Die Rössing-Mine - der größte Urantagebau der Welt

Wenn Sie den größten Urantagebau der Welt besichtigen möchten, müssen Sie das überaus interessante Urlaubsland Namibia im Südwesten Afrikas besuchen. Hier finden Sie die Rössing-Mine, aus der 2,5 Prozent des Uran Weltbedarfs im Tagebau gewonnen wird (Stand 2016). Informieren Sie sich über die Geschichte sowie Besichtigungsmöglichkeiten der Rössing-Mine.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Geologie

Bei der Rössing-Mine handelt es sich um einen Uran-Tagebau, der sich in den Klanbergen in Namibia befindet. Es ist der größte reine Urantagebau weltweit.

Die Lagerstätte ist eine Migmatit-Zone. Zu finden sind uranführende Alaskiten sowie metamorphisiertes Grundgestein, wie

  • Marmore
  • Biotit-Schiefer
  • Quarzite
  • Pyroxen-Mineralen
  • Amphibolite

etc. Am meisten Uran befindet sich im alaskitischen Granit. Neben der Rössing-Mine findet man in Namibia weiteres Uran am Trekkopje, Tubas, Aussinanis und am Langen Heinrich.

Geschichte

Die Rössing-Mine befindet sich in Küstennähe, deren uranhaltiges Erz 1910 zufällig von einem Deutschen entdeckt wurde. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich 1970 an den Erschließungskosten beteiligt.

Die Mine bietet bis heute hunderten von Menschen sowohl direkt als auch indirekt einen Arbeitsplatz. Im Jahre 2005 wurde beschlossen, die Mine 2009 stillzulegen.

Unerwarteter Weise wurde jedoch 2008 südlich der Mine eine weitere uranhaltige Stelle entdeckt, die als größte Uranlagerstätte der Welt gilt. Sie wird als Rössing-Süd bezeichnet.

Erzgewinnung

Das uranhaltige Erz wird gesprengt, mit gigantischen Löffelbaggern auf Lastwagen befördert, die das Gestein zur Aufbereitung bringen. Für die Gewinnung einer Tonne Uranoxid müssen mehr als 55.000 Tonnen Gestein bearbeitet werden, da der Urangehalt in der Rössing-Mine sehr gering ist.

Es kommt beim Sprengen zu einer sehr hohen Staubentwicklung, weshalb zur Bekämpfung sowie zur Verarbeitung des Erzes unglaubliche Mengen an Wasser benötigt werden, das vom Grundwasser entnommen wird. Das verbrauchte Wasser wird anschließend unterirdisch ins Meer abgeleitet.

Um das Erz zu gewinnen, ist eine große Aufbereitungsanlage notwendig. Die Fahrzeuge, die sich auf dem 100 km² großen Gelände bewegen, haben einen 3,5 Meter hohen Wimpel.

Neben der Aufbereitungsanlage gibt es noch ein Kraftwerk und einige Pumpstationen. Das Erz wird zu Ammoniumdiuranat (Yellow Cake) verarbeitet. Bis dahin sind einige Ionentausch-Lösungsmittel-Extraktionsprozesse notwendig. Schließlich wird es getrocknet, bis man es als Uranoxid in Fässer abfüllen kann.

Mine besichtigen

Organisierte Besichtigungen finden regelmäßig statt, bei denen den Touristen der Tagebau mit ausführlichen Erläuterungen eingehend erklärt und transparent gemacht wird. Das gewaltige 300 Meter tiefe und 100 qkm große Areal des Werksgeländes und die riesigen zum Abbau notwendigen Maschinen und Fahrzeuge geben den Besuchern beeindruckende Einblicke.

Eine gigantische Mondlandschaft ohne jegliche Pflanzenwelt tut sich auf. Für Besucher eine überaus beeindruckende Reise in die Welt des Abbaus von Bodenschätzen, wobei vor der Besichtigungstour des Geländes eingehende Sicherheitshinweise anhand eines Einweisungsfilms erklärt werden.