Naturpark Hohes Venn: das größte Hochmoor Europas

Der Naturpark Hohes Venn-Eifel befindet sich an der deutsch-belgischen Grenze und umfasst ein Gebiet von etwa 4.500 Hektar. Der Name "Hohes Venn" stammt daher, dass große Teile dieser Gegend von Hochmoor bedeckt sind ("venn" bedeutet im Niederländischen "Moor"). Vor allem bei Wanderern ist diese Gegend sehr beliebt. Lesen Sie, was Sie im Naturpark Hohes Venn-Eifel erwartet und holen Sie sich Tipps für einen Besuch.

Von Kai Zielke

Naturpark Hohes Venn-Eifel: generelle Merkmale

Beim Naturpark Hohes Venn-Eifel handelt es sich um einen grenzüberschreitenden Naturpark, dessen Teile in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie im belgischen Lüttich liegen. Insgesamt erstreckt sich die Fläche des Parks auf 2.442 km².

Für Naturfreunde gibt es eine Menge zu entdecken:

  • Bäche und Flüsse
  • Talsperren und Seen
  • ein Hochmoor
  • bewaldete Berghöhen sowie
  • Teile der Vulkaneifel.

Der Naturpark beherbergt zudem den Nationalpark Eifel, den einzigen Nationalpark Nordrhein-Westfalens.

Bereits seit dem 16. Jahrhundert wurde in den Mooren des Hohen Venns Torf gestochen. Seit dem Jahr 1957 steht das gesamte Gebiet unter Naturschutz.

Die Wanderwege im Naturpark Hohes Venn sind vortrefflich ausgeschildert; charakteristisch sind übrigens die vielen Holzwege. Auf diesen Holzstegen kann man wunderbar durch die von

durchzogene Landschaft wandern. Höchste Erhebung dieser Landschaft und gleichzeitig höchster Berg Belgiens ist der 694 Meter hohe Botrange. Im Winter ist hier sogar Skifahren auf den gut präparierten Pisten möglich.

Moorlandschaft Hohes Venn, der Himmel spiegelt sich im Wasser
Moorlandschaft Hohes Venn, der Himmel spiegelt sich im Wasser

Naturschutzgebiete

Insgesamt lassen sich sechs Landschaftszonen unterscheiden:

  • Vennvorland
  • Hohes Venn
  • Hocheifel
  • Kalkeifel
  • Ourtal
  • Rureifel

Dabei sind in diesen mehrere Naturschutzgebiete zu finden:

  • Naturschutzgebiet Struffelt und Naturschutzgebiet Schlangenberg (Vennvorland)
  • die größten Naturschutzgebiete Belgiens (Hohes Venn)
  • die Täler der Olef, des Fuhrts- und Schwalmbachs (Rureifel)
  • kleinere Naturschutzgebiete z.B. an der Stolzenburg oder im Genfbachtal (Kalkeifel)
  • Naturschutzgebiet Wirfttal (Hocheifel)

Hinweise für Besucher

Den Naturpark Hohes Venn-Eifel kann man das ganze Jahr über besuchen. Der größte Teil ist dabei frei zugänglich.

Beachten sollte man bei Wanderungen in diesem Gebiet, dass das Klima hier rauer als im restlichen Gebiet Belgiens ist. Zudem ist aufgrund der Höhenlagen von 700 Metern deutlich häufiger mit Niederschlag zu rechnen. Eine Regenjacke sollte man also immer im Rucksack haben.

Manchmal kann es passieren, dass einige Wanderwege aufgrund einer bestehenden Brandgefahr für Wanderer gesperrt sind - dies ist dann allerdings durch eine rote Flagge gekennzeichnet. In der Zeit von März bis Juni sind einige Gebiete für Wanderer ebenso gesperrt, um die hier brütenden Vögel zu schützen.

Von hochgewachsenem Gras gesäumte Holzstufen eines Holzstegs
Von hochgewachsenem Gras gesäumte Holzstufen eines Holzstegs, der durch die Moorlandschaft Hohes Venn führt

Beliebte Wanderwege

Grundsätzlich sollte man sich einer geführten Wanderung durch das Hohe Venn anschließen, denn die erfahrenen Guides bringen die Touristen zu den schönsten Plätzen dieses Landstriches. Lohnenswert ist es, solch eine spezielle geführte Tour zu buchen. Angebote gibt es genügend.

  • Ein schönes Beispiel etwa ist die "Tal der Hogne" genannte Tour. Diese führt immer entlang der Hogne, einem der wohl schönsten Wildwasserläufe Belgiens. Auch ungeübte Wanderer können diese circa zehn Kilometer lange Strecke gut meistern.

  • Eine sehr abwechslungsreiche Wanderung wiederum ist der etwa neun Kilometer lange Weg zum "Kreuz der Verlobten". Auf diesem Weg trifft man auf unzählige Grenzsteine, auch die Überquerung eines kleinen Baches gehört zu dieser Wanderung dazu.

  • Auch auf der Wanderung "Geisterwald" kann man das Gebiet des Naturparks Hohes Venn sehr gut kennenlernen. Der Weg führt auf acht Kilometern durch teilweise nasse Moore und unliebsame Wege - dafür wird man aber mit traumhaften Aussichten belohnt.

Besondere Führungen

Das ganze Jahr über werden Besuchern diverse Naturparkführungen angeboten. Die Naturparkführer/innen des Naturpark Nordeifel e.V. übernehmen diese Aufgabe und versorgen die Teilnehmern mit interessanten Informationen rund um den Park. Dabei können die angebotenen Wanderungen ganz unterschiedliche Themen aufgreifen, wie zum Beispiel

  • Touren entlang der Moorpfade
  • eine Führung zur historischen Eisenerzverhüttung
  • Wanderungen über blühende Talwiesen mit entsprechenden Infos zum Thema Pflanzenkunde
  • historische Führungen zu Westwallanlagen und Bunkern
  • naturkundliche Führungen mit Infos über die europäischen Flusskrebse
  • Touren mit Führungen durch eine Basilika
  • Höhlenwanderung mit Fledermaus-Netzfang