Arten von Fahrradträgern für das Auto und deren Vor- und Nachteile
Die lange Fahrt in den Urlaub und der kurze Trip mit dem Auto über das Wochenende erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch wer gerne aktiv ist, möchte sein Bike auch in fremden Gefilden dabei haben. Im Kofferraum lässt es sich meist nicht verstauen, ergo muss ein Fahrradträger an den Wagen montiert werden. Hinten dran oder oben drauf? Die Möglichkeiten sind vielschichtig. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Arten von Fahrradträgern für das Auto.
Fahrradträger: Funktion und generelle Merkmale
Bei einem Fahrradträger handelt es sich um eine Konstruktion bzw. ein Gestell, an dem man ein Fahrrad befestigen und dieses somit mit einem Fahrzeug, gängigerweise einem PKW, aber beispielsweise auch mit einem Wohnwagen, mitnehmen kann. Diese Möglichkeit erweist sich besonders in der Urlaubszeit als sehr praktisch.
So möchten viele Reisende am Urlaubsziel mobil sein, auf das Autofahren jedoch verzichten. Die Region mit dem Fahrrad zu erkunden, stellt dabei eine beliebte Möglichkeit dar.
Auch beispielsweise Mountainbiker nutzen gerne einen Fahrradträger. Neben den Radtouren, die sie im Urlaub machen, können sie somit in den nächst gelegenen Wald etc. fahren, um dann dort ihr Training zu starten.
Um ein Fahrrad bzw. auch mehrere Fahrräder an einer entsprechenden Vorrichtung zu befestigen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten bzw. Modelle. Kleinbusse oder Wohnmobile nutzen je nach verfügbarem Platz spezielle Befestigungssysteme für den Transport innerhalb des Fahrzeugs, während die gängigen Modelle dafür gedacht sind, die Räder außen am Wagen zu befestigen.
Befestigung und Sicherheitshinweise
Die Räder werden bei den meisten Modellen über Rieman oder Klemmbacken an dem jeweiligen Rahmen in einer U-Schiene befestigt. Alternativ erfolgt die Fixierung mithilfe von Bügeln an Rahmen, Rädern oder Tretkurbeln.
Wiederum andere Systeme halten das Fahrrad, indem dessen Vorderrad in eine besondere Halterung gesteckt wird. Es ist zu beachten, dass man nicht alle Räder mit einfachen Klemmbacken befestigen kann - hochwertige Aluminiumrahmen etwa könnten dadurch beschädigt werden.
Wer einen Fahrradträger mitführt, sollte grundsätzlich nicht schneller als 120 km/h fahren, denn durch den Luftwiderstand kann es zu Beeinträchtigungen der Fahrweise sowie der Befestigung von Rad als auch Träger kommen. Um diese möglichst gering zu halten, sollte bei der Montage besonders gründlich vorgegangen werden.
Auf Folien oder Planen gilt es zu verzichten; diese würden den Luftwiderstand unnötig erhöhen. Zudem sollten sämtliche losen Gegenstände bzw. solche, die sich lösen könnten, entfernt werden, also Klingeln, Luftpumpen oder anklipsbare Leuchten. Kindersitze, Packtaschen und Co. haben ebenso wenig auf dem Fahrradträger zu suchen.
Was den Diebstahlschutz angeht, so ist dieser als begrenzt einzustufen. Die Räder sowie die Fahrradträger werden bei den gängigen Modellen mit Werkzeug oder aber mit einfachen Schlössern befestigt. Die Räder also längerfristig unbeaufsichtigt am Fahrzeug zu lassen, wird nicht empfohlen.
Unterschiedliche Varianten
Dachträger sind hierzulande sehr häufig zu sehen, stellten sie lange die einzige Möglichkeit dar, ein Fahrrad mit dem Auto zu transportieren. Heckträger gab es beispielsweise in den Niederlanden sowie in Frankreich; dieser Trend hat sich mit der Zeit auch in Deutschland gezeigt.
In manchen Ländern können Fahrräder auch mit dem Linienbus transportiert werden; zu diesem Zweck sind die Fahrradträger entweder am Heck oder an der Front des Busses montiert. Auch für Motorräder gibt es teils Radträger zu kaufen.
Der Fahrradträger für das Dach
Eine sehr weit verbreitete Form des Trägers wird darin gesehen, die Bikes auf dem Dach des Autos zu befestigen. Dafür wird dort ein Gestell aus regelmäßig zwei oder drei Schienen angebracht, auf denen die Zweiräder zum Stehen kommen.
