Körperpackung - Welche Wirkung bringt sie und welche Arten gibt es?
Zur Entschlackung und Entgiftung des Körpers oder auch zur Entspannung wird eine Körperpackung empfohlen. Unter einer Körperpackung versteht man das Einwickeln von Körperteilen oder auch des ganzen Körpers mit warmen Tüchern oder Folien. Dabei werden Pasten mit Nährstoffen, Cremes oder Kräutern auf die Haut aufgetragen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unterschiedliche Arten von Körperpackungen.
Was ist eine Körperpackung? - Merkmale und Funktion
Ziel und Zweck von Körperpackungen, die auch als Körperwickel bezeichnet werden, ist die Entschlackung und Entgiftung des Körpers.
Dabei kommen Teil- oder Ganzkörperpackungen, die zum Beispiel mit
angereichert werden, zur Anwendung.
Solche Körperwickel werden nicht nur von Wellnessbetrieben, Schönheitsfarmen und Kosmetiksalons angeboten, sondern auch von Naturmedizinern und Heilpraktikern, da Körperpackungen nicht nur entspannend wirken, sondern auch einen gesundheitlichen Nutzen haben.
Anwendungsbereich: Welche Effekte haben Körperpackungen?
Bei fachgerechter Anwendung kommt es zu positiven Effekten wie:
- einer Verbesserung des Hautbildes
- der Lösung von Verspannungen
- einer Harmonisierung des körperlichen Energieflusses
Inhaltsstoffe von Körperpackungen
Zur Anwendung kommen bei einer Körperpackung verschiedene Stoffe wie zum Beispiel:
- Moor- oder Heilschlamm
- Mineralsalze
- Kieselerde
- Algen
- Honig
- flüssiger Schokolade
- Edelsteinen
Der gesundheitliche Nutzen von Honig, Schokolade und Edelsteinen wird jedoch skeptisch beurteilt - hier steht die Entspannung im Fokus.
Arten und Durchführung von Körperpackungen
Nützlich sind hingen Packungen mit Algen, denn diese wirken nach Meinung der Experten sehr intensiv, da Algen reich an Vitaminen und Mineralien sind. Zudem schwemmen sie Giftstoffe und Wasser aus dem Gewebe.
Moor- und Heilschlamm wirkt in Verbindung mit Wärme entzündungshemmend sowie entkrampfend und entspannend auf die Muskulatur. Zudem fühlt sich die Haut straffer und weicher an.
Zu den bekanntesten Anwendungen mit Heilschlamm gehören die Fangopackungen. Um positive Effekte bei Rücken- oder Schulterschmerzen zu erzielen, sind jedoch regelmäßige Körperpackungen erforderlich.
Ebenfalls nützlich sind Körperwickel mit Kieselerde und Mineralsalzen, die bei Akne oder unreiner Haut zum Einsatz kommen.
Körperpackungen werden meist warm angewandt, aber auch kalte Packungen gegen
- Krampfadern,
- Besenreißer oder
- venöse Stauungen
sind möglich. Solche Körperpackungen werden Frigi-Wickel genannt und enthalten Algen, Menthol oder Kampfer.
Eine weitere Variante ist der Einsatz von Ziegenmilch zur Befeuchtung von rissiger und trockener Haut.
Durchgeführt werden Körperpackungen von Wellnesseinrichtungen, Schönheitsfarmen, Kosmetiksalons oder von Heilpraktikern. Dabei werden den Packungen oder Wickeln Zusatzstoffe beigegeben, die vom Körper gut aufgenommen werden.
Auf diese Weise wird
- der Körper entschlackt,
- Bindegewebe gefestigt und
- die Haut mit wichtigen Mineralien versorgt.
- Außerdem wird die Durchblutung angeregt.
Für die Anwendung von Körperpackungen gibt es verschiedene Methoden.
Algenpackungen
Bei einer Algenpackung behandelt man den Körper mit Algen aus dem Meer, die viele wertvolle Inhaltsstoffe in sich bergen. Die Algen werden entweder in pulverisierter Form oder frisch verwendet.
Das Pulver wird in eine Schüssel gegeben und mit warmem Wasser zu einem dicken Brei verrührt.
