Ethnologische Reisen - Exotische Kulturen hautnah erleben
Eine besondere Form von Bildungsreisen stellen ethnologische Reisen dar. Sie ermöglichen die Begegnung mit fremden, exotischen Kulturen. Wer eine Reise aus großem Interesse an neuen Kulturen, statt aus reiner Abenteuerlust unternehmen möchte, für den eignet sich diese Form der Bildungsreise besonders. Als beliebtes Reiseziel gilt beispielsweise Afrika. Informieren Sie sich über die Merkmale ethnologischer Reisen.
Unter einer ethnologischen Reise versteht man eine spezielle Bildungsreise, die den Reisenden zu fremden und exotischen Kulturen führt, welche noch nicht von der heutigen Zivilisation beeinflusst wurden.
In der modernen Zeit der Globalisierung wurde fast jede Kultur auf diesem Planeten von der westlichen Konsumkultur geprägt. Dennoch gibt es auf dem Erdball noch ein paar Völker, deren Leben nicht davon beeinflusst ist.
Stattdessen leben sie noch in ursprünglichen Formen menschlichen Zusammenseins nach uralten Kulten oder Naturreligionen. Diese indigenen Völker können im Rahmen einer ethnologischen Reise besucht werden.
Für wen eignet sich diese Reiseform?
Ethnologische Reisen sind eine besondere Form von Bildungsreisen und zählen nicht zum herkömmlichen Massentourismus. Sie eignen sich vor allem für Personen, die eine Reise nicht nur aus Abenteuerlust unternehmen, sondern sich stattdessen für andere Kulturen interessieren und den indigenen Völkern mit Respekt begegnen. Dabei ist auch das Fingerspitzengefühl des Reisenden gefragt, denn das Leben der Eingeborenen darf nicht durch den Tourismus gestört werden.
Zahlreiche Menschen träumen auch in der modernen Zeit davon, Entdeckungsreisen zu unternehmen und dabei Winkel der Erde zu besuchen, die von der Zivilisation noch unberührt sind. Bei indigenen Völkern findet der Reisende eine Lebensart vor, die sich von der heutigen modernen Lebensweise, in der sich die Masse der Menschen immer mehr angleicht, deutlich unterscheidet, und die noch ein ursprüngliches Leben ermöglicht.
Wichtige Voraussetzungen
Eine ethnologische Reise ist jedoch nicht unbedingt das, was man als erholsamen Urlaub bezeichnen würde - zumindest für einen Großteil der Menschen. Urlaub wird mit vielen positiven Aspekten in Verbindung gebracht, zu denen häufig auch ein bisschen Luxus, Wellness und vor allen Dingen Entspannung zählen. Diejenigen, die sich für andere Kulturen bzw. auch indigene Völker interessieren, werden sich wohl denken können, dass eine ethnologische Reise Vieles davon nicht bieten kann.
Doch ein reines Interesse an anderen Kulturen ist ebenso wenig ausreichend. Wer sich auf eine solche Reise begibt, sollte - je nach Reiseziel - folgende Voraussetzungen mitbringen:
- Trittsicherheit
- sehr gut Kondition
- Hitzeverträglichkeit
- Teamgeist
- die Bereitschaft, auf Komfort zu verzichten
- den Mut und Willen, eine Expedition zu erleben
- Flexibilität
Es kann immer zu unvorhersehbaren und auch schwierigen Situationen kommen, in denen man beispielsweise den Reiseleiter unterstützen muss. Selbst, wenn man eine durchgeplante Tour bucht, sollte man nicht davon ausgehen, dass auch tatsächlich alles nach Plan funktionieren wird.
Beliebtes Reiseziel: Afrika
Ethnologische Reisen sind eine spezielle Reiseform, die man nicht in den herkömmlichen Katalogen von Studienreiseveranstaltern findet. Dennoch muss der Interessierte seine Reise nicht allein unternehmen, da es auch organisierte Formen von ethnologischen Gruppenreisen gibt.
Dazu gehört beispielsweise eine Erlebnis-Trekkingreise nach Afrika zum Volk der Koma. Diese ethnologische Reise führt durch das entlegene Atlantika-Gebirge im zentralafrikanischen Kamerun.
Auf Komfort wie sanitäre Anlagen muss dabei jedoch verzichtet werden. Zudem wird die Reise zu Fuß und nur mit einem Rucksack als Gepäck durchgeführt, da sich das Gebiet auf diese Weise am besten erkunden lässt. Der Reisende gelangt auf diesem Weg durch eine völlig abgelegene Berglandschaft und begegnet dem gastfreundlichen Volk der Koma.
Die Übernachtung erfolgt in Zelten. Zum Waschen müssen natürliche Gewässer wie Bäche benutzt werden. Doch die Strapazen lohnen sich, denn bei den Koma angekommen, lernt man eine völlig andersartige Kultur mit ihrem ausgeprägten Totenkult hautnah kennen.