Die Chinesische Mauer - Interessantes zur berühmtesten Sehenswürdigkeit Chinas
China, auch gerne als "Land der aufgehenden Sonne" oder als "Land des Lächelns" bezeichnet, ist eines der beliebtesten Reiseziele in Asien. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich hier das größte Bauwerk der Erde befindet, die Chinesische Mauer. Mit ihrem Bau hat man bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen. Lesen Sie alles Wissenswerte zur Chinesischen Mauer.
Maße und Verlauf
Die Chinesische Mauer, auch Große Mauer genannt, weist neuen Erkenntnissen zufolge eine Gesamtlänge von 21.196,18 Kilometern auf. Dabei besteht sie aus mehr als 43.000 Standorten und Einzelobjekten.
Oftmals wird gesagt, es sei das einzige Bauwerk der Erde, welches sogar vom Weltall aus sichtbar ist. Wenn dies tatsächlich der Fall wäre, müsste es möglich sein, auch eine bessere Landstraße mit bloßem Auge aus dem Weltraum zu erkennen.
Fakt ist, dass es keinen Astronauten gibt, der die Große Mauer aus dem Weltall aus sehen konnte. Lediglich ihr Schatten sei sichtbar, sofern die Sonne einen entsprechend tiefen Stand hat und es ein breites Schattenband gibt.
Die Höhe dieses meisterhaften Bauwerks variiert stark und bewegt sich zwischen vier und sage und schreibe 16 Metern. Aufgrund dieser riesigen Ausdehnung verläuft die Chinesische Mauer durch zahlreiche Landschaften, unter anderem durch Gebirge, Täler und auch einsame Wüstenlandschaften.
Das Bauwerk erstreckt sich von dem Shanhaiguan Pass an der Ostküste bis zum Jiayuguan Pass in der bekannten Wüste Gobi. Insgesamt verläuft die Mauer durch 15 Provinzen, Gebiete und Städte:
- Peking
- Tianjin
- Hebei
- Shanxi
- Innere Mongolei
- Liaoning
- Jilin
- Heilongjiang
- Shandong
- Henan
- Shaanxi
- Gansu
- Qinghai
- Ningxia
- Xinjiang
Der Abschnitt, welcher zwischen Shanhaiguan, Yumenguan und Yangguan verläuft, weist eine Länge von 3.460 Kilometer auf. Er ist unter der Bezeichnung "längste Mauer der Welt" im Guinnes-Buch der Rekorde eingetragen.
Entstehungsgeschichte
Man nimmt an, dass der Bau der Großen Mauer bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. begann. Im Jahr 214 vor Christus wurden durch den damaligen Kaiser Schutzwälle errichtet.
Das "Reich der Mitte" sollte dadurch vor Angriffen aus dem Norden geschützt werden. Tataren und Mongolen waren die Völker, vor welchen sich die Chinesen am meisten fürchteten.
Verpflichtet zum Bau der Mauer wurden sowohl unzählige Bauern als auch viele Straftäter - nicht weniger dieser Zwangsarbeiter kamen bei den harten Arbeiten ums Leben. Legenden besagen sogar, dass die Leichen der ums Leben gekommenen Arbeiter in die Mauern gelegt wurden.
Während für das Äußere der Mauer Bruchsteine genutzt wurden, nahm man für die Füllung zahlreiche andere Materialien wie Steine oder Bäume.
Insgesamt wurde fast 2.000 Jahre an der Chinesischen Mauer gebaut - erst etwa im 17. Jahrhundert war diese fertiggestellt. Doch bereits der erste Abschnitt der Mauer, welcher etwa im Jahre 220 nach Christus fertiggestellt war, war immerhin schon etwa 5.000 Kilometer lang.
Das "Neue Weltwunder"
Seit den 70er Jahren unseres Jahrhunderts wird dieses imposante Bauwerk immer wieder restauriert und instand gesetzt. Allerdings ist dies vor allem in den Gebirgsregionen teilweise ein recht schwieriges Unterfangen.
Aufgrund der jahrelangen Bauzeit sind natürlich unterschiedliche Baustile in der Chinesischen Mauer vereint - vor allem für kulturell interessierte Touristen ist ein Besuch der Mauer ein absolutes Muss.
Heute gehört die Chinesische Mauer zu einem der so genannten "Neuen Weltwunder" und ist nach wie vor Touristenmagnet Nummer eins in Asien. Diese Ernennung erfolgte im Jahr 2007 durch eine Privatinitiative.
Weltkulturerbe
Neben den restaurierten Abschnitten befinden sich viele Teile der Chinesischen Mauer in einem schlechten Zustand. In einigen Regionen wird diese als Steinbruch genutzt, um neue Straßen und Häuser zu bauen. Touristen wiederum bedienen sich an den Steinen, um diese als Souvenir mit nach Haus zu nehmen.
Auch sind einige Bereiche bereits eingerissen worden, um neuen Bauvorhaben zu weichen. Offiziell wurde die Mauer 2006 unter Schutz gestellt; die Nutzung als Steinquelle ist untersagt. Im Jahr 1987 erklärte die UNESCO die Große Mauer zum Weltkulturerbe.
Tipps zur Besichtigung
Wer nach China reist, wird es sich wohl kaum entgehen lassen, die Große Mauer zu besichtigen. In Peking beispielsweise werden diverse Bustouren angeboten.
Zu den Abschnitten, die gut erhalten bzw. restauriert sind, zählen Badaling und Mutianyu. Gleichzeitig zählen diese Bereiche zu den beliebtesten, sodass man mit zahlreichen anderen Touristen rechnen muss.
Wer sich Massentourismus ersparen möchte, wird eher in Jiankoku auf seine Kosten kommen. Hier wurde nicht restauriert und auf den Urlauber warten unwegsame Pfade.
Unterwegs von Peking nach Badaling sollte man sich die Ming-Gräber nicht entgehen lassen. Dabei handelt es sich um Graptempel aus der Ming-Dynastie; 13 Kaiser wurden hier begraben.