Danach wird dieser Algenbrei auf die Körperstellen, die behandelt werden sollen wie zum Beispiel Arme, Beine, Hüften, Gesäß oder Rücken aufgetragen und mit Klarsichtfolie umwickelt, damit der Brei besser einziehen kann.
Nach rund 30-40 Minuten wird die Algenpackung wieder entfernt.
Diese Form der Körperpackung lässt sich auch gut zu Hause anwenden. Hier gehen wir genauer auf diese Art von Körperpackungen ein.
Bodywrapping
Bodywrapping kommt vor allem gegen Cellulite zur Anwendung. Dabei werden die Problemzonen des Körpers mit Bodycremes, Algen oder Schlamm eingerieben und anschließend mit Plastikfolie umwickelt, um:
- die Durchblutung zu fördern
- kleine Fettpölsterchen zu reduzieren
- das Bindegewebe zu festigen
Nach dem Anlegen des Körperwickels wird die behandelte Person für eine Stunde warm zugedeckt, damit der Körper ins Schwitzen gerät. Um einen sichtbaren Effekt zu erzielen muss das Bodywrapping jedoch regelmäßig durchgeführt werden. Informieren Sie sich hier genauer über das Bodywrapping.
Fangopackungen/Schlammpackungen
Fangopackungen erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Mit diesem heißen Mineralschlamm können zahlreiche Beschwerden behandelt werden, wie zum Beispiel:
- Rheuma
- Rückenschmerzen
- Neurodermitis
- Hexenschuss
- Menstruationsbeschwerden
Ebenso dienen Fangopackungen Wellness- und Schönheitszwecken.
Für die Anwendung wird die Fangopackung auf rund 60-80 Grad Celsius erwärmt. Nach der Abkühlung trägt man sie auf die Körperstelle auf, die behandelt werden soll.
Ähnlich wie beim Bodywrapping wird die behandelte Person warm zugedeckt und lässt die Fangopackung etwa eine halbe Stunde lang auf sich einwirken. Lesen Sie hier weiter, wenn Sie sich genauer über Fangopackungen informieren möchten.
Moorpackungen
Moor wird traditionell bei rheumatischen bzw. arthritischen Beschwerden als Ganz- oder Teilkörperpackung bzw. als Moorbad eingesetzt, hat aber auch eine pflegende und regenerierende Wirkung auf die Haut, die sich der Mensch bereits seit Jahrhunderten zunutze macht.
Naturmoor bzw. Moortorf ist gewissermaßen das Endprodukt des natürlichen jahrtausendelangen Prozesses der Umwandlung von vermodernden Pflanzen, der unter Luftabschluss und bei gleichzeitigem Wasserüberschuss stattfindet. Allein für eine einen Millimeter breite Moorschicht wird ein Jahr dieses Umwandlungsprozesses benötigt. Das Wasser zur Zersetzung der Pflanzen stammt bei Niedermoortorfen aus dem Grundwasser, bei Hochmoortorfen aus dem Niederschlag. Wenn Sie sich genauer über Moorpackungen informieren möchten, lesen Sie unseren separaten Artikel zum Thema.
Kaviarpackungen mit wertvollen Inhaltsstoffen für Stoffwechsel und Muskulatur
Kaviar, ob rot oder schwarz, kennen die meisten nur in der Verbindung mit einem exquisiten Buffet, Gourmetmenü oder als luxuriöse Beilage zum Wodka. Doch aufgrund der positiven Inhaltsstoffe, wird das "Schwarze Gold" nun auch als Kaviarwickel eingesetzt. Eine besondere Behandlung, die man sich nicht alle Tage gönnen wird, aber sich doch unbedingt einmal zum Ausprobieren lohnt.
Kaviar wird aus unterschiedlichen Störarten gewonnen, gereinigt und gesalzen auch als Fischeier oder Roggen bezeichnet und besonders unter Fischliebhabern und Gourmets als Delikatesse geschätzt.
- Beluga
- Sevruga oder auch
- Ossietra
werden unter anderem im Schwarzen Meer oder auch im Kaspischen Meer gefangen und zur Gewinnung des Kaviars herangezogen.
