Römisch-irisches Bad - Anwendung und Durchführung
Unter einem römisch-irischen Bad versteht man eine Mischung aus altrömischer und irischer Badetradition. Es eignet sich sowohl zur Entspannung als auch zur Linderung verschiedener Beschwerden.
Römisch-irische Bäder zählen zu den Dampfbädern und werden von zahlreichen Thermen und Thermalbädern angeboten. Das römisch-irische Bad verbindet zwei traditionelle europäische Badekulturen miteinander. Dazu sollte man allerdings wissen, dass es sich dabei um Nacktbaden handelt. Auf Textilien wird also vollständig verzichtet.
Römisch-irisches Bad
Seine Wurzeln hat das römisch-irische Bad vor allem im alten Rom. Dort dienten die Bäderanlagen sowohl der körperlichen Hygiene als auch sozialen Kontakten.
Ein typisch römisch-irisches Dampfbad verfügt über
- einen Raum zum Entkleiden (Apodyerium)
- ein lauwarmes und kreislaufschonendes Regenerationsbad (Tepidarium)
- eine Dampfgrotte (Caldarium)
- einen Intensivraum (Laconium) sowie
- einen Kälteraum zur Revitalisierung (Frigidarium).
Während das römische Element feucht-warme Luft beinhaltet, ist warm-trockene Luft ein irisches Element. Kombiniert wurden die beiden Dampfbadformen von dem irischen Mediziner Richard Barter.
Wirkung des römisch-irischen Dampfbads
Ein römisch-irisches Dampfbad dient vor allem der Entspannung. Zugleich ist es aber auch gut für die Gesundheit. Durch einen Wechsel aus warmen und kalten Räumen sowie zwischenzeitlichen Abkühlungen kommt es zu einer kreislaufschonenden Behandlung.
So werden
- der Organismus entschlackt und
- die Atemwege besser durchblutet.
Außerdem verschafft das römisch-irische Dampfbad Linderung bei Erkrankungen wie
Sogar Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Sauna besuchen dürfen, können an einem römisch-irischen Dampfbad teilnehmen.
Ablauf des römisch-irischen Bades
Der Ablauf eines römisch-irischen Bades besteht aus mehreren Stationen, die der Badegast hintereinander durchläuft. Die Anzahl der Stationen hängt letztlich vom jeweiligen Anbieter ab.
In der Regel beginnt der Badegast zunächst mit einer Dusche im so genannten Kaltraum (Frigidarium), nachdem er seine Kleidung abgelegt hat.
Nur mit einem Badetuch tritt man dann in den Warmluftraum (Tepidarium) ein, in dem rund 50 Grad Celsius herrschen und verweilt dort entspannt etwa 15 Minuten.
Als nächstes begibt sich der Gast in den Heißluftraum (Laconium), wo er sich ca. zehn Minuten bei Temperaturen zwischen 60 und 70 Grad Celsius aufhält.
Nach der Sitzung in den Warmlufträumen tauscht man sein Badetuch gegen ein Sitztuch aus und geht weiter in den Dampfraum (Caldarium).
Dort herrschen eine Temperatur von 50 Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit von rund 95 Prozent, was zur Öffnung der Hautporen führt. Außerdem reichern ätherische Öle die Luft an.
Nach ungefähr zehn Minuten kehrt der Gast dann wieder in den Kaltraum (Frigidarium) zurück, wo er ausgiebig duscht.
Danach folgt eine Ruhephase, in der man sich eine Seifenbürstenmassage gönnen kann.
Dabei findet eine wohltuende Massage des gesamten Körpers mithilfe einer weichen Bürste und Kernseife statt, was die Durchblutung der Haut anregt.
Nach einer weiteren Dusche schließt sich das Entspannen in einem warmen Thermalbecken an, das eine Temperatur von 36 Grad Celsius aufweist.
Danach geht es zum Abkühlen in ein Tauchbecken, in dem nur 12 Grad Celsius herrschen.
Abgeschlossen wird das römisch-irische Bad mit der Ruhephase, die meist in einem Ruheraum erfolgt.