Top oder flop? Die Schattenseiten der meist besuchten Sehenswürdigkeiten
Es gibt Orte, Sehenswürdigkeiten und Bauwerke auf dieser Welt, die sind so berühmt, dass sie Jahr für Jahr Millionen von Besuchern anlocken. Doch hinter den glänzenden Fassaden der Touristenattraktionen und den großen Versprechen der Reiseführer verbergen sich nicht selten Schattenseiten, die dem Dasein als argloser, entspannter Tourist schnell ein Ende setzen können: aus sehenswerten Zielen werden dann überfüllte, überteuerte oder verschmutzte Orte. Top oder flop? Werfen Sie einen Blick auf die Schattenseiten der meist besuchten Sehenswürdigkeiten.
Der große Traum
Mit einer Reise nach Indien, nach Ägypten, in die USA oder andere fremde Länder erfüllen sich viele Menschen einen echten Lebenstraum. Irgendwann im Leben möchte schließlich jeder einmal an der erhabenen Schönheit des Taj Mahal teilhaben, sich in der magischen Disney-Welt in Paris verlieren oder vor den imposanten Pyramiden von Gizeh stehen.
Umso schöner ist es, wenn man, vielleicht nach Jahren des eisernen Sparens, endlich das nötige Kleingeld zusammen hat, um sich diesen Lebenstraum erfüllen zu können. Also nichts wie rein in den Flieger, und schon bekommen die Träume Flügel. Angekommen am Ziel herrscht natürlich erst einmal die pure Euphorie.
Doch nicht selten wird eben jene Euphorie im Handumdrehen von kühler Ernüchterung abgelöst. Denn was in den Reiseprospekten immer so schön geglänzt und geleuchtet hat, stellt sich in der Realität oft ganz anders dar.
Die große Ernüchterung
Wer sich vor einer allzu großen Ernüchterung schützen möchte, der sollte sich schon vor dem Beginn seiner Reise klar machen, dass jede weltberühmte Touristenattraktion eigentlich nur dazu da ist, um eben jede Menge Touristen anzulocken. Dementsprechend darf man nun also nicht erwarten, dass man in völliger Einsamkeit, romantisch vor dem Eiffelturm stehen kann, oder dass die Kassen vor den Toren der Attraktionen immer leer sind.
Vielmehr sollte man sich, vor allem in der Hauptreisezeit, auf drängelnde Menschenmassen und lange Wartezeiten an den Kassen einstellen. Und auch wenn man es dann endlich bis an die Kasse geschafft hat, geht es mit der Ernüchterung schnell weiter. Denn die Eintrittspreise sind oft unverschämt hoch.
Aber wer den weiten Weg von Europa nach Afrika, Indien oder Amerika auf sich genommen hat, um dort etwas zu erleben, der schaut in der Regel nicht auf's Geld und bezahlt - wenn auch widerwillig - den verlangten Preis für das lang ersehnte Vergnügen.
Überhaupt ist alles rund um die großen Sehenswürdigkeiten dieser Welt immer sehr preisintensiv.
kosten im näheren Umfeld der jeweiligen Sehenswürdigkeit meist ein Vielfaches von dem, was man eigentlich für diese Dinge ausgeben würde. Und auch wenn man es sich genau deswegen vorgenommen hat, auf gar keinen Fall etwas in der Nähe des Eiffelturms, der Pyramiden oder des Taj Mahal zu kaufen, so wird man vielerorts von aufdringlichen Händlern doch zum Kauf von - meist völlig unsinnigen und überteuerten - Dingen genötigt. Gute Nerven sollten also auch bei einer Reise zu den bekanntesten und berühmtesten Orten der Welt immer im Gepäck sein.
Übrigens sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass die Bilder in den Hochglanzprospekten immer nur Ausschnitte zeigen - und zwar immer nur die schönsten Ausschnitte. Man sollte also nicht allzu schockiert sein, wenn sich die Gegend rundherum weniger schön und weniger einladend präsentiert.
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen einige berühmte Sehenswürdigkeiten, die im realen Licht oft gar nicht mehr so glänzen...
Magisches Taj Mahal
Das Taj Mahal befindet sich im indischen Agra und ist - völlig zu Recht - seit dem Jahr 1983 ein UNESCO Weltkulturerbe. Bei dem imposanten, rund 58 Meter hohen Gebäude mit den wunderschönen Kuppeln handelt es sich um ein Mausoleum. Dieses ließ der Großmogul Shah Jahan im Jahre 1631 auf einer 100x100 Meter großen Marmorplatte zu Ehren seiner verstorbenen Hauptfrau errichten.
