Unterschiedliche Anwendungsgebiete des Thermalbads und die richtige Nutzung

Als Thermalquellen bezeichnet man heiße Quellen, die reich an gelösten Mineralien sind. Das Wasser dieser Quellen wird häufig für therapeutische Zwecke genutzt. Dies geschieht vor allem in der Form von Thermalbädern.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Thermalquellen, die man auch als Heilquellen bezeichnet, werden oftmals für medizinische Zwecke genutzt. Das warme Wasser der Thermalquellen enthält wesentlich mehr gelöste Mineralien als das Wasser von kalten Quellen. So verwendet man das Thermal- oder Heilwasser für die Behandlung und Linderung von zahlreichen Krankheiten und Beschwerden.

Merkmale von Thermalquellen

Thermalquellen sind hydrothermale Quellen. Das Wasser, das aus diesen Quellen austritt, ist wärmer als das Grundwasser, welches die Quellen umgibt. Erhitzt wird das Wasser entweder unterirdisch durch Zirkulation in heißen Gesteinen oder durch Aktivitäten von Vulkanen.

Die heißeste Thermalquelle in Mitteleuropa befindet sich in Bad Blumau mit einer Temperatur von 107 Grad Celsius. Wenn das Wasser nach seinem Austritt an die Oberfläche noch eine Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius erreicht, wird es als Thermalwasser verwendet.

Das Wasser der Thermalquellen ist reich an wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu gehören unter anderem:

Weiterhin sind Kohlensäure, Salze und geringfügige radioaktive Elemente wie zum Beispiel Radon im Wasser der Thermalquellen enthalten.

Entwicklung

Das Thermalwasser ist sehr reich an Mineralstoffen und Spurenelementen
Das Thermalwasser ist sehr reich an Mineralstoffen und Spurenelementen

Die heilende Kraft der Thermalquellen wurde bereits vor 10.000 Jahren von den indianischen Ureinwohnern Nordamerikas genutzt, die dort ihre Heilstätten errichteten. In der Antike erbauten Griechen und Römer ihre Thermen an den warmen Quellen. Im Laufe der Zeit entwickelten die alten Römer einen regelrechten Gesundheitskult rund um die Thermalquellen.

Im Mittelalter erfreuten sich die heißen Quellen von Karlsbad und Gastein großer Beliebtheit.

Im 19. Jahrhundert begann schließlich auch der touristische Aufschwung der Thermalbäder. Vor allem das österreichische Bad Ischl mit seinen Sole-Schwefel-Bädern gehörte zu den populärsten Anlaufstellen. Schließlich entstanden immer mehr Thermalbäder in Europa.

In Deutschland sind die Aachener Thermalquellen die größten und bekanntesten Heilquellen. Insgesamt findet man 70 Kurorte mit natürlichen Heilquellen in der Bundesrepublik.

Anwendungsgebiete

Mit Hilfe von Thermalwasser aus Thermalquellen lassen sich zahlreiche Krankheiten und Beschwerden behandeln. So kommt das Wasser von heißen Sulfatquellen zur Anwendung bei:

Mit kohlensäurehaltigem Quellwasser behandelt man:

Nutzung von Thermalquellen

Das Wasser der Thermalquellen kommt vor allem in den umliegenden Thermalbädern zur Anwendung. Diese therapeutischen Bäder werden in erster Linie von Kurorten angeboten und sind Bestandteil der Balneotherapie.

Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten

In einem Thermalbad befinden sich verschiedene Angebote wie:

Individueller Therapieplan während einer Kur

Darüber hinaus kann das Wasser der Thermalquellen auch im Rahmen einer Trinkkur zur Anwendung kommen.

Damit eine positive Wirkung erzielt werden kann, muss das Wasser aus den heilenden Thermalquellen regelmäßig genutzt werden. Daher erfolgen meistens zwei- bis drei Wochen lange Kuren, für die ein individueller Therapieplan aufgestellt wird.

Das Wasser der Thermalquellen kann aber auch ohne spezielle Erkrankungen genutzt werden. So trägt das Thermalwasser während einer Badeanwendung zur einer wohltuenden Entspannung bei.