Teebaumöl - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Als Teebaumöl wird ein ätherisches Öl bezeichnet, das als Zusatz in vielen dermatologischen Mitteln wie Seife oder Shampoos zum Einsatz kommt. Darüber hinaus ist es hilfreich bei zahlreichen Beschwerden. Vor allem die australischen Ureinwohner schwören schon seit Jahrtausenden auf die heilende Wirkung des Öls. Heute wird Teebaumöl in Australien sogar als das beliebteste Naturheilmittel gehandelt. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Anwendung, Wirkung und mögliche Nebenwirkungen von Teebaumöl.
Ziel und Zweck von Teebaumöl ist die Behandlung und Linderung von zahlreichen Beschwerden. Das ätherische Öl wird mit Hilfe von Wasserdampfdestillation aus den Zweigen und Blättern des Australischen Teebaums gewonnen und ist vielseitig verwendbar.
Wichtigster Wirkstoff des ätherischen Öls ist Terpinen-4-ol.
Geschichte des Teebaumöls
Teebaumöl wurde bereits von den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, sehr geschätzt und für medizinische Zwecke verwendet. So benutzten sie das ätherische Öl zur Behandlung von:
Obwohl durch die Entdeckungsreisen des Briten James Cook (1728-1779) das Teebaumöl auch den Weg nach Europa fand, geriet es zunächst in Vergessenheit. Erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts testete man das Öl auf seine desinfizierende und fungizide Wirkung.
Während des 2. Weltkriegs gehörte das Teebaumöl zur Erste-Hilfe-Ausstattung australischer Soldaten. Durch die Entwicklung von Antibiotika verlor das desinfizierende Öl jedoch rasch wieder an Bedeutung.
Wirkung und Anwendungsgebiete von Teebaumöl
Aufgrund zunehmender Resistenzen von Bakterien gegenüber den Antibiotika in den letzten Jahren wurde das Teebaumöl als Alternative wieder entdeckt. Darüber hinaus findet es wegen seiner antiseptischen Wirkung häufige Verwendung in der Dermatologie und dient zur Behandlung von:
Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Rheuma
- Muskelschmerzen
- offene Wunden
- Schürfwunden
- Fußpilz
- Krampfadern Kopfschmerzen
- Raucherhusten
- Bronchitis
- Nebenhöhlenentzündungen
- Grippe
- Blasenentzündungen
Auch zur Behandlung von Schweißfüßen und Insektenstichen ist es gut geeignet.
Außerdem ist Teebaumöl Bestandteil zahlreicher dermatologischer Mittel wie:
Teebaumöl für die Haut- und Haarpflege
Und natürlich kann das Öl auch zur Pflege der Haut eingesetzt werden. Ganz besonders wirksam ist Teebaumöl bei
- unreiner Haut,
- Pickeln,
- Mittessern oder
- Akne.
Doch nicht nur die Haut profitiert von den Inhaltsstoffen des Öls, auch die Haare werden unter Anwendung des Teebaumöls wieder schön. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass die Anwendung von Teebaumöl die Kopfhaut pflegt, sodass keine Schuppen mehr entstehen.
Desinfektionswundermittel Teebaumöl
Aufgrund der antiseptischen (keimtötend) und bakteriziden (Bakterien abtötend) Wirkung ist das Teebaumöl übrigens auch ein wahres Wundermittel beim Desinfizieren in Küche und Bad.
Wirkstoffe
Eine genaue Aufschlüsselung der Inhaltsstoffe ist kaum möglich, auch, weil die Zusammensetzung des Öls unter anderem wegen der unterschiedlichen Standorte des Teebaums oder der Jahreszeit variieren kann.
Teebaumöl besteht aus etwa hundert verschiedenen Substanzen. Zu den wichtigsten gehören:
- Terpinen-4-ol
- a-Terpinen
- Terpineol
- Terpinolen
- Limonen
- Myrcen
- p-Cymen
- 1,8-Cineol
- Phellandren
Als besonders wichtig gelten jedoch die Inhaltsstoffe Terpinen-4-ol und Cineol. Nur, wenn diese beiden Wirkstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis im Öl enthalten sind, kann es seine volle Wirkung entfalten. Damit diese gewährleistet ist, gibt es, zumindest in Australien, seit 1985 einen Qualitätsstandard der das regelt.
Die bedeutendste Eigenschaft des ätherischen Öls ist seine antimikrobielle Wirkung.
Teebaumöl als Arzneimittel nicht zugelassen
Als Arzneimittel ist Teebaumöl jedoch nicht zugelassen. Unverdünnt gilt es sogar als gesundheitsschädliche Substanz. Daher muss es stark verdünnt werden, wenn man es z.B. für die Behandlung des Mundraums anwenden will. Generell ist jedoch ratsam, Teebaumöl nur äußerlich anzuwenden und es bei empfindlichen Menschen stets zu verdünnen, da die Gefahr von Nebenwirkungen besteht.
