Russland - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten
Russland mag nicht unbedingt zu den klassischen Reisezielen gehören. Dabei hat es für jeden Typ Urlauber und für jeden Geschmack eine besondere Vielfalt zu bieten. Ob Städtereise mit interessanter Kultur und Geschichte, Naturtrip oder Flusskreuzfahrt - Russland ist ein Land, welches mehr Möglichkeiten bietet, als man erwarten würde. Lernen Sie das Reiseziel Russland kennen.
Russland - Geographie
Russland liegt im Nordosten Eurasiens. Es handelt sich seiner Fläche nach um den größten Staat der Erde. Seine Lage führt zu einem europäischen sowie einem asiatischen Teil; ersterer ist deutlich dichter besiedelt. Hauptstadt ist Moskau.
Ebenso von großer Bedeutung ist die Stadt Sankt Petersburg; weitere Millionenstädte und Großstadtregionen sind
- Nowosibirsk
- Jekaterinburg
- Nischni Nowgorod
- Tscheljabinsk
- Ufa sowie
- Kasan.
Russland lässt sich in acht Föderationskreise einteilen. Die folgende Tabelle gibt einen entsprechenden Überblick.
Föderationskreis | Verwaltungssitz | Fläche in km² | Einwohner |
---|---|---|---|
Fernost | Chabarowsk | 6.215.900 | 6.692.865 |
Sibirien | Nowosibirsk | 5.114.800 | 20.062.938 |
Ural | Jekaterinburg | 1.788.900 | 12.373.926 |
Nordwestrussland | Sankt Petersburg | 1.677.900 | 13.974.466 |
Wolga | Nischni Nowgorod | 1.038.000 | 31.154.744 |
Zentralrussland | Moskau | 650.700 | 38.000.651 |
Südrussland (mit Krim) | Rostow am Don | 442.920 | 15.689.400 |
Nordkaukasus | Oleg Belawenzew | 170.439 | 9.108.737 |
Russland gesamt (mit Krim) | 17.101.480 | 147.056.131 |
Das Land lässt sich aufgrund der unterschiedlichen Naturräume in mehrere Großlandschaften einteilen. Man unterscheidet:
- die Osteuropäische Ebene: Großteil der europäischen Landesfläche, hauptsächlich weite Niederungen,
- das Westsibirische Tiefland: flach, mit weiten Sumpflandschaften
- das Nordsibirische Tiefland: schließt sich im Norden an das Mittelsibirische Bergland an
- das Mittelsibirische Bergland: beherbergt das Putorana-Gebirge, typisch für die Region sind tiefe Canyons
- das Südsibirische Gebirge: besteht aus Dschugdschur, Stanowoigebirge, Jablonowygebirge, Sajangebirge, Altai
- die Mitteljakutische Niederung: unteres Aldantal sowie Unterlaufstäler von Wiljui und Lena
- das Ostsibirische Bergland: verzweigte Gebirgsketten, zahlreiche Vulkane
- das Ostsibirische Tiefland: nördlich des Polarkreises, Jana-Indigirka- sowie Kolyma-Tiefland
Gebirge und Naturschutz
Etwa 40 Prozent der Landesfläche Russlands bestehen aus Gebirgen. Zu den bedeutendsten zählen:
- Ural
- Sajan
- Altai
- Kaukasus
- Stanowoigebirge
- Putorana-Gebirge
- Baikalgebirge
- Kolymagebirge
- Chibinen und
- Tannu-ola-Gebirge.
Der höchste Berg, der 5.642 Meter hohe Elbrus, befindet sich im Kaukasus. Bekannt ist Russland zudem für seine zahlreiche und vielfältigen Naturschutzgebiete. Dies sind:
- Sapowedniki (wichtigste nationale Schutzgebietskategorie)
- Sakasniki (Wildschutzgebiete)
- Nationalparks
- Naturparks
- Naturerbe
Klima und Artenreichtum
Russland weist mehrere Vegetations- und Klimazonen auf; hier gibt es Temperaturunterschiede, die in solch einem Ausmaß kaum woanders zu finden sind. In vielen Regionen ist das Kontinentalklima vorherrschend; es gibt heiße Sommer und äußerst kalte Winter.
An der Nordküste herrscht polares Klima. Im Süden des Fernen Ostens trifft man auf Monsunklima; im Nördlichen Eismeer auf eine Kältewüste, deren Eisklima ein Leben kaum möglich macht.
Die Küsten zeichnen sich durch Tundra aus. Im Sommer entstehen hier Moore und Sümpfe mit Gräsern, Flechten und Zwergsträuchern.
Im Süden geht die Vegetation in die Waldtundra über, und anschließend in die Waldzone. Diese erstreckt sich über ganz Eurasien; Nadelwald ist dominierend.
