Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Durchführung des Schneegehens
Unter Schneegehen versteht man eine naturheilkundliche Behandlungsmethode nach Sebastian Kneipp. Um sich abzuhärten und die Abwehrkräfte zu stärken, wird das Schneegehen empfohlen. Dabei läuft man barfuß im Storchengang durch den Neuschnee, um auf diese Weise das Immunsystem zu stärken.
Ziel und Zweck
Ziel und Zweck des Schneegehens ist die Stärkung des Immunsystems und die Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten. Das Gehen im Schnee ist eine winterliche Variante des als gesund geltenden Barfußlaufens.
Beim Schneegehen entsteht zwar ein starker Kältereiz, doch wegen seines hohen Luftanteils entzieht der Schnee dem menschlichen Körper weniger Wärme als kaltes Wasser. Als optimal für das Barfußlaufen im Schnee gilt frisch gefallener Neuschnee, während festgefrorener Schnee für diese Anwendung eher ungeeignet ist.
Bei einem kurzen Schneegehen, bei Temperaturen um 0 Grad Celsius, besteht zudem keine Erfrierungsgefahr.
Anwendungsgebiete
Das Schneegehen gehört zu den naturheilkundlichen Behandlungsmethoden des berühmten Pfarrers Sebastian Kneipp (1821-1897), der im 19. Jahrhundert durch seine Wasserkuren und seine Kneipp-Medizin bekannt wurde. Durch das Schneegehen soll das Immunsystem aktiviert und dadurch Erkältungskrankheiten vorgebeugt werden. Bei regelmäßiger Anwendung kommt es zu einer verbesserten Durchblutung der Beine.
Besonders für Menschen, die leicht frieren oder unter kalten Füßen und innerer Kälte leiden, ist das Schneegehen zur Abhärtung empfehlenswert.
Wann Vorsicht geboten ist
Allerdings sollten Menschen, die von Nierenkrankheiten betroffen sind, sich vorher mit ihrem Arzt beraten.
Anwendung des Schneegehens
Wer das Schneegehen praktizieren möchte, sollte darauf achten, dass seine Beine und Füße gut vorgewärmt sind, da man keinesfalls mit kalten Füßen durch den Schnee gehen sollte. Das Vorwärmen der Gliedmaßen erreicht man am besten durch gymnastische Übungen vor dem Gang in den Schnee.
Ablauf des Schneegehens
Neuschnee gilt als wesentlich geeigneter als festgefrorener Schnee. Das Schneegehen sollte am Anfang nicht länger als dreißig bis sechzig Sekunden dauern, da es zunächst sehr ungewohnt ist. Nach und nach, wenn man sich an diese Methode gewöhnt hat, kann man die Zeit dann auf einige Minuten erhöhen.
Bei der Gangart sollte man darauf achten, dass man nicht zu schleppend läuft, sondern ähnlich wie ein Storch mit großen, hochgezogenen Schritten voranschreitet.
Nachdem man das Schneegehen beendet hat, sollte man sogleich die Füße mit einem Handtuch trockenreiben und sich warme Socken anziehen.
Bei regelmäßiger Anwendung des Schneegehens stellt sich eine bessere Durchblutung der Beine sowie der Füße ein und es kommt seltener zu Erkältungen.
Alternativen bei zu wenig Schnee
Falls kein Schnee vorhanden ist, bietet sich das Tautreten, eine weitere Kneipp-Anwendung, auf einer feuchten Wiese als Alternative an.
Wer weder über Schnee noch über eine nahe gelegene Wiese verfügt, kann alternativ die heimische Badewanne zum Wassertreten benutzen, um sein Immunsystem zu stärken.
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