Machu Picchu - eine Ruinenstadt der Inka
Die Ruinenstadt Machu Picchu gehört nicht nur zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Perus, sondern wohl der ganzen Welt. Sie liegt tief in den Anden und ist erst relativ spät entdeckt und erforscht worden. Heute ist Machu Picchu ein Touristenmagnet, zum einen wegen der ungewöhnlichen Lage, zum anderen, weil diese Stadt einzigartige Einblicke in die alte Inkakultur erlaubt. Informieren Sie sich über die Ruinenstadt Machu Picchu.
Lage und Merkmale
Machu Picchu ist eine der am besten erhaltenen Inkastädte Südamerikas. Die Siedlung wurde im 15. Jahrhundert auf dem gleichnamigen Berg mitten in den Anden begründet. Sie liegt auf einem Bergrücken in über 2.600 Metern Höhe und etwa 75 Kilometer von der alten Inkahauptstadt Cusco entfernt.
Damals wie heute war die terrassenförmig angelegte Stadt nur über schmale Bergpfade zu erreichen. Schätzungen zufolge lebten in den 216 Bauten Machu Picchus etwa 1.000 Menschen.
Die Häuser waren über Treppenanlagen miteinander verbunden, und die Stadt verfügte über eine Wasserleitung. Wegen ihrer isolierten Berglage und des Fehlens schriftlicher Aufzeichnungen wurde Machu Picchu erst 1911 entdeckt.
Seitdem haben viele Ausgrabungen stattgefunden. Sie förderten unter anderem Inkagräber zutage, was darauf schließen lässt, dass die Stadt bewohnt und voll funktionsfähig war. Einige Gebäude von Machu Picchu wurden inzwischen originalgetreu restauriert.
Machu Picchu als Königsstadt
Warum die Inkas eine Stadt im Hochgebirge errichteten und zu welchem Zweck sie diente, ist nach wie vor unklar. Nach einer Theorie soll Machu Picchu ein Zufluchtsort für den Inkakönig und seinen Tross gewesen sein.
Die Berglage soll aus Sicherheitsgründen, möglicherweise aber auch zum Zweck der Verehrung des Sonnengottes, dem man sich dort besonders nah wähnte, gewählt worden sein. Unklar ist auch, warum die Stadt verlassen worden ist.
Erreichbarkeit
1983 wurde Machu Picchu auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes gesetzt. Seitdem hat der Tourismus erheblich zugenommen, obwohl die Inkastadt nach wie vor nur schwer zugänglich ist.
Täglich besuchen ca. 2.500 Personen die Anlage. Aus konservatorischen Gründen wird darüber diskutiert, eine Maximalbesucherzahl festzulegen: die UNESCO fordert eine maximale Besucheranzahl von 800 Menschen pro Tag.
Per Eisenbahn gelangt man von Cusco nach Aguas Calientes, das am Fuß des Berges Machu Picchu liegt. Von dort geht es per Bus eine Serpentinenstraße hinauf.
Wandern über den Inkapfad
Über die Inkapfade lässt sich die Stadt auch zu Fuß erreichen. Der Inkaweg gehört zu den bekanntesten Pfaden dieser Art. Betrachtet man die Bahnlinie von Cuzco bis nach Aguas Calientes, so befindet sich der Startpunkt des Inka-Pfades am Bahnkilometer 82, am Urubamba-Ufer.
Dieser Weg wurde im 1942 wiederentdeckt. Die nächsten Jahre nutzte man für dessen Freilegung, woraufhin er zum meistbegangenen Weg Südamerikas wurde.
Die bekannteste Strecke führt dabei parallel zum Urubamba-Tal. Um das Ziel zu erreichen, muss man drei Gebirgspässe überwinden; man benötigt etwa vier Tage.
Entlang der Strecke kann man sich über Ausblicke auf Schluchten mit tropischen Pflanzen freuen. Ebenso wandert man an diversen Inka-Ruinen, die anderweitig nicht erreichbar sind, vorbei - zu den bekannteren zählen
- Phuyupatamarca
- Wiñay Wayna
- Sayacmarca und
- Runkurakay.
Wer diesen Pfad nutzt, um zur Ruinenstadt zu gelangen, sollte wissen, dass Übernachtungen und offenes Feuer nur auf Plätzen erlaubt ist, welche diesen Zwecken fest zugordnet worden sind. Auf einigen von ihnen gibt es auch Duschen.
Seit 2001 darf der Weg nur noch als geführte Wanderung betreten werden. Um den Pfad bestmöglich zu erhalten, dürfen ihn pro Tag nur 500 Menschen begehen - eine Vorausbuchung ist somit notwendig. Wer Pech hat, muss sich auf einige Monate Wartezeit einstellen.
Weitere Inka-Stätten
Die Umgebung rund um Machu Picch wird als heiliges Tal bezeichnet. In diesem gibt es noch diverse andere Inka-Städten. Zu den entsprechenden Orten zählen beispielsweise Pisac und Ollantaytambo.
Eine dieser Stätten trägt den Namen Vilcabamba. Eine weitere findet man mit Choquequirao ungefähr 40 Kilometer südwestlich von Machu Picch.