfahren. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zur Spagyrik.

Wünschelrute

Unter einer Wünschelrute wird ein Zweig oder Ast aus Holz verstanden, der über eine Y-Gabelung verfügt. Heutzutage kann sie aber auch aus Metall oder Kunststoff bestehen.

Sie dient dazu, Erdstrahlen und Wasseradern aufzuspüren. Hier gehen wir im Detail auf die Wünschelrute ein.

Hildegard-Medizin

Hildegard von Bingen wurde 1098 geboren. Sie verstarb 1179 in einem Kloster in Bingen, in dem sie als Benediktinerin lebte. Während ihrer Zeit im Kloster verfasste sie zahlreiche Abhandlungen auf verschiedenen Fachgebieten. So beschäftigte sich Hildegard natürlich mit der Religion, aber auch mit Musik und Kosmologie.

Einen besonderen Stellenwert hatte für von Bingen aber die Medizin. Und auf eben jenem Gebiet ist Hildegard von Bingen auch heute noch vielen Menschen ein Begriff. Es gibt sogar Menschen, die behaupten, Hildegard von Bingen wäre die erste deutsche Ärztin überhaupt gewesen. Informieren Sie sich hier über die Besonderheiten und Bereiche der Hildegard-Medizin.

Regenerative Mitochondrien-Medizin

Zahlreiche Menschen leiden unter chronischen Erkrankungen. Einen neuen Ansatz zur Behandlung von schlecht therapierbaren Krankheiten bildet die regenerative Mitochondrien-Medizin.

In dieser geht man von einem Zusammenhang zwischen Funktionsstörungen der Mitochondrien und der Entstehung bestimmter Erkrankungen aus. Diese beeinträchtigte Funktion gilt es, wieder herzustellen. Informieren Sie sich hier genauer über dei Mitochondrien-Medizin.