Zu den weiteren Pflanzen zählen Laub- und Mischwälder in den kühlgemäßigten Klimazonen, Birkenhaine, die in die Waldsteppe übergehen, und eine Hartlaubwaldzone zwischen Sotschi und Noworossijsk an der Schwarzmeerküste.
An der Nordküste des Landes leben
- Seevögel
- Walrosse
- Robben und
- Polarbären.
Die Tundra ist Heimat von
- Lemmingen
- Schneehasen
- Eulen und
- Polarfüchsen;
im Sommer trifft man auf Wölfe und Rentiere. Die Taiga sowie die borealen Nadelwälder bieten
- Füchsen
- Eichhörnchen
- Bären und
- Elchen
ein Zuhause; weiter leben Hirsche, Nerze und Wildschweine.
Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Lesen Sie, welche Ziele Sie in Russland nicht verpassen sollten.
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Moskau
Die russische Hauptstadt Moskau ist mit über 11 Millionen Einwohnern die größte Stadt Europas. Moskau ist das politische, religiöse, wirtschaftliche und auch kulturelle Zentrum Russlands.
Seit der Regierungssitz von Sankt Petersburg nach Moskau verlegt wurde, ist der Kreml das unumschränkte Machtzentrum des Landes. Auch die Russisch Orthodoxe Kirche hat in Moskau ihr Zentrum. Alle historischen und aktuellen Gegensätzlichkeiten Russlands prallen in Moskau aufeinander und ergeben doch eine in sich stimmige Vielfalt.
Eine Stadt der Superlative
Die Altstadtbebauung aus dem 16. Jahrhundert mit mehr als 600 Kirchen und zahlreiche Palästen erinnert an die Zarenzeit. Anschließend drückte die Sowjetunion mit ihrer Monumentalarchitektur der Stadt ihren Stempel auf.
Heute zeugt das dynamische Wachstum von Geschäftsvierteln wie Moskau City mit ihren Hochhäusern und hypermodernen Bauten von der Grundregel, die in allen politischen Systemen Gültigkeit besaß - für Moskau ist nur das Beste und Größte gut genug. So ist allein die Anlage der Stadt zwischen Wolga und Oka ein kleines technisches Wunderwerk.
120 Flüsse wurden in unterirdische Kanäle geleitet, um das Stadtgebiet vergrößern und bebauen zu können. Die namensgebende Moskwa ist der einzige große Fluss, der heute das Stadtzentrum durchfließt.
Der Kreml
Die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten ist in Moskau enorm:
- Zeugnisse historischer und moderner Architektur
- hunderte prunkvolle Kirchen und
- unzählige Denkmäler für berühmte Gelehrte, Schriftsteller und Politiker.
Und täglich kommen in einer der dynamischsten Städte weltweit neue Bauwerke hinzu. Unbedingt gesehen haben muss man den Kreml und den Roten Platz. Sie bilden das politische Zentrum des Landes und stellen zudem ein Ensemble architektonischer Meisterwerke dar.
Der Kreml wurde im 15. Jahrhundert auf dem Gebiet des ältesten Teils Moskaus als Befestigungsanlage errichtet. Er umfasst entsprechend wehrhafte Mauern und 19 Türme. Später entstanden auf dem Kreml-Gelände prachtvolle Kirchen und Paläste.
Vor der Anlage Sankt Petersburgs residierten die Zaren im Kreml. Heute zeigt ein Museum auf dem Kremlgelände ihre Kronen, Gewänder und andere Insignien.
Nach der Oktoberrevolution rückte der Kreml wieder ins Zentrum der Macht. Das Leninmausoleum auf dem Roten Platz kündet von dieser Zeit. Heute ist der Kreml der Sitz des russischen Präsidenten.
Der Rote Platz
Der Rote Platz grenzt unmittelbar an den Kreml. In die Kremlmauer sind die Gräber berühmter Persönlichkeiten eingelassen, beispielsweise von Stalin und Juri Gagarin. Optisch wird der Rote Platz von der Basiklius-Kathedrale aus dem Jahr 1561 dominiert.
Aus dem 19. Jahrhundert stammen die Gebäude des Historischen Museums und des Warenhauses GUM. Nach 1991 wurden die Kasaner Kathedrale und das Auferstehungstor wieder aufgebaut.
Sehenswürdigkeiten in Sankt Petersburg
Sankt Petersburg ist die zweitgrößte Stadt Russlands und zählt mit fast 5 Millionen Einwohnern zu den größten Städten Europas. Sie liegt an der Ostsee auf der Höhe der Newamündung am östlichen Ende des Finnischen Meerbusens.