Die Anwendung von Teebaumöl
Im folgenden geben wir ein paar Tipps zur Anwendung von Teebaumöl.
Teebaumöl gegen Pickel und Hautunreinheiten
Zu den häufigsten Anwendungsgebieten von Teebaumöl gehören Pickel und generell Hautunreinheiten. Dank der entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung erzielt man mit der Anwendung des Öls gute Ergebnisse.
Bei Pickeln sollte man diese mehrmals am Tag mit einem in reines Teebaumöl getränktes Wattestäbchen abtupfen. Hautunreinheiten sowie entzündliche Hauterkrankungen kann man mit einem Schwamm reinigen: zu diesem Zweck gibt man zwei bis drei Tropfen Öl in etwas lauwarmes Wasser und tunkt den Schwamm hinein.
Alternativ lässt sich das Öl auf ein Abschminkpad geben. Die entsprechenden Hautstellen lassen sich damit einreiben. Bei größerflächigen Entzündungen kann man das Öl auch ins Badewasser geben.
Shampoo und Co: Teebaumöl für die Haare
Außerdem wirkt das Öl gegen fettige Haaransätze, ohne dabei die Kopfhaut auszutrocknen. Ganz im Gegenteil, die ätherischen Öle wirken belebend auf die Kopfhaut. Für die Anwendung auf dem Kopf sollte allerdings nicht das reine Teebaumöl verwendet werden.
Es wird empfohlen, ein paar Tropfen des Öls in Wasser zu geben, und dieses dann auf den Haaren zu verteilen. Wer es einfacher mag, der greift am besten gleich zu Shampoos, denen Teebaumöl zugesetzt wurde. Ideal sind Shampoos, denen fünf Prozent Teebaumöl zugesetzt wurden.
Teebaumöl gegen Warzen (z.B. Stielwarzen)
Wer Teebaumöl gegen Warzen einsetzen möchte, sollte diese mehrmals am Tag mit einem Wattestäbchen behandeln. Man sollte vermeiden, die umliegende Haut mit dem Öl zu benetzen.
Je nachdem, wie tief die Warze sitzt, kommt es in der Regel nach etwa zwei Wochen zu ersten sichtbaren Veränderungen. Die Behandlung sollte man so lange fortführen, bis die Warze nicht mehr zu sehen ist. Dabei sollte man beachten, dass die Behandlung umso erfolgreicher ist, je frischer die Warze ist.
Teebaumöl gegen Feigwarzen
Zu den weiteren Anwendungsgebieten von Teebaumöl gehören Feigwarzen. Bestenfalls trägt man zu diesem Zweck Einmalhandschuhe, um eine weitere Verbreitung der Erreger zu vermeiden. Man gibt ein paar Tropfen auf ein Wattestäbchen und tupft die Feigwarze täglich mehrmals ab.
Teebaumöl gegen Herpes
Mit Teebaumöl lässt sich auch gegen Herpes an der Lippe angehen. Schon zu Beginn der Infektion ist es sinnvoll, mit der Behandlung zu beginnen.
Spürt man ein erstes Kribbeln sowie eine Spannung, kann man anfangen. Dazu betupft man die Stelle etwa jede Stunde mit einem in Teebaumöl getränkten Wattebausch.
Teebaumöl gegen Erkältungen und Schnupfen inhalieren
Erkältungen sind lästig und gehen mit unterschiedlichen Beschwerden einher. Gehört Schnupfen dazu, kann man das Öl inhalieren. Atmet man das Öl ein, kann es sich im ganzen Rachenraum sowie in den Bronchien und Stirnhöhlen verteilen. Mehrmals am Tag lässt sich eine solche Inhalation durchführen.
Auf 200 ml gibt man sechs Tropfen Teebaumöl. Man tropft es in das noch kochende Wasser und gibt es in eine Schüssel. Nun bedeckt man den Kopf mit einem Handtuch und und atmet die Mischung fünf Minuten lang ein.
Teebaumöl gegen Fußpilz/Nagelpilz
Mit Teebaumöl lässt sich des Weiteren Nagelpilz behandeln. Die entscheidenden Wirkstoffe sind dabei die Terpene, besonders die Terpineole.
Es ist zu beachten, dass Teebaumöl zur alleinigen Behandlung von Nagelpilz nicht ausreicht. Es sollte stets ein antimykotisches Mittel verwendet werden.
Möchte man es dennoch ausprobieren oder die Therapie durch Teebaumöl unterstützen, tränkt man eine Mullbinde mit Teebaumöl. Diese wickelt man um den betroffenen Zeh. Zusätzlich kann man den Nagel mehrmals am Tag mit dem Öl einreiben.
