Serbien - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten
Serbien ist noch relativ wenig touristisch erschlossen. Umso mehr Sehenswertes und Neues gibt es in diesem Balkanland zu entdecken. Dazu zählen sowohl besondere Naturerlebnisse als auch kulturelle Highlights. In den serbischen Städten trifft man häufig auf Kontraste aus alt und neu. Hinzu kommen schöne Parks, in denen man entspannen kann, ohne von Massen an Touristen gestört zu werden. Lernen Sie das Reiseziel Serbien kennen.
Serbien - Geographie
Der südeuropäische staat Serbien liegt inmitten der Balkaninsel. Zu den angrenzenden Ländern zählen
- Ungarn im Norden
- Bulgarien und Rumänien im Osten
- Albanien bzw. der Kosovo und Mazedonien im Süden
- Montenegro im Südwesten und
- Kroatien und Bosnien und Herzegowina im Westen.
Hauptstadt - und größte Stadt - ist Belgrad. Zu den weiteren großen Städten gehören
- Novi Sad
- Niš
- Kragujevac sowie
- Subotica.
In Serbien lassen sich zwei unterschiedliche Landschaftstypen erkennen: das Tiefland Vojvodina sowie eine gebirgige Region im Süden von Donau und Save; diese beiden Flüsse bilden die Grenze.
Die nördliche Tiefebene zeichnet sich durch Flugsande, Auenlandschaften sowie Löß und Schwarzerdeböden aus. Im Süden finden sich neben den Gebirgen auch Flussebenen und Beckenlandschaften.
Klima und Natur
In Serbien herrscht gemäßigtes Kontinentalklima; es wird von der Lage an den doch eher warmen Meeren sowie der Natur im Gebirge beeinflusst. Die Winter sind meist schneereich und kalt, die Sommer warm. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 10 Grad Celsius.
Über acht Prozent der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Es gibt insgesamt 590 Naturschutzgebiete, 20 Naturparks sowie fünf Nationalparks.
Es sind wichtige Reservate, die einmaligen oder zumindest seltenen Pflanzen- und Tierarten den benötigten Lebensraum geben, wie etwa der Bergurwald (im Nationalpark Tara-Gebirge) und die Steppendünenlandschaft (im Reservat Deliblatska peščara). Zu den unterschiedlichen Bäumen und Pflanzen zählen beispielsweise
- die Serbische Fichte
- eine Unterart des Griechischen Ahorns
- die Banater Pfingstrose
- die Byzantinische Pfingstrose (Serbiens Nationalblume)
- der Serbische Felsenteller
Die Namen der fünf Nationalparks lauten:
- Nationalpark Đerdap
- Nationalpark Kopaonik
- Nationalpark Tara
- Šar Planina
- Fruška Gora
Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Lesen Sie im Folgenden, was Sie in Serbien alles erleben können.
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Belgrad
Die serbische Hauptstadt Belgrad liegt an der Mündung der Save in die Donau. Mit ca. 1,7 Millionen Einwohnern ist Belgrad die größte Stadt sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Serbiens.
Es gilt wegen seiner günstigen Verkehrslage als Tor zum Balkan. Wörtlich bedeutet Belgrad "weiße Stadt", was auf die schöne Altstadt mit zahlreichen historischen Bauwerken zurückzuführen ist.
Das Stadtbild von Belgrad
Nirgendwo kann man die Geschichte Belgrads besser ablesen, als an seinem architektonischen Stadtbild. Es wechseln sich Gebäude unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen ab. Belgrad wurde jeweils nach den Weltkriegen ausgebaut und stadtplanerisch neu gestaltet.
Die bis heute erhaltene architektonische Vielfalt ergibt sich nicht zuletzt aus politischen Umbrüchen.
- Repräsentative Herrscherresidenzen
- sozialistischer Baustil und
- demokratische Regierungs- und Verwaltungsgebäude
prägen den Stadtkern gleichermaßen. Vormoderne Architektur gibt es in der Altstadt und im Umkreis der Festung von Belgrad zu sehen. Hier trifft man auch auf ältere Bauwerke, die im Mittelalter und in der Türkenzeit entstanden.