Die rund 20.000 Arbeiter benötigten etwa 17 Jahre, um das majestätische Bauwerk aus Marmor und Edelsteinen fertigzustellen. Der Anblick des Bauwerkes, welches aus
- mehreren Gebäuden
- Minaretten und
- dem traumhaft schönen Garten mit dem weltbekannten, rechteckigen Wasserbecken
besteht, hat etwas Märchenhaftes und Magisches. Dieser Magie, und der unvergleichlichen Architektur, hat das Taj Mahal einen Teil seiner Beliebtheit zu verdanken. Überdies gilt das Taj Mahal bei indischen Frischvermählten als ganz besonderer Ort, an dem die Liebe gestärkt wird.
Die Schattenseiten des Taj Mahal
Das imposante Bauwerk blendet seine Besucher immer seltener mit seinem blütenweißen Marmor. Denn der verfärbt sich durch die Luftverschmutzung immer mehr. Damit die Schäden an den Gebäuden nicht noch größer werden, ist es inzwischen nicht mehr möglich, sich mit dem Auto oder dem Bus zu nähern.
Spätestens zwei Kilometer vor dem Taj Mahal muss die Reise zu Fuß fortgesetzt werden. Dort angekommen muss man erst einmal Geduld beweisen. Schließlich zieht es täglich unzählige Menschen an dieses beeindruckende Monument. Ist man dann endlich an den Kassen angekommen, dann kann man sich zunächst über die hohen Eintrittspreise ärgern, um dann genervt zu sein, weil man weder Taschen noch Rucksäcke mit auf das Gelände nehmen darf.
Seit einer Bombendrohung im Jahr 2006 sind die Sicherheitsmaßnahmen rund um die gesamte Anlage drastisch erhöht worden. Den Besucher erwarten also Durchsuchungen wie an einem Flughafen, außer Trinkwasser darf nichts mit auf das Gelände genommen werden und überall erblickt man bewaffnete Soldaten. Obwohl diese Maßnahmen durchaus sinnvoll sind, so geht durch sie ein großer Teil der Magie des Taj Mahal verloren.
Gibraltar
Das besondere an Gibraltar, welches sich auf einer Landzunge an der Südspitze Spaniens befindet, ist die Zugehörigkeit zu Großbritannien. Dieses flache, nur rund 6,5 km² große Stück Land gipfelt buchstäblich in einem rund 430 Meter hohen, steil aufragenden Kalksteinfelsen.
Eben jener Fels lockt mit seinen Aussichtspunkten die Massen an. Immerhin sind es von Gibraltar aus nur minimal 14 Kilometer bis zum afrikanischen Marokko. Bei guter Sicht kann man von hier also auf einen anderen Kontinent schauen.
Und auch einkaufen kann man in Gibraltar besonders gut. In der "Main Street" gibt es nämlich preiswerten Tabak, Alkohol und günstige Markenware.
Touristen-Nepp in Gibraltar
Es steht außer Frage, dass Gibraltar ein besonderer Ort ist - und das weiß man auch in Gibraltar. Und so werden die Preise, zum Beispiel für die Fahrt mit der Seilbahn auf die Aussichtplattform, immer teurer.
Auch die vermeintlich günstige, steuerfreie Ware ist am Ende meist doch kein Schnäppchen. Die Aussicht vom Fels von Gibraltar teilt man sich übrigens nicht nur mit dutzendweise anderen Touristen, sondern auch mit den zahllosen, frei lebenden Affen, die sich nicht immer zu benehmen wissen.
Der Floating Market in Thailand
Wer nach Thailand reist, der erwartet eine reiche Flora und zahllose landestypische Spezialitäten. Und wo sonst könnte man sich an einheimischem Obst, Gemüse und allerlei fertig zubereiteten Köstlichkeiten wohl besser laben, als auf einem Markt. Und die Reiseprospekte versprechen in ihren bunten Bildern mit den üppig gefüllten Marktständen ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis.
Bei Touristen sind vor allem die Märkte beliebt, die auf dem Wasser stattfinden. Auf diesen so genannten Floating Markets bieten die Marktfrauen ihre Ware von kleinen Booten aus an. Während man also gemütlich über die Flüsse Thailands schippert, kann man sich nebenbei mit den leckersten kulinarischen Dingen eindecken, die das Land zu bieten hat.