Wertvolle Inhaltsstoffe des Kaviar
Der Kaviar hat nicht nur einen besonderen Eigengeschmack, sondern enthält wertvolle Inhaltstoffe, die für den Menschen zu einer gesunden Unterstützung werden können. Mit
- zwischen 25 und 30 Prozent Eiweiß und essentieller Aminosäuren sowie
- 16 Prozent Fett
ist der Kaviar zwar nicht unbedingt das magerste Nahrungsmittel, aber dafür hervorragend zur Eiweißversorgung der Muskulatur und als funktionelle Hilfe zahlreicher Stofwechselvorgänge geeignet. Auch an Mineralien und Vitaminen geizt der Kaviar nicht:
wirken sowohl auf die Schilddrüse als auch auf die Zellerneuerung und werden fast schon zu einem Anti-Agingmittel.
Kaviar-Körperwickel
Diese Inhaltsstoffe sind es auch, die den Kaviar als pflegendes Produkt in der Kosmetik- und Wellnessbranche so wertvoll machen. Hierbei wird der Kaviar zumeist als wohltuender Körperwickel eingesetzt.
Oft wird die Haut mit einem sanften Peeling vorbehandelt, um danach die positiven Wirkstoffe des Kaviars besser aufnehmen zu können.
Anschließend wird der Kaviar auf die Problemzonen gestrichen und mit Baumwolltüchern umwickelt.
Unter warmen Decken eingehüllt verbleibt der Kaviarwickel für etwa zwanzig bis dreißig Minuten an Ort und Stelle.
Danach wird er abgenommen und die Haut gereinigt.
Entspannung gepaart mit der Wirkkraft des Meeres zeigt sich auf der Haut durch eine weiche und geglättete Optik. Eine Alternative gibt es gegenüber dieser Luxusbehandlung auch in Form von kaviarhaltigen Pflegecremes, die man über den Handel beziehen und zuhause regelmäßig zum Einsatz bringen kann.
Gönnt man sich allerdings ab und zu den Luxus des Kaviars, dann sollte man diesen nicht nur als kosmetisches Mittel einsetzen, sondern durchaus auch als Leckerbissen für innen. So kann man gleichzeitig für die innere und die äußere Schönheit sorgen und sich wahrlich fürstlich fühlen.
Körperpackungen mit Heilerde
Heilerde ist so beliebt, weil sie nicht nur von außen, sondern auch von innen wirkt. Als naturreiner Löss ist sie hier wie ein Schwamm in der Lage, Fette, Cholesterin und andere Schadstoffe mikrofein direkt aus der Nahrung zu binden. Auch äußerlich angewendet macht man sich ihre Saugfähigkeit zu Nutze.
Betrachtet man Heilerde unter mineralogischen Gesichtspunkten, fällt auf, dass es sich eigentlich gar nicht um eine Erde handelt, sondern um Löss. Löss ist ein Gestein, welches durch die Zerstörung anderer Gesteine entsteht und sich anschließend ablagert. Hier informieren wir über die Wirkungsweise von Heilerde.
Körperpackungen mit Sand
Sand, beispielsweise in Form des schwarzen Sandes aus Tahiti oder weißen Sandes aus Bora Bora, wird traditionell zur Peeling der Haut angewendet - also zur mechanischen Entfernung abgestorbener Hautzellen, Verhornungen und kleinerer Unreinheiten. Weniger exotisch, aber nicht minder wirkungsvoll, ist Seesand, der als Ganzkörperpeeling verwendet werden kann.
Anwendungsgebiete und Wirkweise von Sandpackungen
Feinster Seesand lässt sich auch ideal als Gesichtspeeling bei fettiger Haut und Mischhaut einsetzen.
Durch die sanfte Massage während des Peelings wird die Durchblutung der Haut angeregt. Wendet man ein Seesandpeeling regelmäßig an, reduziert sich nach und nach die Talgproduktion der Haut, sodass ein vorschnelles Nachfetten verhindert wird.
Ebenso ist ein Seesand-Peeling in der Lage, vergrößerte Poren zu minimieren und die gesamte Gesichtshaut zu mattieren. Das Hautbild wird bei regelmäßiger Anwendung deutlich verbessert, die Haut wirkt klarer und rosiger und fühlt sich spürbar weicher und zarter an.