Sinnvoll erweist es sich dabei, dass die Sicht des Fahrers in jedem Falle gewahrt bleibt, was gerade beim Heckträger nicht immer der Fall wäre. Die Bikes sind sicher verstaut und können zumeist nicht vom Dach des Wagens geweht werden. Ebenso rauben sie keinen wichtigen Stauraum im Auto.
Nachteilig gestaltet es sich jedoch, dass das Verhalten des Fahrzeugs beeinträchtigt wird. Geschwindigkeiten jenseits der Marke von 120 km/h sollten unterbleiben, um Gefahren zu vermeiden. Zudem kann das Gewicht der Fahrräder schwer auf das Auto drücken und dort etwa die Kurvenlage oder ähnliche Eigenschaften hemmen.
Der Spritverbrauch steigt regelmäßig an und auch das Beladen eines solchen sehr weit oben befindlichen Radständers erweist sich oft als mühsam. Ganz zu schweigen davon, dass nicht jede Brücke unterfahren werden kann. Wer niedrige Höhen - auch bei Bäumen auf der Allee - nicht beachtet, riskiert Unfälle.
Der Fahrradträger für die Heckklappe
Eine solide Lösung des Problems der Höhe hat sich in den letzten Jahren etabliert. Hierbei wird der Träger an die Heckklappe des Autos montiert und daran ein oder zwei Räder befestigt. Der Vorteil liegt darin, dass das Fahrverhalten des Wagens nur geringfügig beeinträchtigt wird und das Anbringen der Bikes ohne viel Aufwand gelingt.
Ebenso kann der nun freie Stauraum auf dem Dach anderweitig genutzt werden, um mehr Entlastung im Innenraum des Autos zu schaffen. Zudem sind derartige Systeme relativ preiswert, aber dennoch langlebig und stabil.
Ein Nachteil stellt sich aber immer dann ein, wenn der Fahrer durch den Rückspiegel schaut und im Heckfenster nicht das Verkehrsgeschehen, sondern die Zweiräder erblickt. Die Sicht wird dabei nicht nur getrübt, sondern meist gänzlich verbaut.
Zudem erweist es sich bei vielen dieser Träger als nahezu unmöglich, die Heckklappe noch zu öffnen. In jedem Falle müssten also die Räder entfernt und die Montage abgebaut werden, ehe der Zugriff auf Koffer und Taschen möglich ist. Ganz zu schweigen von dem Aufbau, wenn die Fahrt nach kurzer Rast fortgesetzt werden soll.
Der Fahrradträger für die Anhängerkupplung
Das letztgenannte Problem des Öffnens der Heckklappe umgehen solche Träger, die auf der Anhängerkupplung angebracht werden. Hierbei handelt es sich um sehr simple Montagen, die dennoch nicht alleine ihren Dienst erstklassig erfüllen, sondern auch einfach in der Bedienung sind.
Muss der hintere Laderaum des Autos geöffnet werden, lässt sich der Träger - mitsamt den Rädern - ganz einfach nach hinten klappen. Die Räder behalten dabei ihren Platz, sind also nicht gefährdet, herunterzufallen.
Allerdings sind derartige Manöver nur bei ausreichendem Platz nach hinten möglich. In engen Parklücken scheitern auch sie.
Im Gegensatz zum Heckgepäckträger, der zusätzlich mit Gurten gesichert werden muss, ist ein solches auf der Kupplung sitzendes System deutlich ungefährlicher. Jedoch kommt auch hier der Nachteil auf, dass die Sicht nach hinten beeinträchtigt wird. Ebenso gelten diese Montagen mit etwa 250 Euro als relativ teuer.
Ob sich die Kosten aufgrund der Einsparungen bei den im Vergleich zu anderen Aufbauten reduzierten Spritpreisen rechnen, muss im Einzelfall betrachtet werden. Ohnehin ist es ratsam, den Entschluss je nach Einsatzgebiet und Auto zu fällen. Dennoch sollte der Fahrradträger für die Kupplung gegenwärtig zu den besten Optionen zählen.
Der interne Fahrradträger
Schließlich ist es, natürlich lediglich bei entsprechendem Platzangebot, möglich, die Fahrräder auch auf internen Trägersystemen, also im Fahrzeuginnenraum zu transportieren. Dies wird beispieslweise in SUV oder Kombis immer häufiger gesehen.
Die Aerodynamik des Fahrzeugs wird dadurch nicht verändert, ebenso wenig der Treibstoffverbrauch. Zudem werden die Räder natürlich vor Schmutz und Nässe geschützt. Im Handel sind unterschiedliche Systeme vorhanden, um ein Rad intern zu befestigen.