Damit ist es die nördlichste Millionenstadt weltweit. Petersburg ist ein Spiegel russischer Geschichte und noch heute das eigentliche kulturelle Zentrum des Landes.
Geschichte Sankt Petersburgs
Die Stadt wurde 1703 von Zar Peter dem Großen angelegt und sollte eine moderne Modellmetropole als "Fenster nach Westen" werden. In der Tat erlangte Sankt Petersburg schnell eine überragende wirtschaftliche, wissenschaftliche, künstlerische und politische Bedeutung. Es wurde im 18. Jahrhundert zur Hauptstadt des Russischen Reiches und blieb es bis zur Oktoberrevolution.
Zwischen 1924 und 1991 trug die Stadt den Namen des Revolutionsführers Lenin. Im Zweiten Weltkrieg wurde Leningrad schwer zerstört. Viele historische Bauwerke überlebten jedoch die wechselvollen Zeiten und künden noch heute von der Pracht der Zarenzeit.
Die Innenstadt Sankt Petersburgs
Die Innenstadt Sankt Petersburgs zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Ihre
- Plätze
- Paläste
- Denkmäler
- Kirchen und
- Klöster
erinnern an die Blütezeit der Stadt und bilden eine gelungene Begegnung zwischen westlichen Einflüssen und russischen Traditionen.
Die Innenstadt Sankt Petersburgs gruppiert sich um den Newski-Prospekt. Die Hauptstraße verbindet die Eremitage und den Schloss- und Paradeplatz mit dem Alexander-Newski-Kloster. Am Newski-Prospekt liegen viele Sehenswürdigkeiten der Stadt wie das Kaufhaus Grytiny Dwor oder die Kasaner Kathedrale.
Besichtigen sollte man unbedingt die Peter-und-Pauls-Festung auf der Haseninsel in der Newa. In der dortigen Kathedrale befinden sich die Grabstätten vieler Zaren und anderer berühmter Persönlichkeiten.
Im Nordwesten der Festung kann man den Museumskreuzer Aurora besichtigen. In der Umgebung Sankt Petersburgs ist ein Besuch des Peterhofs, der Stadt Puschkin oder des Katharinenpalsts mit seinem legendären Bernsteinzimmer zu empfehlen.
Die Kanäle Sankt Petersburgs
Da Sankt Petersburg in einem Sumpfgebiet angelegt wurde, durchziehen zahlreiche Kanäle die Innenstadt. Hierzu zählten
- die Moika
- der Gribojedow Kanal und
- der Fluss Fontanka.
An der Moika liegt die Christi Auferstehungskirche, die der Basilika am Roten Platz nachgebildet wurde. In der Nähe kann man das Haus des russischen Dichters Puschkin besichtigen.
Auf der Höhe des Newski-Prospekts überquert die berühmte Grüne Brücke die Moika. Östlich vom Gribojedow Kanal befinden sich die kaiserlichen Paläste und Gärten.
Es muss aber nicht immer die klassische Städtetour sein...
Flusskreuzfahrten in Russland
Russland ist das größte Land der Welt und entsprechend viel gibt es dort zu entdecken. Weite Teile des Landes zu durchreisen ist jedoch anstrengend und zeitaufwändig. Eine sinnvolle Alternative zu Bus, Bahn, Auto und Flugzeug ist eine Flusskreuzfahrt.
Auf den großen Flüssen Russlands wie Donn, Newa, Weichsel, Wolga und Lena kann man das Land bequem und sicher durchqueren. Man gelangt so schnell und direkt zu vielen wichtigen Zentren und interessanten Sehenswürdigkeiten.
Russland über seine Flüsse bereisen
Flusskreuzfahrten sind eine schöne, bequeme und erlebnisreiche Reiseform. Auf ihnen kann man die herrlichen Landschaften und kulturellen Schätze Russlands entdecken, während man auf komfortablen Kreuzfahrtschiffen auf der Wolga, der Lena oder der Weichsel unterwegs ist.
- Glanzvolle Städte
- alte Klöster oder
- malerische Dörfer
ziehen vorbei, ebenso wie
- prunkvolle Paläste
- Patrizierhäuser oder
- die berühmten Kirchen in Zwiebelturmbauweise.
Auf Landgängen bekommt man die Gelegenheit, viele Sehenswürdigkeiten aus der Nähe zu betrachten und auch das Alltagsleben der Menschen kennen zu lernen. Städtetouren und Stadtführungen sind im Reisepaket enthalten.
So kann man Russland schon innerhalb weniger Tage intensiver kennen lernen und in den Weiten des Landes herumkommen. Und das alles ohne Reisestress. Das Hotel fährt in Form eines komfortablen Kreuzfahrtschiffes stets mit.