Von der orientalischen zur modernen Architektur
Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts war die Architektur Belgrads überwiegend orientalisch geprägt, und die Stadt war bedeutend kleiner als heute. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden die ersten klassizistischen Bauwerke.
Regierungsgebäude und Paläste wurden nach modernen Vorstellungen umgestaltet. So entstanden der Beli davor, das Königliche Schloss sowie das Alte und das Neue Schloss. Aus dieser Zeit stammen auch die für Belgrad so typischen Stadthäuser mit ebenerdigen oder mehrgeschossigen Wohnungen.
Darüber hinaus wurde mit neuen Stilrichtungen experimentiert:
- Der Bauhausstil findet sich im Palata Albanija verwirklicht
- der Neoklassizismus im Skupstina, und
- die Kirche des Heiligen Marko wurde im pseudobyzantinischen Stil erbaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dominierte der sozialistische Baustil, es kamen aber auch viele kulturelle Einrichtungen und Sportstätten hinzu.
Die Festung von Belgrad
Das Wahrzeichen von Belgrad ist die Festung, die über der Stadt thront. Bereits in der Antike gab es an derselben Stelle Befestigungsbauten. Zur Zeit der Türkenkriege wurde die Belgrader Festung im 16. Jahrhundert von Prinz Eugen ausgebaut.
Das massive Bauwerk gliedert sich in eine Oberstadt in 125 Metern Höhe und eine 50 Meter tiefer gelegene Unterstadt. Am Fuße der Festung befindet sich der Kalemegdan Park, in dem Büsten berühmter Personen aus der serbischen Geschichte aufgestellt sind.
Serbien während einer Donaukreuzfahrt kennenlernen
Eine Donaukreuzfahrt bietet eine gute Gelegenheit, Serbien vor allem in seiner Naturschönheit kennen zu lernen.
Der Verlauf der Donau in Serbien
Die Donau durchquert vom Nordwesten bis zum Südosten große Teile Serbiens. Zunächst bildet die Donau den Grenzfluss zwischen Kroatien auf dem rechten und Serbien auf dem linken Ufer.
Bei Batina zweigt der Batschka-Kanal nach Osten ab. Nach Backa Palanka wendet sich der Fluss südwärts und durchquert Serbien von der kroatischen bis zur rumänischen Grenze.
Unterwegs auf der serbischen Donau
Bei Bezdan überquert die Donau die Grenze zwischen Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien. Fortan bildet sich den Grenzfluss zwischen Serbien und Kroatien.
Die erste größere serbische Ortschaft wird nach 25 Kilometern erreicht. Die Stadt Batina war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine Hochburg der Donauschwaben.
Stromabwärts passiert die Donau Novi Sad, eine der größten serbischen Städte. Im Gefolge des Kosovo-Kriegs wurden die Brücken von Novi Sad 1999 zerstört.
Lange Zeit behinderte eine provisorische Pontonbrücke den Schiffsverkehr auf der Donau. Seit 2005 eine neue Brücke besteht, ist der Fluss wieder ungehindert passierbar.
75 Kilometer hinter Novi Sad erreicht die Donau die serbische Hauptstadt Belgrad. Sie ist eine der ältesten Ansiedlungen entlang der Donau und bildet heute mit 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt an diesem Fluss.
Besonders markant ist die Festung Kalemegdan auf der Anhöhe an der Mündung der Save in die Donau. Hinter Belgrad fließt die Donau an Pancevo vorbei, und es fließen ihr mit Temeschk Smederevo, Morava und Theiß mehrere Nebenflüsse zu.
Bei der beeindruckenden Festung Golubac erreicht man die Eisernes Tor genannte Donauschlucht. Von dort an bildet die Donau den Grenzfluss zu Rumänien und durchfließt auf serbischer Seite noch den Nationalpark Derdap.
Eisernes Tor
Eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten entlang der serbischen Donau ist das Eiserne Tor. So wird das Durchbruchstal der Donau zu den südlichen Karpaten zwischen dem Banatergebirge und dem serbischen Erzgebirge genannt.