Besonders populär ist der Damnoen-Saduak-Markt, der etwa 80 km südlich der Metropole Bangkok zu finden ist. Wer hierhin möchte, dem werden als Tourist sogar spezielle Touren angeboten, die ein wahres Erlebnis versprechen. Allerdings wird den Touristen vorher nicht gesagt, dass es sich hierbei um ein nicht durchweg positives Erlebnis handeln könnte.
Touristenfallen
Der in den Reiseprospekten angepriesene Floating Market hat mit der Realität nicht mehr viel zu tun. Marktfrauen, die auf ihren Kähnen rare Köstlichkeiten anbieten, findet man nämlich nur noch selten. Gerade auf den speziellen Touristen-Touren wird anstelle einheimischer Ware allerlei Nippes und Nonsens zu überteuerten Preisen vertrieben.
Die geschäftstüchtigen Anbieter dieser Touren versäumen es dabei natürlich nicht, bei wirklich jedem Händler einen Stopp einzulegen - den man als Tourist natürlich nicht enttäuschen möchte. Und so gibt man auf den Floating Markets oft viel zu viel Geld aus.
Die Pyramiden von Gizeh
Für viele Menschen ist es wohl auch heute noch unvorstellbar, wie die Menschen vor mehr als 4.000 Jahren solch beeindruckende Bauwerke errichten konnten. Auch deshalb sind die Pyramiden von Gizeh ein Anziehungspunkt, der jährlich Millionen Besucher anlockt.
Die imposanten Bauwerke mitten in der Wüste scheinen außerdem - nicht zuletzt wegen zahlreicher Spielfilme - von einer sehr geheimnisvollen, abenteuerlichen Aura umgeben. Doch außerhalb dieser Aura offenbaren sich die Schattenseiten der berühmten Grabstätten.
Im Schatten der Pyramiden
Im Schatten eines der sieben antiken Weltwunder und Weltkulturerbes (seit 1979) offenbart sich so etwas, das man als modernes "Grabräubertum" bezeichnen könnte. Zwar vergreift sich niemand an den Pyramiden, dafür werden aber die Touristen quasi "ausgeraubt".
Überall rund um die historische Stätte werden überteuerte Souvenirs angeboten und die fliegenden Händler weichen den Touristen nicht von der Seite. Wer möchte, der kann hier auch - natürlich zu horrenden Preisen - einen Ausritt mit einem Kamel buchen.
Im Schatten der Pyramiden findet man, neben zunehmendem Kommerz, auch immer mehr andere hässliche Spuren der Zivilisation. Müll und Schmutz nehmen dem historischen Ort zunehmend seine Würde.
Die Tempelanlage Angkor Wat
Die Tempelanlage Angkor Wat befindet sich in Kambodscha, in der Region Angkor. Viele Touristen, die nach Asien reisen, lassen es sich nicht entgehen, dort die wohl größte Tempelanlage der Welt zu besuchen. Errichtet wurde diese im 12. Jahrhundert. Das Bauwerk ist nicht nur aufgrund seiner schieren Größe absolut beeindruckend, sondern auch wegen der hohen Baukunst.
Die aus Sandstein gebaute Anlage ist mit eindrucksvollen Verzierungen, Reliefs und Inschriften versehen. Rund um das Areal, das in seiner Gänze ungefähr 1,9 km² misst, befindet sich ein gigantischer Wassergraben. Die Anlage ist heute ein echter Touristenmagnet, aber auch immer noch ein Ort für Gebete und Besinnung.
Und so gehören zu den täglichen Besuchern, neben den Touristenmassen, auch buddhistische Mönche aus der Umgebung. Doch was sich hier in so eindrucksvoller und friedlicher Atmosphäre präsentiert, hat nicht nur schöne Seiten.
Das Geschäft mit der Tempelanlage
Bei einem so großen Touristenmagneten muss es freilich nicht verwundern, dass vor dem Betreten der Anlage Eintritt bezahlt werden muss. Allerdings ist das erst der Fall, seit die Anlage 1990 von einer privaten Gesellschaft gepachtet wurde.
Auch die zahlreichen Geschäfte in der näheren Umgebung wundern wohl niemanden. Schließlich müssen auch die Menschen in der Region Angkor irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Leider geschieht das - in tropischer Hitze - meist auf eine sehr aufdringliche Art und Weise.
