Flora und Fauna des Noel-Kempff-Mercado-Nationalparks
Bolivien ist vor allem für alle Naturliebhaber ein lohnendes Reiseziel; zahlreiche Nationalparks warten im Land darauf, von den Urlaubern entdeckt zu werden. Zu den besonders sehenswerten Zielen zählt dabei der Noel-Kempff-Mercado-Nationalpark im Nordosten des Landes. Bekannt ist dieser vor allem für sein Wasserreichtum. Lesen Sie über die besonderen Merkmale des Noel-Kempff-Mercado-Nationalparks.
Lage und Beschreibung
Einer der schönsten und bekanntesten Nationalparks im Land ist der Noel-Kempff-Mercado-Nationalpark. Dieser steht sogar bereits seit dem Jahr 2000 auf der Naturerbeliste der UNESCO.
Man findet diesen Schatz der Natur im Nordosten des Landes Bolivien unweit der Stadt Santa Cruz an der Grenze zum Nachbarstaat Brasilien. Mit einer Fläche von etwa 1.523.000 Hektar ist dieser Park zudem der größte im gesamten Amazonasbecken. Zu den Bestandteilen des Parks zählt das Huanchaca-Hochplateau sowie das Tiefland der Umgebung.
Durchschnittlich herrscht hier eine Temperatur von 25 Grad Celsius. In den Monaten Januar und Februar fällt der meiste Regen; der Juli wiederum gilt als trockenster Monat.
Wasser, wohin das Auge reicht
Charakteristisch für den Park ist das Wasserreichtum; der Noel-Kempff-Mercado-Nationalpark wird von zahlreichen Flüssen durchzogen. Auch Wasserfälle, Überschwemmungsgebiete und Lagunen findet man dementspechend viele im Park.
Zwei der bekanntesten Wasserfälle im Park sind der 88 Meter hohe Catarata Arco Iris sowie der 80 Meter hohe Catarata El Encanto. Als wichtigster Fluss gilt der Río Iténez. Es handelt sich um einen Zufluss des Mamoré, und dieser mündet in den Río Madere, einer der größten Zuflüsse des Amazonas.
Die Flüsse Verde und Pauserna bilden die Wasserfälle Arco Iris, Frederico Ahlfeld und Fawcett. Die Laguna Bella Vista sowie die Laguna Chaplin stellen die größten Seen des Noel-Kempff-Nationalparks dar.
Besondere Landschaften und Tierarten
Touristen besuchen diesen Park hauptsächlich wegen der unterschiedlichen Landschaften, welche man im Park findet. Neben tropischem Regenwald, welcher einen Großteil der Fläche einnimmt, gibt es im Park auch Trockenwald und Savannen.
Dementsprechend artenreich ist natürlich auch die im Park lebende Tier- und Pflanzenwelt. Naturliebhaber können hier
- 4.000 Pflanzen-
- mehr als 600 Vogelarten
- 139 Säugetiere, wie etwa der Riesenotter, der Jaguar oder auch die seltenen rosa Flussdelfine
- 75 Reptilienarten
- 250 Fischarten
- 62 Amphibienarten sowie
- zahlreiche Insekten
vorfinden.
Tourismus und Gründung
Trotz der vorherrschenden Naturschönheiten ist der Park bis jetzt touristisch nur wenig erschlossen, was auf seine abgelegene Lage zurück zu führen ist, denn der Nationalpark ist nur schwer zu erreichen. Dies hat den Vorteil, dass man hier nicht auf große Touristenströme trifft. Auf der anderen Seite gibt es aber auch nur zwei kleine Besucherzentren.
Bei diesen handelt es sich um den Flor de Oro im Norden und Los Fierros weiter südlich. Die Wasserfälle Catarata Arco Iris (88 Meter hoch) sowie der Catarata El Encanto (80 Meter hoch) zählen die meisten Besucher.
Wer Vögel beobachten oder Flussfahrten unternehmen will, sollte vom Ausgangspunkt Flor de Oro starten. Während der Regenzeit sind die Wasserfälle Arco Iris und Alfeld Besuchermagneten. Abgesehen davon bietet sich Flor de Oro als Ausgangspunkt für Trekkingtouren zu den Schutzhütten "Lago Caimán" und "Las Torres" an.
Gegründet wurde der Park bereits im Jahr 1979, allerdings wurde er im Jahr 1988 noch einmal umbenannt in den heutigen Namen Noel-Kempff-Mercado-Nationalpark. Dies geschah zu Ehren gleichnamigen Professors, welcher sich mit der Gründung des Parks verdient gemacht hatte. Im Jahre 1986 wurde dieser von Drogenschmugglern im Park ermordet.
Wer den südlichen Teil des Parks erkunden möchte, wählt Los Fierros als Startpunkt. Von hier aus gelangt man beispielswiese zum El Encanto Wasserfall oder auch zu den Savannen- und Urwaldlandschaften. Außerdem können hier Touren zum Tafelberg Caparú unternommen werden.