Die Chocolate Hills - Hügel der ganz besonderen Art
Auf der philippinischen Insel Bohol erwartet den Besucher eine einzigartige und ganz ungewöhnliche Sehenswürdigkeit. Auf einer Fläche von 50 Quadratkilometern erheben sich insgesamt 1.268 kegel- und halbkugelförmige mit Gras bewachsene Hügel. Weil sich das Gras während der Trockenzeit braun verfärbt, nennt man die geologische Formation auch Chocolate Hills. Lesen Sie über die Chocolate Hills auf den Philippinen.
Lage und Merkmale
Bei den Chocolate Hills handelt es sich um besondere geologische Formation, welche auf Bohol die bedeutendste Sehenswürdigkeit darstellt. Die Chocolate Hills erstrecken sich in der zentralen Ebene der Insel. Besonders viele dieser Hügel kommen in den Gemeinden Batuan, Sagbayan und Carmen vor.
Die 1.268 Hügel bestehen überwiegend aus Kalkstein und sind im Schnitt zwischen 30 und 50 Meter hoch. Die höchste Kuppe erreicht 120 Meter. Die ungewöhnliche Hügelformation wirkt durch die Halbkugel- oder Kuppelform wie eine Ansammlung von Maulwurfshügeln. Die Hügel erstrecken sich auf einer Fläche von über 50 km².
Mit Beginn der Trockenzeit wechseln die Chocolate Hills ihre Farbe von grün zu braun, da nicht mehr genug Regen fällt, um die Vegetation zu erhalten. Dadurch verdorrt das Gras.
Das gesamte Inland von Bohol ist von karstarigen Hügeln geprägt, die aber nur im Umfeld der Gemeinden Batuan, Sagbayan, Carmen, Sierra Bullones, Bilar und Valencia die typische Form der Chocolate Hills annehmen. Neben Gras wachsen auf den Hügeln auch Zuckerrohr, Farne und verschiedene Korbblütlerpflanzen, während man zwischen den Hügeln Reis und weitere Feldfrüchte anbaut.
Bedeutung für Bohol
Die "Schokoladenhügel" sind als berühmteste Touristenattraktion auf dem Siegel der Insel als auch auf deren Flagge abgebildet. Sie symbolisieren die natürlichen Sehenswürdigkeiten von Bohol.
Die Chocolate Hills wurden für die Aufnahme als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen. Sie sind Teil der offziellen Touristenziel-Liste der Philippinen. Zudem gelten sie als drittes National Geological Monument.
Theorien über den Ursprung der Chocolate Hills
Der Ursprung der Chocoloate Hills ist unter Geologen umstritten. Eine Theorie geht davon aus, dass die gleichmäßig geformten Hügel durch eine Kombination aus geologischer und vulkanischer Hebung des Meeresbodens entstanden sind. Bewuchs und Färbung seien dann durch die Verwitterung des Kalksteins entstanden.
Eine andere Theorie führt die Entstehung der Chocolate Hills auf vulkanische Aktivitäten zurück. Ein erloschener Vulkan habe vor Urzeiten die Hügel als riesige Steinblöcke ausgespien. Die halbrunde Form wird häufig damit erklärt, dass die Hügel ursprünglich im Meer lagen und sich später daraus erhoben.
Ihre Oberflächen seinen dann unter den Wettereinflüssen erodiert. So behauptet eine weitere Theorie, dass es sich in Wirklichkeit um urzeitliche Korallenriffe handelt.
Legenden zur Entstehung
Es gibt vier Legenden, die von der Entstehung der Chocolate Hills berichten.
- Zwei Riesen haben sich gestritten und sich mehrere Tage lang mit Sand und Steinen beworfen. Schließlich schlossen sie Freundschaft und verließen die Insel - zurück blieb ein Gebiet der Hügel.
- Der Riese Arogo verliebte sich in die Sterbliche Aloya. Ihr Tod löste bei ihm große Trauer aus - seine Tränen formten sich zu Hügeln.
- Ein Carabao, ein Wasserbüffel, fraß sämtliche Pflanzen eines Dorfes, was die Bewohner sehr verärgerte. Sie sammelten alles an verdorbenem Essen und legten es dem Tier in den Weg. Er fraß es, und da er es nicht vertragen konnte, schied er es in mehreren Hügeln wieder aus.
- Der Riese Dano aß alles, worauf er auf seinem Weg stieß. Er entdeckte in einer Ebene ein junges Mädchen namens Eng, in das er sich verliebte. Er beschloss, Gewicht abzunehmen, damit die Frau auf ihn aufmerksam werden konnte; es gelang ihm, indem er sämtliche Nahrung in Form von Hügeln wieder ausschied.
Tourismus
Besucher haben über zwei Tourismusressorts Zugang zu den Chocolate Hills. Etwa fünf Kilometer von Carmen entfernt befindet sich der Chocolate Hills Complex mit Hotels, Restaurationsbetrieben und einer Aussichtsplattform.
Aus einer Höhe von 210 Metern kann man hier einen exzellenten Ausblick über die gesamte geologische Formation genießen. Das zweite Ressort befindet sich auf der Sagbayan Peak, wo es ebenfalls eine Aussichtsplattform gibt.