Heileurythmie - Ziel, Wirkung und Anwendungsgebiete
Die Heileurythmie ist eine Form der Bewegungstherapie, die darauf abzielt, neuralgische, stoffwechselverändernde, kreislaufschwächende und entzündliche Erkrankungen zu heilen. Auch motorische und psychomotorische Störungen bei Kindern und Erwachsenen können mit der Heileurythmie behandelt werden. Wissenschaftliche Belege über deren Wirksamkeit gibt es allerdings nicht.
Anwendungsgebiete
Die Heileurythmie zählt zu den alternativen Heilmethoden. Wissenschaftliche Belege über ihre Wirksamkeit gibt es bisher nicht. Aus diesem Grunde wird diese Form der Bewegungstherapie von Schulmedizinern häufig kritisiert. Dennoch scheinen viele Krankheiten auf die Heileurythmie anzusprechen.
Diversen alternativmedizinischen Studien zufolge konnte bei
- Neuralgien
- diversen Stoffwechsel- und Gelenkerkrankungen,
aber auch bei
eine Heilung oder zumindest eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Selbst motorische und psychomotorische Störungen soll die Heileurythmie beheben.
Grundlagen
Die seit etwa 80 Jahren angewandte Form der Bewegungstherapie hat ihren Ursprung in der Eurythmie, die zu den expressiven Tanzkünsten zählt. Sie besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem klassischen Ballett und bedient sich neben typischen tänzerischen Bewegungen auch
- diverser Gesten und Mimiken sowie
- der Lautäußerung und -umwandlung.
Vokale und Konsonanten werden in dynamische Bewegungen umgesetzt und vom Patienten bewusst erlebt. Ebenso findet eine gezielte Farb- und Raumauswahl statt. Letztere erlaubt es dem Patienten, die Wechselwirkung zwischen dem eigenen Körper und der Umgebung erkennen zu lernen. Zur Untermalung der diversen Bewegungsabläufe erfolgt eine musikalische Begleitung.
Die Bewegungsabläufe in der Heileurythmie entsprechen einer Choreographie, die allerdings nicht einstudiert wird, sondern aus dem Bewusstsein des Patienten entspringt. Diese Form der Selbstfindung soll die Kreativität anregen. Nicht umsonst wird die Eurythmie als eigenständiges Unterrichtsfach gelehrt.
In der Heileurythmie geht man davon aus, dass der Körper aus vier verschiedenen Ebenen besteht. Sie umfassen
- den Leib
- die Seele
- den Geist und
- die Individualität.
Ein gesunder Körper benötigt ein perfektes Zusammenspiel dieser Ebenen. Gerät dieses aus der Balance, wird der Körper geschwächt und unter Umständen krank.
Hintergrund
Die in der Heileurythmie angewandten Bewegungsabläufe sollen den Körper so beeinflussen, dass das Zusammenspiel der vier Ebenen wieder funktioniert. Ähnlich wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin geht die Heileurythmie nicht nur von der körperlichen und geistigen Verbundenheit des Körpers aus, sondern auch vom Fluss der Energien und von diversen Kräften, die von innen, aber auch von außen wirken können.
Während Gemütsäußerungen normalerweise im Inneren des Körpers entstehen und nach außen getragen werden, wirken die Bewegungsabläufe und Gesten der Heileurythmie von außen auf den Körper ein und werden von seinem Inneren aufgenommen. In diesem Sinne beeinflusst die körperliche Aktivität die Seele, den Geist und die Individualität.
Anders herum beeinflusst die Individualität, also die Kreativität des Patienten, seine Seele, die Hirnaktivität und die Bewegungsabläufe. Die seelische Verfassung wiederum entscheidet über die drei anderen Ebenen des Körpers. Der Geist bestimmt, inwiefern die Therapieansätze der Heileurythmie überhaupt aufgenommen und ausgeführt werden können. Die Heilerfolge hängen also in erster Linie nicht von der fachlichen Eignung des Therapeuten, sondern vielmehr von der Mitgestaltung des Patienten ab. In der Regel wird die Heileurythmie als Einzeltherapie angeboten.
Kostenübernahme
Sofern ein athroposophischer Therapeut sie anleitet, liegt es im Ermessen der gesetzlichen Krankenkassen, die entstehenden Kosten zu übernehmen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Kostenübernahme eher eine Ausnahme darstellt.