Unterschiedliche Anwendungsgebiete, Wirkungsweise und Ablauf des Tepidariums
Als Tepidarium bezeichnet man eine Saunavariante römischen Ursprungs. Neben dem Fußboden werden dort auch Wände, Liegen und Saunabänke beheizt.
Ziel und Zweck
Ziel und Zweck eines Tepidariums ist in erster Linie die Anregung des Immunsystems und damit die Stärkung der Abwehrkräfte. Aber auch die Haut und die Muskeln können von dieser speziellen Saunaform profitieren.
Typisch für das Tepidarium ist seine luxuriöse Ausstattung, zu der auch Liegen aus Marmor oder Keramik gehören.
Geschichte
Ursprünglich war das Tepidarium Bestandteil der römischen Badekultur. In den römischen Thermen war ein Tepidarium ein Raum mit gemäßigter Wärme und geringer Luftfeuchtigkeit. Vor allem aber diente es als sanfter Einstiegsraum in das eigentliche Dampfbad.
In den antiken Thermen war das Tepidarium der Mittelpunkt, um den alle anderen Räume rundherum gebaut waren. Es diente damals als Abkühlraum, als eine Verbindung zwischen Kalt- und Warmlufträumen und war reich dekoriert mit Mosaiken und Glassteinen.
Auch in der heutigen Zeit ist das Tepidarium überaus angenehm temperiert. Die Temperaturen liegen bei ca. 38 bis 39 Grad Celsius und sind damit etwas höher als im alten Rom. Dabei werden auch der Fußboden, die Wände und sogar die Liegen und Bänke beheizt.
Auf diese Weise versetzt man den menschlichen Organismus in eine Art künstliches Fieber, um dadurch das Immunsystem zu stärken.
Anwendungsgebiete
Ein großer Vorteil gegenüber der klassischen Sauna ist die geringe Belastung von Herz und Kreislauf.
Trotzdem stellen sich die gleichen positiven Effekte auf die Gesundheit ein, so werden:
- die Abwehrkräfte gestärkt
- die Durchblutung gefördert
- Verspannungen der Muskeln gelockert
- Herz und Kreislauf stimuliert
- Stress abgebaut
Durch die Entschlackung profitiert auch die Haut von dem Besuch in einem Tepidarium, was sich in einem zarten und gereinigten Hautbild zeigt.
Darüber hinaus kann durch die angenehme Wärme auch die Heilung oder Linderung von Beschwerden begünstigt werden, etwa:
- leichte Erkältungen
- Gefäßerkrankungen
- Stoffwechselkrankheiten
- Rheuma
Ablauf in einem Tepidarium
Der Ablauf im Tepidarium ähnelt im Großen und Ganzen dem in einem Dampfbad. Allerdings gibt es einige Unterschiede. So wird das Tepidarium in der Regel leicht bekleidet, mit einem Bademantel oder einer Kutte, besucht. Dann wählt man sich eine geeignete Liege oder eine Bank aus und macht es sich dort bequem.
Raumtemperatur und Aufenthaltsdauer
Da die Raumtemperaturen mit ca. 38-39 Grad Celsius sehr moderat und angenehm sind, kann man sich so lange wie man möchte im Tepidarium aufhalten. Empfohlen wird eine Aufenthaltsdauer von mindestens 20 Minuten, damit sich positive Effekte für die Gesundheit und die Psyche einstellen können. Dabei kann man zwischendurch auch ruhig ein Buch lesen und die angenehme Wirkung des Tepidariums entspannt genießen.
Eine Entspannungsmethode
Vor allem Menschen, die unter Dauerstress leiden, können von dieser angenehmen Entspannungsmethode profitieren.
Nach dem Aufenthalt im Tepidarium ist es empfehlenswert zu duschen und sich noch eine Weile auszuruhen.
Um einen nachhaltigen erholsamen Effekt zu erreichen, sollte man ein Tepidarium zwei- bis dreimal in der Woche aufsuchen.