Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Durchführung des Heubades
Als Heubad bezeichnet man eine Wellness-Anwendung. Das Bad in frischem Heu gilt als bewährte Methode bei verschiedenen Befindlichkeitsstörungen sowie zur Entschlackung oder Entspannung.
Ziel und Zweck
Ziel und Zweck eines Heubades ist die Linderung von verschiedenen Beschwerden wie zum Beispiel einem Hexenschuss oder Rheuma. Zudem wirken die Stoffe des Heus auf schonende Weise entschlackend und entgiftend auf den menschlichen Organismus. Dabei wird der Körper in frischem, aufgedampftem Heu eingebettet.
Neben dem körperlichen, entsteht auch ein seelisches Wohlbefinden.
Funktionsprinzip
Heubäder werden bereits seit Jahrhunderten angewandt und gelten als bewährte Methode, bei der man auf den heilsamen und wohltuenden Effekt des Alpenheus zurückgreift. Durch ein Heubad wird der Körper zum Schwitzen gebracht, wodurch der Organismus schonend entschlackt wird. Die aufsteigende Wärme hat eine anregende Wirkung auf den gesamten Organismus. Zudem wirkt ein Heubad auf ganz natürliche Weise und enthält keinerlei zusätzliche synthetische Stoffe.
In zahlreichen Wellnessbetrieben werden Heubäder zur Entspannung und Entschlackung angeboten.
Wohltuende Bestandteile
Das Heu ist eine naturgegebene Mischung aus verschiedenen Blumen, Gräsern und Kräutern wie zum Beispiel
Für die Durchführung von Heubädern dürfen nur Gräser verwendet werden, die von Wiesen stammen, die nicht mit Mineraldüngern und Herbiziden behandelt wurden. Bevor der Körper eingewickelt wird, wird das Heu eine Stunde lang eingewässert und langsam erwärmt.
Durch die feuchte Wärme, werden die in dem Heu enthaltenen ätherischen Öle frei. So erfolgt eine Aufnahme der Wirkstoffe sowohl über die Nase, als auch über die Haut.
Wirkung
Über die Inhaltsstoffe des Heus Aussagen zu machen, ist nur schwer möglich, da es sich um eine bunte Mischung der verschiedensten Pflanzen handelt. So sind meistens Gerbstoffe, ätherische Öle, Flavonoide und Cumarine in unterschiedlicher Menge enthalten. Fest steht jedoch, dass Heubäder
- die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren und so
- das Immunsystem stärken.
So werden sie bei grippalen Infekten und Fieber mit Erfolg eingesetzt. Das Zusammenspiel zwischen den Wirkstoffen des Heus und der milden Wärme wirkt
- schmerzlindernd
- durchblutungssteigernd und
- entkrampfend.
Anwendungsbereiche
Deshalb werden Heubäder bei
- rheumatischen Beschwerden,
- Gelenkschmerzen oder
- Verspannungen
angewandt. Für die Seele ist ein Heubad ein Ausflug in die ruhige Bergwelt, so dass man sich nach einem Heubad ausgeruht und entspannt fühlt.
In der Naturheilkunde wird ein Heubad oftmals mit anderen Anwendungen oder Heilfasten verbunden. Die Inhaltsstoffe des Heus wirken sowohl über die Atemwege als auch über die Haut.
Ein Heubad ist vielfältig verwendbar und kann für verschiedene Heilprozesse genutzt werden. Zur Anwendung kommt es meistens bei:
- einer Entschlackung
- zur Förderung der Durchblutung
- bei einigen Erkrankungen der Atemwege
- einem Hexenschuss
- Neuralgien
- Arthrose
- Erschöpfungszuständen
- Rheuma
Ablauf eines Heubades
Vorbereitungen
Vor einem Heubad sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei dem verwendeten Heu auch um Heu aus dem Gebirge handelt, denn in diesem sind viele Wildkräuter enthalten. Zudem beinhaltet es weniger Schadstoffe als gewöhnliches Heu.
Bevor man das Heubad nehmen kann, wird das Heu zuvor ca. eine Stunde lang gewässert, damit vorhandene Blütenpollen gebunden werden. Dies ist besonders für Allergiker sehr wichtig. Zudem können sich auf diese Weise die im Heu befindlichen ätherischen Öle, wie zum Beispiel Cumarin, besser entfalten.
Ablauf eines Heubades
Nachdem das Heu für das Bad gerichtet wurde, kann die zu behandelnde Person in das Heubad eingebettet werden. Dazu wird eine vorgewärmte Liege bereitgestellt. Das Heu hat dabei eine Temperatur von ungefähr 40 bis 42 Grad Celsius.
Nachdem man in das Heubad eingebettet wurde, bleibt man dort rund 20 bis 30 Minuten lang liegen und genießt die wohltuende Wirkung des Heus. Während des Bades öffnen sich die Poren der Haut, wodurch die heilenden Wirkstoffe besser aufgenommen werden können.
Nachbereitung
Nach Beendigung des Bades sollte zunächst geduscht und danach nochmals eine halbe Stunde geruht werden. Um die Wirkung des Heubades zusätzlich zu unterstützen, werden Bewegung an der frischen Luft und das Trinken eines Entschlackungstees empfohlen.
Anwendung zuhause
In abgewandelter Form ist ein Heubad auch zuhause möglich.
- Dafür werden 400g Heublumen mit fünf Liter Wasser übergossen und erhitzt.
- Nach fünfzehn Minuten kochen kann die Mischung abgeseiht werden.
- Diesen Extrakt fügt man nun einem Vollbad zu.
- Die Badedauer sollte bei ca. 38°C Wassertemperatur 10-15 Minuten dauern.
- Nach dem Bad sollte Bettruhe gehalten werden.
Mit entsprechend weniger Heublumen kann man natürlich auch Sitz-, Fuß- oder Armbäder durchführen. Wer allergisch auf Pollen reagiert, sollte sowohl bei der Heuanwendung in Wellnesshotels oder Kurkliniken, als auch mit dem Heubad zuhause vorsichtig sein.
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