Der schiefe Turm von Pisa
Einmal in Italien, möchte man es sich natürlich nicht entgehen lassen, den weltberühmten Turm in seiner ganzen, eindrucksvoll schiefen, Schönheit zu sehen. Schließlich sieht man wohl nur selten einen Turm aus leuchtend weißem Marmor, der sich darüber hinaus auch gemächlich zur Seite neigt.
Die bezaubernde toskanische Küstenstadt Pisa hat natürlich auch rund um ihre wohl schrägste Sehenswürdigkeit noch viel zu bieten. Der ganze "Platz der Wunder", auf dem auch der schiefe Turm steht, ist eine Sehenswürdigkeit. Leider ist man dort, vor allem in der Hochsaison, kaum in der Lage, all die schönen Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu genießen.
Schief gewickelt
Wer glaubt, er könne einfach mal so nach Pisa fahren, um sich die Attraktion "Schiefer Turm von Pisa" einmal aus der Nähe ansehen zu können, der ist reichlich schief gewickelt. Denn wer mit dem Auto anreist, der findet nur mit viel Glück einen Parkplatz.
Und wenn man es dann auf den "Platz der Wunder" geschafft hat, sieht man zwar den Turm, aber auch Menschenmassen und massenhaft Verkaufsbuden. Wer nun in der Lage dazu ist, den ganzen Trubel mit aller Gelassenheit hinzunehmen, den könnte es allerdings auf die Palme bringen, dass die raren, termingebundenen Eintrittskarten für den Turm für heute ausverkauft sind.
Der Hollywood Walk of Fame
Los Angeles ist nicht nur das Traumziel zahlloser ambitionierter Schauspieler und Schauspielerinnen, auch rund zehn Millionen Touristen zieht es jedes Jahr in die kalifornische Unterhaltungsmetropole. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der berühmte Walk of Fame, ein Boulevard, auf dessen Bürgersteigen inzwischen rund 2.600 berühmte Persönlichkeiten mit einem Stern geehrt wurden.
Der Walk of Fame verläuft unter anderem auch entlang des Kodak-Theatre. In diesem Gebäude werden alljährlich die berühmten Goldstatuen, die Oscars, verliehen.
Und so verspricht ein Gang über den Bürgersteig mit der wohl größten Promidichte der Welt auch jede Menge Glamour und große Namen. Doch schaut man einmal hinter die Kulissen, dann entdeckt man schnell, dass auch hier alles nur eine große Show ist.
Schatten des Ruhms
Wenn man sich überlegt, dass sich alljährlich eine Menschenmasse von rund zehn Millionen Besuchern über die Gehsteige des Walk of Fame drängeln, dann kann man sich gut vorstellen, dass es hier oft sehr hektisch zugeht. Das hektische Treiben wird durch die zahlreichen Straßenkünstler und Souvenir-Händler noch ein wenig intensiver. Und die wollen natürlich immer nur das Beste von den Besuchern - ihr Geld.
Der Eiffelturm
Der Eiffelturm ist das Wahrzeichen von Paris und Anziehungspunkt für unzählige Besucher. Der Turm wurde anlässlich der Weltausstellung und zum 100. Jahrestag der französischen Revolution erbaut. Eingeweiht wurde das 324 Meter hohe Konstrukt aus Stahl im Jahr 1889.
Bis zum Jahr 1930 - in dem Jahr wurde das Chrysler Building in New York fertiggestellt - war der Eiffelturm sogar das höchste Bauwerk der Welt. Der Turm ist aber nicht nur von unten betrachtet eine echte Sehenswürdigkeit, auch der Blick von oben ist ein unvergessliches Erlebnis.
Das Wahrzeichen der "Stadt der Liebe" wird alljährlich von etwa sieben Millionen Menschen besucht. Und genau dadurch verliert der Eiffelturm ein wenig seines Charmes.
Menschenmassen statt Romantik
Der Eiffelturm wird nur allzu gerne als romantischer Treffpunkt genutzt und dient als Fotomotiv vieler verliebter Paare. Und nicht wenige schwören sich auf einer Aussichtsplattform die ewige Liebe. Leider ist es gerade im Sommer nur mäßig romantisch, wenn man erst bis zu drei Stunden anstehen muss, um an die Kasse des Turms zu gelangen.
