Pferdesalbe - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Als Pferdesalbe bezeichnet man eine spezielle Salbe zur Behandlung von Gelenk- und Muskelschmerzen. Ursprünglich wurde dieses wohltuende Arzneimittel für Pferde entwickelt.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck einer Pferdesalbe ist die Behandlung und Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen. Dabei kommen pflanzliche Inhaltsstoffe zur Anwendung.

Geschichte

Pferdesalbe wurde ursprünglich für Pferde hergestellt. Doch entspringt der Name "Pferdesalbe" nicht, wie viele Menschen glauben, der Tatsache, dass die Salbe der Behandlung von eben diesen Tieren galt, sondern vielmehr ihrer weiteren Entwicklung, in der dem Gel der heute weit verbreitete Zusatz der Rosskastanie beigefügt wurde - die Gewöhnliche Rosskastanie wird auch als Pferdekastanie bezeichnet.

Entwickelt wurde die spezielle Salbe im Jahr 1984 von dem deutschen Apotheker und Pferdeliebhaber Dr. Ulf Jacoby. Er stellte fest, dass sich

bestens zur Behandlung und Pflege von Sehnen und Fesseln der Tiere eigneten und stellte aus dieser Mischung ein Gel her.

Doch einige Reitsportfans wandten die Pferdesalbe nicht nur bei ihren Pferden, sondern auch bei sich selbst an und behandelten damit ihre Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen.

Da diese Behandlung eine positive Wirkung zeigte, wurde das spezielle Gel für Pferde weiterempfohlen und fand schließlich immer größere Verbreitung. Durch die gestiegene Nachfrage kam es im Laufe der Zeit zur Entwicklung von ähnlichen Produkten, wodurch die Auswahl an Pferdesalben deutlich größer wurde.

Inhaltsstoffe und deren Wirkung

Da es verschiedene Pferdesalben gibt, können sie unterschiedliche Wirkstoffe beinhalten. In fast allen Salben sind jedoch Extrakte aus Rosmarin und Arnika enthalten, die ebenso wie Menthol und Kampfer zu den Inhaltsstoffen der ersten Pferdesalbe gehörten.

Diese Stoffe haben sich in der Volksmedizin bereits bei der Behandlung von Schwellungen und Prellungen bewährt.

Aufgrund der Wirkstoffe entsteht ein spezieller Zwei-Phasen-Effekt.

  1. Durch das Menthol kommt es zu einer angenehmen Kühlung der zu behandelnden Körperstelle. Anschließend wird auch das Gewebe durch die durchblutungsfördernde Wirkung von Rosmarin und Kampfer erwärmt, was sich wohltuend auf den Körper auswirkt.
  2. Arnika wiederum hat einen schmerzstillenden und entzündungshemmenden Effekt auf die behandelten Stellen.

Diese Kombinationswirkung ist besonders zur Behandlung von Gelenk- und Muskelbeschwerden gut geeignet. Auch bei Muskelkater, überdehnten Bändern oder blauen Flecken ist sie hilfreich, ebenso bei Sportverletzungen und Muskelverspannungen.

Viele Pferdesalben erhalten als Zusatz auch den bereits erwähnten Rosskastanien-Extrakt, wodurch es zu einer abschwellenden Wirkung kommt. Ebenso werden Latschenkieferextrakte angeboten.

Grundsätzlich ähneln sich aber Beschaffenheit und Duft der verschiedenen Pferdesalben. Mittlerweile sind die gelartigen Salben fast überall erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Farben wie rot, blau oder grün sowie mit einem erfrischenden Kräutergeruch.

Beim Kauf einer Salbe ist es aber ratsam, auf gute Qualität zu achten. Da die Originalrezeptur von Dr. Ulf Jacoby Rohstoffe nach Arzneibuchqualität enthält, kann seine Pferdesalbe nur in Apotheken rezeptfrei erworben werden.

Anwendung

Pferdesalbe lässt sich unkompliziert anwenden. Nach dem Auftragen auf die zu behandelnde Stelle wird sie einfach sanft einmassiert. Im Gegensatz zu manchen anderen Salben, hinterlässt sie keinen öligen Film auf der Haut und fettet nicht. Daher sind auch keine Flecken auf der Kleidung zu befürchten. Zudem kann auf zusätzliche Bandagen verzichtet werden.

Nebenwirkungen

Da Pferdesalbe mild und schonend ist, sind keine besonderen Nebenwirkungen bei der Anwendung zu erwarten.

Anwendungshinweise

Allerdings sollte die Salbe nicht mit offenen Wunden oder den Augen in Berührung kommen. Nach der Anwendung der Pferdesalbe ist es ratsam, sich gründlich die Hände zu waschen.