Sandpeelings als Wellnessangebot oder selbst gemacht
Spas und Wellness-Institute bieten ebenfalls Sandpeelings an, beispielsweise das sogenannte Märkische Peeling, das mittels einer speziell gesiedeten Seife aus Sand und Sohle vorgenommen wird. Der feine Märkische Sand befreit die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen. Zudem regt das Peeling den Kreislauf an.
Kostengünstiger wird es, wenn man beim nächsten Strandurlaub einfach selbst zu den Mikrosteinchen greift:
- Einfach den leicht angefeuchteten Sand vom Ufer in kreisenden Bewegungen einmassieren und
- zum Abspülen ab in die Fluten!
Für das heimische Badezimmer ist fertiger Peelingsand erhältlich. Diesem sind zumeist Pflanzenextrakte oder Öle zugesetzt, aber auch Meeresmineralien oder Kaolin - also weiße Tonerde - werden einem Sandpeeling oft zugesetzt. Sie verstärken den reinigenden Effekt des Sandes zusätzlich.
Waschzusätze mit Peeling-Sand eignen sich außerdem, um nach der Epilation eingewachsene Härchen wieder sanft zu befreien.
Körperpackungen mit Vulkanerde
Vulkanerde wird aus der Lava vormals ausgebrochener Vulkane gewonnen. Diese enthält viele wertvolle Substanzen aus dem Erdinneren, beispielsweise
- Kalium,
- Kalzium,
- Magnesium,
- Silizium,
- Mangan oder
- Eisen.
Aus diesem Grund gilt Vulkanerde auch als besonders fruchtbar und wird von Gärtnern gewinnbringend eingesetzt. Aber auch der menschliche Organismus profitiert von Vulkanerde. Berühmt ist beispielsweise die Vulkanerde aus Hawaii mit ihrer charakteristischen roten Tönung.
Anwendungsgebiete und Wirkweise
Die in der Vulkanerde enthaltenen Mineralien verbessern die Nährstoffversorgung der Zellen und haben somit eine leichte Anti-Aging-Wirkung. Auch das Bindegewebe wird durch ein sanftes Peeling mit Vulkanerde gefestigt. Dies machen sich vulkanische Kurorte und Kosmetikinstitute zunutze, die im Rahmen einer Vulkantherapie straffende Bäder anbieten.
Auch das traditionelle arabische Rhassoul wird oftmals mit einer mineralischen Vulkanerde durchgeführt, die die Haut auf natürliche Art und Weise reinigt und sanft peelt. Darüber hinaus stärken die in der Vulkanerde enthaltenen Mineralien den natürlichen Säureschutzmantel der Haut, geben ihr gewissermaßen Hilfe zur Selbsthilfe.
Zudem ist Vulkanerde reich an Schwefel, der auf Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Ekzeme oder Neurodermitis eine günstige Wirkung hat, da er entzündungshemmend und beruhigend wirkt.
Vorsicht ist allerdings bei stark entzündeten, offenen und nässenden Hautausschlägen geboten. Die hochwirksamen Mineralien der Vulkanerde könnten hier zusätzlich reizend wirken.
Allergiker sowie Menschen mit unreiner oder besonders sensibler Haut profitieren am meisten von Anwendungen mit Vulkanerde, da diese zumeist hervorragend hautverträglich sind - schließlich enthält naturbelassene Vulkanerde keine chemischen Zusatzstoffe und ist ein reines Naturprodukt.
Wer sehr trockene Haut oder strapazierte Kopfhaut hat, kann dem mit Wasser angerührten Vulkanerdebrei noch einige Tropfen wertvolles Arganöl zusetzen. Dies bewahrt Haut und Haar vor dem Austrocknen und gilt ebenfalls als hochverträglich.
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- Die Praxis der Hydrotherapie und verwandter Heilmethoden: Ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende, Springer, 2013, ISBN 3642900178
- Leitfaden Naturheilkunde: Methoden, Konzepte und praktische Anwendung, Urban & Fischer Verlag, 2017, ISBN 3437551434
- Gewebs- und Körpertemperaturen bei Schlammpackungen und Schlammteilbädern, Medizinische Technik, 1952, Band 17
- Thermodiagnostik und Thermotherapie, Schattauer, 1999, ISBN 3794542002
- Wärme, Kälte, Bäder - Was können sie bewirken?: Einsatz und Effekte traditioneller physikalischer Heilweisen, Shaker, 2017, ISBN 384404972X
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