Kreuzfahrten auf der Wolga
Europas größter Fluss, die Wolga, bietet sich für eine Kreuzfahrt geradezu an. Auf dem Weg liegen nicht nur die beiden größten und wichtigsten Städte des Landes Sankt Petersburg und Moskau. Vielmehr kann man nach ausgiebigen Städtetouren in den beiden russischen Metropolen mit ihren zahlreichen spektakulären Sehenswürdigkeiten, über die Wolga in den Süden weiter reisen.
Als weitere Ziele werden
- Nowgorod
- Kasan
- Samara
- Saratow
- Wolgograd und
- Rostov
angesteuert. So gelangt man vom europäischen in den asiatischen Teil Russlands und bekommt einen Eindruck von der Vielfalt seiner Landschaften und Kulturen.
Von Moskau nach Sankt Petersburg
Natürlich hat auch die Strecke in umgekehrter Richtung von Süden nach Norden ihren Reiz. Ausgangspunkt ist Moskau. Die russische Hauptstadt fasziniert mit ihrem gewaltigen Kreml, zahllosen historischen Bauwerken und gigantischen Einkaufspassagen.
Im Norden erreicht man auf der Newa Sankt Petersburg als Ziel. Die Kulturmetropole vermittelt mit ihren prachtvollen Palästen, Kirchen und Museen einen Eindruck von der Zarenzeit. Beeindruckende Impressionen vermittelt aber auch die Flussreise selbst, vorbei an malerischen Landschaften und beschaulichen altrussischen Städten.
Katharinenpalast in Puschkin
Wer nach Russland reist, sollte sich ebenso wenig den Katharinenpalast in Puschkin entgehen lassen. Er befindet sich etwa 25 Kilometer entfernt von Sankt Petersburg im Katharinenpark, einen einen der fünf Landschaftsparks der Stadt.
Der Palast wurde einst als russische Zarenresidenz genutzt. Dem Wiederaufbau des Bernsteinzimmers kommt eine besondere Bedeutung zu; dieses stellt eine wichtige Touristenattraktion dar. Informieren Sie sich hier genauer über den Katharinenpalast.
Baikalsee
Der Baikalsee in Sibirien stellt eine ganz besondere Sehenswürdigkeit dar. Es handelt sich um den tiefsten und ältesten Süßwassersee der Welt.
Von der Gemeinde Listwjanka aus lässt er sich am besten erreichen. Im Bau befindet sich der Great Baikal Trail, ein Fernwanderweg, der um den See herum führt; er ist noch nicht fertig gestellt, lässt sich aber bereits teilweise begehen. Detailliertere Informationen zum Baikalsee erhalten Sie hier.
Besonderheiten, die es bei der Reise dorthin zu beachten gibt
Wer nach Russland reisen möchte, benötigt einen mindestens noch sechs Monate gültigen Reisepass. Bei Ein- und Ausreise sowie bei Transitreisen durch Russland ist zudem ein Visum erforderlich. Des Weiteren besteht Krankenversicherungspflicht.
Besondere Impfvorschriften gibt es nicht. Empfohlen werden jedoch Impfungen gegen
- Grippe
- Mumps, Masern, Röteln
- Polio
- Keuchhusten
- Diphtherie und
- Tetanus.
Speisen und Getränke
Die russische Küche zeigt Einflüsse aus der französischen und westeuropäischen Küche, sowie aus dem Orient. Besonders abwechslungsreich sind dabei stet side Vorspeisen sowie die große Anzahl an Suppen. Typische Bestandteile der Vorspeise sind beispielsweise Hering, Lachs oder Kaviar sowie Salate aus Wurst und Schinken, Pasteten sowie frisches oder mariniertes Gemüse.
Die Suppen können geschmacklich ebenso in jede Richtung gehen; verwendet werden Fleisch, Fisch, Gemüse sowie Nudeln und Graupen. Gerne werden auch säuerliche Suppen, beispielsweise mit Sauerampfer, serviert. Verfeinert wird nahezu immer mit saurer Sahne.
Die Hauptspeisen werden mit vielen Innereien zubereitet. Auch Geschnetzeltes mit Pilzen und Zwiebeln ist beliebt.
So genannte Blini, Hefepfannkuchen, sind weit verbreitet. Auch gefüllte Teigtaschen oder Graupenbrei kommen als Beilage auf den Tisch.
Typische Nachspeisen sind Babuschka, ein Dessert aus in Wodka eingelegten Erdbeeren sowie Kissel, mit frischen Früchten und angedicktem Fruchtsaft. Getrunken werden süße, oft dickflüssige Fruchtsäfte, Tee, Kwas oder Mors, ein saurer Moosbeerensaft. Natürlich darf auch Wodka nicht unerwahnt bleiben.
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