Teebaumöl gegen Hämorrhoiden
Wendet man Teebaumöl bei Hämorrhoiden an, sollte man auf das direkte Auftragen verzichten. Besser sind Sitzbäder: man füllt eine große Schüssel mit Wasser und gibt fünf bis sieben Tropfen Teebaumöl hinein.
Auch lässt sich das Öl in Salben und Cremes einbringen. Dabei werden sieben Tropfen Öl auf 100 ml Salbe empfohlen.
Teebaumöl gegen Milben, Flöhe und Läuse im Haus
Teebaumöl lässt sich auch gegen Milben, Flöhe und Läuse im Haus einsetzen. Zu diesem Zweck befüllt man eine leere Sprühflasche mit Wasser. Hinzufügen sollte man 30 Milliliter Teebaumöl. Mit diesem Gemisch lassen sich nun diverse Textilien besprühen; dazu zählen
- Sofas
- Matratzen
- Vorhänge und
- Teppiche.
Auch lassen sich ein paar Tropfen des Öls ins Putzwasser geben.
Für die Zähne, gegen Mundgeruch und zur Mundpflege: Teebaumöl in Mundspülung und Zahnpasta
Im Bereich der Mundpflege lässt sich Teebaumöl in Zahncremes und Mundspülungen finden oder auch anwenden. Im letzteren Fall genügen wenige Tropfen des Öls, welches man der Zahncreme oder Mundspülung zugibt.
Die Wirkstoffe sorgen für ein frisches Mundgefühl und können Entzündungen im Zahn- und Zahnfleischbereich vorbeugen. Zudem kann man Mundgeruch vorbeugen.
Teebaumöl zur Wundheilung und gegen Narben
Teebaumöl stellt ein beliebtes Mittel zur Wundheilung dar. Schon zur Desinfektion einer Wunde lässt es sich einsetzen: man kocht einen halben Liter Wasser und löst darin einen Teelöffel Salz auf. In diese Mischung gibt man fünf Tropfen Teebaumöl.
Bis zu sieben Tage lang lässt sie sich im Kühlschrank aufbewahren. Man kann sie zum Waschen der Wunde nutzen.
Anschließend erweist sich eine Salbe zur Wundheilung als sinnvoll. Man nimmt am besten eine mineralölfreie Basiscreme aus der Apotheke und gibt sieben Tropfen Teebaumöl in 100 ml der Creme.
Für die Narbenbehandlung mischt man Teebaumöl am besten mit Olivenöl. Damit reibt man die entsprechende Hautstelle ein und wäscht die Mischung nach etwa einer Stunde ab.
Nebenwirkungen von Teebaumöl und wichtige Anwendungshinweise
Teebaumöl kann für viele Zwecke eingesetzt werden. Es ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen.
Es ist ratsam, Teebaumöl stets gut verschlossen und dunkel zu lagern. Zudem kann Teebaumöl bei Jungen bis zu zehn Jahren das Brustwachstum fördern.
Vor Billigprodukten sollte man sich in Acht nehmen. Gutes Teebaumöl kommt aus Australien und besteht zu 100% aus der Stammpflanze Melaleuca alternifolia. Besondere Vorsicht ist auch bei der Behandlung von Tieren geboten, da das Öl für Katzen bei einer Überdosierung giftig sein kann. Vor einer Behandlung mit Teebaumöl sollte also unbedingt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Kontaktallergien durch Teebaumöl
So besteht häufig die Gefahr von Kontaktallergien, die durch die im Öl enthaltenen Kohlenwasserstoffe und Terpene ausgelöst werden. Diese oxidieren sehr schnell bei Berührung mit Luft und Licht, wodurch es zu einer vermehrten Entstehung von Peroxiden kommt, die allergisch auf empfindliche Haut wirken können.
Darf man Teebaumöl in der Schwangerschaft benutzen?
Auch während der Schwangerschaft kommt es häufig zu Beschwerden, die sich mit Teebaumöl behandeln lassen, so etwa Hautunreinheiten. Die Anwendung dieses Öls während der Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich, sofern es in geringen Konzentrationen und gut verdünnt angewandt wird.
Am besten verwendet man zu diesem Zweck ein Trägeröl; besonders geeignet sind etwa
- Hagebuttenöl
- Olivenöl
- Hanföl
- Kokosöl und
- Jojobaöl.
Man nimmt drei Tropfen Teebaumöl auf 1 Teelöffel Trägeröl. Man sollte stets eine möglichst niedrige Konzentration wählen. Möchte man das Öl in der Wanne verwenden, nimmt man 10 Tropfen Teebaumöl für 30 ml Sahne; alternativ eignen sich ein Esslöffel Kochsalz oder Honig als Emulgator.