Die schönste Stelle ist die Enge von Cazan zwischen Donji Milanovac und Orsova. Entlang der Ufer der Donau, die hier nur 200 Meter breit ist, befinden sich Nationalparks.
An dieser Stelle kann man mit der Tabula Traiana einen spektakulären historischen Fund sehen. Die Steintafel wurde vom römischen Kaiser Trajan im Jahr 100 angebracht.
Landschaftliche Sehenswürdigkeiten
Serbien ist unter anderem für die verschiedenen Naturschönheiten bekannt. Zu diesen zählen natürlich die Nationalparks, wie zum Beispiel der Djerdap-Nationalpark, der zu den meist besuchten Orten des Landes gehört. Sehenswert sind besonders die großen Pässe und Schluchten.
Als Highlight gilt der über 300 Meter hohe Canyon Kazan. Was Sie sonst noch in diesem Nationalark erwartet, können Sie hier nachlesen.
Ebenfalls sehenswert sind die Teufelspyramiden Đavolja varoš im Gebirge Radan. Es handelt sich um mehr als 200 turmförmigen Gesteinen, die bis zu 15 Meter in die Höhe ragen.
Das Gebiet ist seit 1995 Naturdenkmal. Es gibt ein Touristeninformationszentrum sowie einen ausgebauten Wanderweg.
Der Babin zub, ein Gipfel im Balkangebirge, zählt ebenso zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten Serbiens. Übersetzt bedeutet der Name "Großmutters Zahn". Dieser Name ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Gipfel die Form eines Eckzahns aufweist.
Weitere landschaftliche Highlights sind
- Schlucht und Määnder des Flusses Temska
- Schlucht und Määnder des Flusses Uvac
- die Höhle von Ušać in Südwestserbien sowie
- der Felsen Stol in Ostserbien
Die Highlights in Novi Sad
Etwa 75 Kilometer von Belgrad entfernt liegt Novi Sad, die zweitgrößte Stadt Serbiens. Sie gilt als Messe- und Universitätsstadt und ist daher besonders lebhaft.
Novi Sad verfügt über einen historischen Stadtkern, welcher sich über die Zmaj Jovina Straße sowie die Donaustraße erstreckt. Die meisten Gebäude dieses Stadtkerns stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadte zählen die Gibraltar an der Donau, eine Festung, bei der es sich um die größte im Österreich-Ungarischen Kaiserreich handelt. Die Pläne für den Bau übernahm der bekannteste Militärarchitekt in Europa.
Ebenfalls besuchen sollte man die Synagoge. Sie wurde im Stil der Wiener Sezession erbaut wird als Konzertsaal genutzt. Geschätzt wird ihre besondere Akustik.
Und auch das Museum der Vojvodina ist sehenswert. Hier kann man etwas über das kulturelle Erbe sowie die Geschichte der Vojvodina lernen. In der Matica Srpska, einer Galerie, werden Gemälde und Grafiken der Kunst Serbiens aus dem 16. bis 20. Jahrhundert ausgestellt.
Speisen und Getränke
Die serbische Küche zählt zur Balkanküche. Sie zeigt Einflüsse der slawischen, österreichischen und orientalischen, besonders der türkischen Küche.
Zu den typischen Gerichten zählen beispielsweise:
- Karađorđeva šnicla, ein längliches Schnitzel mit Rahm oder Käse gefüllt
- Mućkalica, ein Eintopf mit Gemüse und gegrilltem Fleisch
- Ćevapčići, gegrillte Fleischröllchen
- Đuveč, ein Schmorgericht aus Reis, Fleisch und Gemüse
- Sarma, Kohlroulade gefüllt mit Fleisch und Reis
- Pasulj, Bohnensuppe
- Riblji paprikaš, Fischsuppe
- Pita, ein Gericht aus gefülltem Blätterteig
- Čupavci, Kokosschnitten
- Baklava, süßes Gebäck aus Blätterteig und Walnüssen
Typische Getränke sind
- Rakija/Šljivovica, ein Obstbrand
- Rtanjski čaj, ein Tee aus Bohnenkräutern
- Bier sowie
- Prokupac, Rotwein