Auch der Weg nach oben, auf die zwei Aussichtsplattformen, verlangt Geduld. Denn um auf die in 57 und 115 Meter hoch gelegenen Plattformen zu gelangen, muss man sich an den anderen Besuchern - und den unvermeidlichen Souvenir-Shops - vorbei kämpfen. Doch wenn man es bis oben geschafft hat, dann wird man mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
Key West, Florida
Ganz im Süden von Florida befinden sich die "Florida Keys". Das ist eine Inselkette, bestehend aus mehr als 200 Koralleninseln, die durch 42 Brücken miteinander verbunden sind. Ganz unten, am südlichsten Punkt der USA, befindet sich Key West.
Von dort aus ist es praktisch nur noch ein Katzensprung bis in die Karibik. Bis Kuba sind es von dort nämlich gerade einmal noch 140 Kilometer. Wohl auch wegen des karibischen Flairs zieht es die Menschen in Scharen nach Key West. Doch da wo viel karibische Sonne ist, da ist auch reichlich Schatten.
Die Schattenseiten im "Sunshine State"
Wer sich von Miami aus auf den Weg nach Key West macht, der muss sich auf eine Fahrstrecke von rund 260 Kilometern einstellen. Und die führt, wie schon erwähnt, über rund 200 Inseln und 42 Brücken. Die Anfahrt nimmt somit reichlich Zeit in Anspruch.
Ist man dann endlich angekommen, dann dürfte bei so manchem Touristen, der voller Euphorie auf die Reise gegangen ist, schnell Ernüchterung einsetzen. Denn von verträumt-karibischem Flair ist man hier meilenweit entfernt. Stattdessen erwartet einen Trubel und Touristen-Nepp. Überdies gibt es wahrlich bessere Strände zum Baden, als die kleinen und häufig unsauberen Strände in Key West.
Orlando, Florida
Orlando in Florida hätte es wohl nie in die Reiseführer dieser Welt geschafft, wenn nicht ein gewisser Walt Disney in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts dort seinen Disneyland-Vergnügungspark errichtet hätte. Und da sich Vergnügungsparks mit
- tollen Attraktionen
- immer ausgefalleneren Themen und
- immer außergewöhnlicheren Fahrgeschäften
als wunderbares Geschäft entpuppt haben, folgten dem "Magic Kingdom" von Walt Disney auch zahlreiche weitere Vergnügungs- und Themenparks. Unter anderem beherbergt Orlando heute, neben der magischen Welt von Walt Disney, auch die magische Welt des Harry Potter und die mystische Unterwasserwelt von "Seaworld". Und so hat sich Orlando zu einem echten Mekka für Vergnügungssüchtige aller Altersklassen gemausert.
Das Geschäft mit dem Vergnügen
Wer in Orlando auf anspruchsvolle Kultur hofft, oder nach interessanten Begegnungen mit den Menschen der Region sucht, der wird oft bitter enttäuscht. Denn in Orlando dreht sich alles nur um das Geschäft mit dem Vergnügen.
In den riesigen Hotelkomplexen, den Shopping-Malls und den Gastronomie-Betrieben ist man eben nur darauf bedacht, den jährlich zig Millionen Besuchern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Und auch in den Parks selbst muss der Besucher für sein Vergnügen recht teuer bezahlen.
Allerdings weiß jeder, der hierher kommt, was ihn erwarten wird. Obwohl ein Aufenthalt in Orlando also eine recht kostspielige Angelegenheit ist, so kommt man doch immer mit bleibenden Eindrücken zurück. Immerhin bekommt man hier für sein Geld auch Dinge geboten, die es so eben nur hier gibt.
Weitere Enttäuschungen an berühmten Sehenswürdigkeiten
Natürlich gibt es neben den genannten Sehenswürdigkeiten noch viele weitere, die es zu bestaunen gibt - und ebenso viele, bei denen es zu Enttäuschungen kommt. Weitere, typische Beispiele dieser Art sind:
- die Menschenmassen im Pariser Louvre: besonders die Sicht auf das berühmte Bild der Mona Lisa wird ständig versperrt
- die Große Mauer in China: ein Hochwandern ist aufgrund der unzähligen Touristen nicht möglich
- die Tempel von Angkor: Ernüchterung kommt auf, wenn man die Touristenmassen und Spuren von Müll und Co. sieht
- das Steinmonument Stonehenge: hier ärgert man sich über eine mühsame Anfahrt, kaum Möglichkeiten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und eine eingezäunte Anlage
- Brüssels Wahrzeichen Manneken Pis: auch hier gibt es große Besuchermassen für eine eigentlich nur kleine Figur, von der niemand so genau weiß, warum so ein großer Trubel darum gemacht wird