Kleine Helfer mit Ekelfaktor - Maden und Würmer in der Therapie
Es kriecht, windet sich und saugt sich fest. Was im ersten Moment einen Ekel auslöst, kann unter Umständen mehr als heilend sein. Wenn sich Egel ins Fleisch saugen, Würmer gegen Multiple Sklerose ankämpfen und Maden als Räumkommando in die Wunden stürmen, dann ist die Zeit der Biotherapie. Und oft sind die kleinen Komparsen der Medizin die Hauptdarsteller im Kampf gegen Krankheiten.
Ungeziefer in der Medizin der Vergangenheit
Die Biotherapie ist eigentlich keine neue Errungenschaft der Medizin.
- Bereits die Aborigines und die Mayas ließen Maden an Wunden, wenn diese nicht heilen wollten.
- Auch die Heiler der Antike züchteten sich die Blutegel als Helfer zum Aderlass heran.
- Und auch im zentralanatolischen Kangal-Gebiet knabberten schon vor vielen Jahrhunderten Saugbarben die erkrankte Haut der Menschen an.
Immer mehr Menschen sind gegen Antibiotika oder Penicillin resistent, andere dagegen werden von ihren Ärzten als heilloser Fall abgestempelt und mit dieser Diagnose alleine gelassen. Dabei können Ungeziefer und Co. durchaus eine Linderung, wenn nicht gar eine Heilung erzielen - wenn sie nur nicht so eklig wären.
Kleine Helfer mit Ekelfaktor
Genau dieser Umstand lässt die Biotherapie noch etwas in der Dunkelkammer der alternativen Heilmethoden dümpeln. Es ist ja auch kein angenehmer Anblick, wenn sich die Egel an dem durch Krampfadern geschwollenen Bein winden oder sich die Maden in der nicht heilenden offenen Wunde gemütlich den Bauch voll schlagen.
Besonders so mancher Arzt beziehungsweise einige Krankenschwestern verzichten aufgrund dieser geprägten Vorstellung auf die Unterstützung der Biopolizei der Natur.
Spezielle Züchtungen für den medizinischen Einsatz
Dabei werden die Tierchen ja nicht aus der nächsten Mülltonne oder irgendeinem schmutzigen Bach gefischt. Im Gegenteil: Ob
- Maden
- Egel oder
- Knabberfisch und
- Würmer,
alle werden speziell für ihren einmaligen Einsatz gezüchtet und unter hygienischen Zuständen an den Patienten gelassen. Leider wird den Tieren ihr selbstloser Einsatz nicht gedankt, denn nach der Therapie werden sie getötet und entsorgt.
Anwendungsgebiete
Die Biotherapie wird mittlerweile eingesetzt bei:
- Arthrose
- schlechter Wundheilung
- bestimmten Hautkrankheiten
- direkt innerlich im Magen und Darm
- ...
Der Erfolg bestärkt die bemühten Ärzteteams. Wer also unter einer der Erkrankungen leidet und auf lange Sicht keine Besserung zu erwarten hat, der sollte seinen antrainierten Ekel überwinden und seinen Arzt nach den Möglichkeiten der Biotherapie fragen.
Und sollte sich der Therapeut bei der Behandlung zieren, dann kann man ihm ja den Egel, die Maden oder Würmer aus der Hand nehmen und im Sinne der eigenen Heilung selber an Ort und Stelle anbringen.